"Knapp 90 Punkte gegen uns - das ist gut!"

Bamberg · Die TBB hat nach starker Leistung am Montagabend knapp mit 88:94 beim Serienmeister Bamberg verloren. Dabei trafen Andi Seiferth und Co. auf einen alten Bekannten: Maik Zirbes. Der TV traf den 23-Jährigen am Morgen nach dem Spiel.

 Kalter Morgen an der Regnitz: Bambergs Center Maik Zirbes am Tag nach dem Sieg gegen Trier.TV-Foto: Marek Fritzen

Kalter Morgen an der Regnitz: Bambergs Center Maik Zirbes am Tag nach dem Sieg gegen Trier.TV-Foto: Marek Fritzen

Bamberg. Es ist ein kalter Dienstagmorgen in Bamberg. Es schneit. In der Innenstadt wird gehämmert und gebohrt. Arbeiter bauen die Buden des Weihnachtsmarkts auf. Er öffnet am Samstag. "Der Weihnachtsmarkt hier in Bamberg ist schön", sagt Maik Zirbes. "Er ist aber auf gar keinen Fall so schön wie die Märkte in Trier und Bernkastel-Kues. Die sind wirklich die schönsten, die ich kenne." Zirbes muss es wissen. Er kennt die Märkte in der Region gut. Der Basketball-Nationalspieler ist in Traben-Trarbach geboren. Aufgewachsen ist er in Wittlich, mit 17 ging er aufs Internat nach Trier.
Am Dienstagmorgen, nach dem Spiel gegen seinen Ex-Klub TBB Trier, hat sich Zirbes Zeit genommen für ein Gespräch mit dem TV. In einem Café in der Bamberger Innenstadt erzählt er: "Der Weihnachtsmarkt in der Altstadt von Bernkastel-Kues ist so richtig schön kitschig, da kommt echte Festtagsstimmung auf." In diesem Jahr kann der 23-Jährige allerdings weder in Trier noch moselabwärts in Bernkastel-Kues einen Glühwein trinken. Das lässt der Spielplan nicht zu. "Wir spielen selbst an den Weihnachtstagen", berichtet Zirbes. "Aber meine Eltern kommen über die Feiertage nach Bamberg."
Seit Sommer 2012 spielt er für die Brose Baskets, den Serienmeister der Basketball-Bundesliga. "Seit ich in Bamberg lebe, war ich überhaupt erst einmal wieder in Trier", sagt er. Gleich im ersten Jahr ist Zirbes mit seinen Bambergern Deutscher Meister geworden. "Das bedeutet mir sehr viel. Ich bereue den Weg, den ich gegangen bin, kein Stück." Dennoch betont der 2,08-Mann: "Natürlich vermisse ich Trier, meine Familie und meine Freunde. Ich liebe die Stadt, sie ist meine Heimat."
Mit der TBB war am Montagabend zumindest ein Stück Heimat zu Gast bei Zirbes in Franken: In Trier schaffte Zirbes 2010 den Durchbruch in der BBL. Die Partie, die Bamberg knapp mit 94:88 gewann, war für den Center daher ein besonderes Spiel.
Am Morgen danach lobt er die Leistung der Moselstädter: "Ich wusste schon, dass sie bis zum Ende leidenschaftlich spielen werden. Knapp 90 Punkte gegen den Deutschen Meister zu erzielen, ist wirklich gut - wenn auch natürlich sehr bitter für uns." Wenn die Trierer auch in den kommenden Spielen ähnlich konzentriert weiter spielten, prophezeit Zirbes, könnte sogar etwas in Richtung Playoffs möglich sein.
Er verfolgt den Trierer Weg nach wie vor. "Ich schaue mir immer an, wie die TBB gespielt hat", sagt der Nationalspieler. Regelmäßigen Kontakt pflegt er mit Henrik Rödl, Co-Trainer Thomas Päch und Center Andi Seiferth.
"Die beiden Coaches kann ich schon als Freunde bezeichnen. Wenn ich mal einen Rat von außerhalb des Vereins brauche, spreche ich schon mal mit Henrik Rödl oder Thomas Päch." Andi Seiferth war am Montagabend der Einzige im Trierer Kader, mit dem Maik Zirbes zu seinen Trierer Zeiten zusammengespielt hat. "Andi und ich waren auch im Sommer bei der Europameisterschaft in Slowenien Zimmerkollegen. Wir verstehen uns gut." Am Sonntagabend, vor dem Spiel gegen die TBB, hat Zirbes die ehemaligen Kollegen im Teamhotel besucht. "Wir haben ein bisschen gequatscht." Überhaupt denkt er sehr gerne an seine TBB-Zeit zurück: "Wir haben nach den Spielen oft etwas zusammen unternommen. Wir waren alle in derselben Altersklasse."
In Bamberg ist das ein wenig anders. "Ich fühle mich wohl in Bamberg, keine Frage. Aber hier haben die meisten Spieler ihre Familien, um die sie sich kümmern. Daher machen wir nicht so viel gemeinsam, wie damals in Trier." Zu seinen besten Freunden in Bamberg zählen die Teamkollegen Sharrod Ford und Novica Velickovic. "Novica ist aus Serbien, genau wie meine Freundin. Wir machen viel gemeinsam." Außerdem schraubt Zirbes ganz gerne mal an seinem Audi. "Das ist mein Hobby außerhalb des Basketballs."
Draußen, in der Bamberger Fußgängerzone, fallen mittlerweile nur noch wenige Flocken. Es ist kurz nach Mittag. An den Weihnachtsbuden wird immer noch gehämmert. Gleich muss Zirbes wieder in die Halle zum Training. Vielleicht schafft er es ja im nächsten Jahr mal wieder auf den Weihnachtsmarkt in Trier oder Bernkastel-Kues.

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