Keine Punkte unterm Weihnachtsbaum

Hamburg · Es hätte ein schönes Weihnachtsgeschenk werden können, doch es wurde nichts: Die Gladiators Trier haben am Samstagabend mit 63:70 (29:36) bei den Hamburg Towers verloren. Dabei zeigte der lange verletzte Justin Raffington eine sehr starke Leistung.

Hamburg. Es gibt sie, diese Tage - da gewinnst du und verlierst gleichzeitig. Der Samstag ist so ein Tag gewesen für Justin Raffington. Der Center der Gladiators Trier absolviert bei der Auswärtspartie seiner Trierer bei den Hamburg Towers erst sein zweites Spiel nach seiner mehrmonatigen Verletzungspause - und was für eins: Der 24-Jährige erzielt 21 Punkte und angelt sich elf Rebounds. Es ist mit Abstand das stärkste Saisonspiel des gebürtigen Hamburgers, der im Sommer vom College in Florida an die Mosel wechselte. Im letzten Viertel wird er von Krämpfen geplagt, kann seinem Team nur noch wenige Minuten lang auf dem Parkett helfen - und wer weiß, vielleicht hätte es für die Gladiatoren zu mehr gereicht in der Hamburger Inselparkhalle, wenn der 2,04-Meter-Mann weiter unter den Körben gestanden hätte.
Doch hätte, wenn und aber zählen nicht: Am Ende unterliegen die Gladiatoren mit 63:70 (29:36) beim Tabellenfünften Hamburg Towers und kassieren die dritte Niederlage in Folge. Am Morgen danach hadert Triers Flügelspieler Sebastian Herrera noch immer: "Wir hätten das Spiel gewinnen können, waren so nah dran", ärgert sich der 18-Jährige, "aber wir hatten wieder dumme Ballverluste in ganz entscheidenden Momenten - die hat Hamburg genutzt." Auch sein Trainer Marco van den Berg betont: "Wir waren so nah dran, wir hätten das Spiel gewinnen müssen, aber wir waren einfach nicht cool genug, um es für uns zu entscheiden."
Trier präsentiert sich von Beginn an stark. Ohne die verletzten Simon Schmitz, Kilian Dietz und Alex Engel, die ihr Team dennoch in Hamburg unterstützen - genau wie zahlreiche Trierer Anhänger, die mit zwei Reisebussen an die Alster gekommen sind - zeigen die Gladiators in der Defensive die von Coach Marco van den Berg so oft geforderte Intensität. Auch offensiv gelingt mehr als noch zuletzt bei der Heimniederlage gegen Kirchheim. Das liegt zum einen an Raffington, aber auch am starken Jack Eggleston. "Justin und Jack haben uns hervorragend unterstützt", sagt Coach van den Berg.
Bis zur Halbzeit gestaltet sich ein offenes Spiel (29:36). Trier liegt zwar meist hinten, es wirkt aber zu keinem Zeitpunkt so, als ließen sich die Moselstädter entscheidend abschütteln. Auch ein 7:0-Lauf der Gastgeber nach der Pause bringt Trier nicht aus der Spur. Wieder sind es Dwayne Evans, Jack Eggleston und Justin Raffington, die ihre Mannschaft im Spiel halten.
Die beiden früheren Trierer Stefan Schmidt und Tony Canty aufseiten der Hamburger halten sich gegen ihren Ex-Club zurück. Schmidt bleibt weitgehend blass, erzielt vier Punkte und sammelt acht Rebounds. Auch Aufbauspieler Canty drückt dem Spiel nie den Stempel auf. Vielmehr tut dies das junge deutsche Talent Bazou Kone. Der Kumpel von NBA-Star Dennis Schröder ist mit seiner Schnelligkeit von der Trierer Defensive oft nicht zu stoppen - er erzielt 21 Punkte.
Doch auch Kone kann nicht verhindern, dass Trier 58 Sekunden vor Schluss am Auswärtssieg schnuppert. Einen Punkt liegen die Grün-Weißen hinten. Dass es dann nicht zu mehr reicht, liegt an einem der 20 Ballverluste. Insgesamt, so resümiert van den Berg, fehle ein Ruhepol auf dem Feld. "Wir brauchen Alex Engel und Simon Schmitz zurück, damit Kevin Smit ein wenig entlastet werden kann." mfr
Punkte Trier: Raffington 21, Breiling 2, Smit 6, Eggleston 14, Spearman 10, Evans 9, Herrera 1, Dahlem 0, Breu 0, Weber 0
Beste Werfer Hamburg: Kone 21, Williams 15, Kittmann 8 - Viertelstände: 16:16/29:36/48:49/63:70.

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