leserbrief
"Polizei-Großaufgebot stoppt randalierende Eintracht-Fans" (22. April) und "Prügelnde Fußballfans beim Derby zwischen Eintracht Trier und Koblenz" (24. März)
Traurige Schlagzeilen aus der lokalen Fußball-"Fan"-Szene. Wieso passiert so was immer beim Fußball? Wieso schafft es die Fanszene dort nicht, sich selber zu reinigen und solche Zwischenfälle zu unterbinden? Wieso funktioniert in anderen Sportarten, was im Fußball undenkbar ist? Man stelle sich vor: ein Fußballspiel Eintracht Trier gegen 1. FC Saarbrücken (egal ob Liga-, Pokal- oder Freundschaftsspie, egal ob in Saarbrücken oder in Trier): Hunderte Gästefans machen sich auf zum Derby. Risikospiel der höchsten Stufe, Straßensperrungen, Hundertschaften der Polizei ... Die gleiche Situation in einer anderen Sportart: die Trierer Basketballer bei den Telekom Baskets Bonn. Derby, 500 TBB-Fans machen sich in neun Bussen auf den Weg nach Bonn und werden dort erwartet von ... null Polizisten, null Security, Nullkommgarnichts! 500 TBB-Fans ziehen vom Busparkplatz feiernd, singend und Fahnen schwenkend durch ein Wohngebiet - und was passiert? Wieder nichts! Im Fußball (besonders in den unteren Ligen) undenkbar! In der ersten Bundesliga (teilweise auch in Liga zwei) ist Fußball ein Familien-Event: Väter, Mütter, Kinder genießen gute Unterhaltung zusammen mit den "wahren" Fans der Clubs. Aber Fußball jenseits dieser fernen Fußballwelt, Fußball in Trier, Saarbrücken, Koblenz oder wo auch immer, da sieht man kaum Frauen und wenige Kinder in den Stadien. Kein Wunder bei Schlagzeilen wie den oben genannten! Warum sanktionieren und ächten die anderen Fans solche Aktionen Einzelner nicht? Beim Spiel der TBB in Bonn gab\'s auch einen, der sich danebenbenommen hat: ein Becherwurf auf\'s Spielfeld. Doch dort funktionierte der Selbstreinigungsprozess: Die anderen TBB-Fans bestraften den Übeltäter mit Schmähgesängen und machten so deutlich, dass ein solches Verhalten nicht toleriert wird. Und die Security der Arena musste nicht eingreifen. Vielleicht sollten sich die Fußballfans ein Beispiel daran nehmen. Und alle, die den Fußball nur als Plattform für Ärger, Randale und Prügeleien missbrauchen: Geht Eurem "Hobby" abseits der Fußballstadien nach und vor allem, ohne andere, Unbeteiligte, hineinzuziehen! Heiko Schmitz, Welschbillig