Makellose Auswärtsbilanz: TBB zu nervenstark für die "Feuervögel"

Hagen · Zweites Auswärtsspiel, zweiter Sieg: Basketball-Bundesligist TBB Trier hat beim 83:78 bei Phoenix Hagen am Ende die besseren Nerven bewiesen. Mann des Abends war auf Trierer Seite Flügelspieler Barry Stewart mit 28 Punkten.

Hagen. 28 Punkte hier, 28 Punkte da - und fast jeder Dreier saß. Schon der erste flüchtige Blick auf die Statistik offenbarte die beiden Protagonisten des Duells zwischen Hagen und Trier. "Das Spiel war geprägt von zwei Shooting-Guards, die unglaublich aufgelegt waren", fasste es Henrik Rödl zusammen, die beiden Schützen waren nicht nur für ihn die herausragenden Akteure. Was der TBB-Coach hier dezent verschwieg: Sein Schützling Barry Stewart traf ganz kühl, als es in der dramatischen Schlussphase darauf ankam, während Hagens David Bell genau hier an Freiwurf- und Dreierlinie Nerven zeigte. Erst als Stewart 26 Sekunden vor der Schlusssirene zum 70:77 vorentscheidend traf, legte Bell noch acht Punkte auf. Zu spät, da die Gäste nach schnellen taktischen Phoenix-Fouls bei den Freiwürfen keine Schwächen zeigten. Dabei beklagte Ingo Freyer, dass sein Team mit Konzentrations-Mängeln den Trierer Topschützen erst stark gemacht habe. "Stewart war doch gar nicht im Spiel, bis er zwei freie Dreier bekommen hat, weil wir gepennt haben", monierte der Phoenix-Coach. In der Tat war der 24-jährige US-Amerikaner im ersten Viertel noch kein Faktor, bis zum 9:13 (6. Minute) kamen die Gäste ausschließlich am Brett durch Brian Harper, Andreas Seiferth und Nate Linhart zum Erfolg. Gleichzeitig setzten sie Hagens Schützen mit aggressiver Defensive unter Druck, während die Gastgeber in Korbnähe etliche Chancen liegen ließen. Eng blieb es trotzdem, weil die Phoenix-Defensive mit dem athletischen Dino Gregory an Stabilität gewann, seine sechs Blocks bis zur Pause beeindruckten die Gäste nachhaltig. Gleichzeitig nahmen Stewart und Bell ihr Fernduell auf. Der Trierer startete mit dem Dreier zum 20:27 (14.), Bell konterte mit gleich drei Distanztreffern in gut einer Minute und machte aus dem 29:36-Rückstand eine 38:36-Führung (19.). Doch wie in der Folge galt auch hier: Knappe Hagener Führungen hatten nie lange Bestand, stets setzten sich die Trierer wieder ab. Weil die Gastgeber ihnen zu viele Offensiv-Rebounds erlaubten, aber auch weil mit Abe Lodwick und Adam Hess zwei Stammkräfte sich als Ausfälle erwiesen. Zudem fand Hagens Spielmacher Davin White - zwischenzeitlich durch eine Platzwunde im Gesicht aus dem Spiel genommen (29.) - zu selten seinen Rhythmus. Viel Energie brachte Phoenix dagegen erneut Ole Wendt mit bissiger Defensive und Überblick im Aufbau. Freyer belohnte es mit viel Einsatzzeit, nach dem 59:65 (34.) versuchte er es mit Zonendeckung und vier "Kleinen" inklusive Wendt. Trier ließ sich zeitweise verunsichern und leistete sich einige Ballverluste, beim 66:65 durch Larry Gordon (36.) bat Rödl zur Auszeit. Doch er hatte Barry Stewart, der mit fünf schnellen Punkten konterte. So blieben die nervenstärkeren Gäste endgültig vorn. Zur Erleichterung von Rödl. "Das war ein ganz besonderer Sieg für uns", atmete der TBB-Coach durch. Nach zwei Auswärtsfahrten haben die Trierer bereits so viele Auswärtssiege eingefahren wie in der gesamten vergangenen Saison. Nächster Gegner der TBB sind die Eisbären Bremerhaven, die mit 4:6 Punkten durchwachsen in die Saison gestartet sind (Samstag, 20 Uhr, Arena).TBB: Stewart 28, Seiferth 10, Linhart 10, Bucknor 10, Harper 9, Howell 7, Mönninghoff 5, Chikoko 2, Saibou 2, Doreth 0, Lopes n.e.Hagen (beste Schützen): Bell 28, Gordon 19, Kruel 11, Gregory 10Viertelstände: 14:20, 40:41 (Halbzeit), 57:63, 78:83

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