Lange Nacht und kurze Pause

Bamberg · Schritt für Schritt nach oben: Basketball-Profi Maik Zirbes hat in der ersten Saison nach seinem Abschied aus Trier seinen ersten großen Titel gefeiert - nach dem Meistertitel mit Bamberg steht für den 23-jährigen Center erst einmal Urlaub auf dem Plan.

Bamberg. Freak City - so wird Bamberg respektvoll genannt. Alles Freaks dort, nur Verrückte? Ja, zumindest, wenn ein Korb und ein oranger Ball in der Nähe sind. Nirgendwo in Deutschland wird Basketball so gelebt und gefeiert wie in der 70 000-Einwohner-Stadt in Oberfranken. Das hat der gebürtige Traben-Trarbacher Maik Zirbes (22) in seinem ersten Jahr für die Brose Baskets in der immer rappelvollen Stechert-Arena ausgiebig mitbekommen. Aber den ersten echten Feierabend gab\'s am Sonntag. Der Nationalspieler hatte seinen Anteil daran, dass der Club nach dem 3:0 in der Finalserie gegen Oldenburg seinen vierten Meistertitel in Folge feiern konnte. "Das war schon was ganz Besonderes. Für mich war es ja das erste Mal", sagt Zirbes, der im Sommer von der TBB Trier nach Bamberg gewechselt war. "Wir wurden nach dem Sieg von Tausenden Fans auf dem Maxplatz empfangen. Danach ging die Feier in einem Club weiter." Tausende hatten im Bamberger Zentrum bereits beim Public Viewing mitgezittert. Um 2.30 Uhr morgens ging es für Zirbes nach Hause. Wieder frisch rasiert, nach all den Wochen. Der Playoff-Bart musste weg, gleich nach dem 91:88. Zirbes hatte sein Team in allerletzter Sekunde per Dunking in die Verlängerung gerettet. "Ich musste ja nicht so viel rasieren. Manche meinten, ich hätte mich zwischendurch rasiert - aber mehr ist einfach nicht gewachsen."
Für Zirbes geht damit eine Saison zu Ende, in der er zwar nicht völlig unumstritten war. Manager Wolfgang Heyder hatte ihn vor Monaten öffentlich kritisiert. "Das war eine schwierige Phase für mich, das ist aber lange her. Man wird dadurch auch erwachsen." Der 2,07-Meter-Mann hat seinen Platz im Bamberger Starensemble um Anton Gavel und Bostjan Nachbar gefunden: In den 20 Minuten pro Spiel, in denen er es im Schnitt auf neun Punkte und fünf Rebounds brachte, lief es für die Bamberger meist besser als ohne ihn. Und nun? Zirbes und Kollegen haben sich mit dem letztlich glatten 3:0-Sieg die Pause etwas verlängert. Allzu lang wird sie für Zirbes aber nicht. In dieser Woche stehen in Bamberg noch die letzten PR-Termine an, Anfang Juli geht es für den Center in der A-Nationalmannschaft weiter. "Dazwischen will ich mit meiner Freundin in Urlaub fliegen - vielleicht nach Griechenland", kündigt er an. Vielleicht gibt\'s auch noch einen Abstecher in die Heimat, an die Mosel: "Mal schauen, ob das von der Zeit noch reinpasst."
Extra

Maik Zirbes galt schon früh als größtes Basketball-Talent weit und breit. Der in Traben-Trarbach geborene und in Wittlich aufgewachsene 23-Jährige kam bei der TBB Trier ab der Saison 2009/10 regelmäßig in der Bundesliga zum Einsatz, damals unter Yves Defraigne, zuvor wurde er in TBB-Nachwuchsteams gefördert. Unter dem jetzigen TBB-Trainer Henrik Rödl wurde Zirbes zum Leistungsträger. Seit der Saison 2012/13 spielt er bei den Brose Baskets Bamberg, wo er es gleich in die Startformation schaffte. AF

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