Knapp verloren, aber Klasse gehalten!

Ulm · Große Erleichterung, geschweige denn richtig Freude ist den Spielern des Basketball-Bundesligisten TBB Trier nicht anzusehen. Dabei hat das Team von Trainer Henrik Rödl trotz der 77:78 (31:42)-Niederlage bei Ratiopharm Ulm den Klassenerhalt perfekt gemacht - weil Bonn in Gießen gewonnen hat.

Ulm. Über den Klassenerhalt "freue ich mich", sprach ein unterkühlt wirkender TBB-Trainer, dem der Spielausgang vor 6000 Zuschauern in der Ratiopharm-Arena mächtig gestunken hatte. "Ich hätte heute gerne aus eigener Kraft den Klassenerhalt sichergestellt. Jetzt haben wir im letzten Spiel gegen Göttingen die Chance, die Saison versöhnlich ausklingen zu lassen. Dafür werden wir noch einmal alles geben", meinte ein nervlich arg in Mitleidenschaft gezogener Rödl. Die letzten Minuten dieser Partie beim Überraschungsteam der Saison hatten es in sich. 64:53 hieß es nach 30 Minuten für die Gastgeber. Mitte der letzten zehn Minuten rappelten sich die Trie rer auf und brachten Ulm mächtig ins Schwitzen. Ausgerechnet TBB-Spielmacher Dru Joyce, der ehemalige Ulmer, erzielte Punkt um Punkt und brachte seine Mannschaft auf 70:71 heran. 20 Sekunden vor Schluss erzielte Swann mit zwei Freiwürfen die 78:77-Führung. 20 Sekunden bis zur Schlusssirene - oder zur Verlängerung. Für die Trierer reichte es nicht ganz: Ein Wurf von Nate Linhart tanzte eine gefühlte Ewigkeit auf dem Ring. John Redder Bynum erwischte den Ball, passte zu Joyce, dessen Distanzwurf das Ziel verfehlte. Dass die Gäste die Ulmer am Schluss noch so in die Bredouille bringen würden, war lange Zeit nicht abzusehen. Das erste Viertel fand auf Augenhöhe statt. Dann erspielte sich die Mannschaft von Trainer Thorsten Leibenath eine gewisse Dominanz und Souveränität. Schnell zeigte sich, wo an diesem Abend die Stärken und Schwächen beider Mannschaften lagen. Ulm leistete sich zu viele Ballverluste, machte das aber mit einer klaren Überlegenheit bei den Defensiv-Rebounds wieder wett. Trier hatte zunächst unterirdische Trefferquoten aus dem Zweipunkte-Land und von der Freiwurflinie. Beide wurden besser. Bei den Offensiv-Rebounds griffen die Trie rer deutlich beherzter zu und verschafften sich damit immer wieder eine zweite Wurfchance. TBB Trier: Linhart (16), Joyce (17), Saibou (n.e.), Zwiener (12), Dojcin (0), Faßler (7), Seiferth (6), Washington (2), Picard (0), Zirbes (7), Bynum (10).

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