Mehr Zuschauer, weniger Siege

Wie es finanziell beim Basketball-Bundesligisten TBB Trier weitergehen wird, ist derzeit in der Schwebe. Aus sportlicher Sicht begann die Saison gut. Nach zuletzt sechs Niederlagen ist statt Play-off-Träumen inzwischen aber eher Abstiegskampf angesagt. Die Hinrunden-Bilanz in Zahlen.

Trier. Gute Stimmung, volles Haus, großer Einsatz der TBB gegen den hohen Favoriten Berlin: Zum Abschluss der Hinrunde haben die Trierer trotz der knappen Niederlage gegen Alba etwas Werbung in eigener Sache betreiben können. Insgesamt gesehen war die Hinrunde der TBB aber von Stagnation geprägt.

1 Ausnahme: Er war in der Höhe eindrucksvoll, der 99:63-Sieg der TBB an Allerheiligen in Paderborn. Das war allerdings nur die Ausnahme: es blieb der einzige Auswärtssieg in der Hinrunde. Zwar hat insgesamt ein Drittel der Liga erst einmal in fremder Halle gewonnen - aber das hellt die düstere Bilanz auch nicht auf. TBB-Trainer Yves Defraigne: "Wir sind einfach kein Auswärtsteam."

7 Siege: So viele Spiele hat die TBB bisher gewonnen, entsprechend zehn Spiele verloren (Vorjahres-Hinrunde: acht Sige, neun Niederlagen). Bei nur noch sieben ausstehenden Heimspielen und der bekannten Schwäche in fremden Hallen ist nicht mit einer ausgeglichenen Bilanz zum Saisonende zu rechnen. Die TBB hinkt damit der Zielsetzung hinterher, zumindest den zehnten Platz aus dem Vorjahr wieder zu erreichen.

10 Prozent: Um diesen Wert wurden die Gehälter bei der TBB im Dezember gekürzt. Auch bei Auswärtsreisen wird - wenn möglich - gespart. Ziel soll es sein, zukünftig ohne Minus aus der Saison zu gehen. So sind allein in der Saison 2007/08 rund 363000 Euro neue Verbindlichkeiten entstanden.

Platz 14: Auf diesem Tabellenplatz findet sich die TBB derzeit wieder. Aber in einem Wertungssystem, das Göttingen mit bisher zehn Siegen und sechs Niederlagen hinter Ulm ausweist (sieben Siege, 13 Niederlagen), spielen Platzierungen auch keine Rolle - zumindest nicht bis kurz vor dem Saisonende.

15,1 Punkte: So viele Punkte machte Triers erfolgreichster Schütze, Chris Copeland, durchschnittlich pro Spiel. Damit ist er der einzige Trierer, der sich ligaweit in einer Top-10-Statistik wiederfindet (Platz sechs). Copeland steht auch exemplarisch für die ex-tremen Leistungsschwankungen des ganzen Teams: Neben überragenden Spielen (30 Punkte gegen Göttingen) lieferte Copeland zwischenzeitlich - gemessen an seinem Potenzial - indiskutable Leistungen ab. Ein weiteres Problem: Die TBB hat zwar erfahrene Spieler wie George Evans, James Gillingham oder Brian Brown im Team - aber es fehlt ein Spieler, der in der heißen Phase einer Partie immer die richtigen Antworten weiß.

44 Tage: So lange schon sind die Trierer Basketballer sieglos. Sechs Niederlagen hat die TBB seitdem angehäuft. Leistungsmäßig war aber bei der knappen Niederlage gegen Berlin zum Hinrunden-Abschluss eine Steigerung gegenüber den Vorwochen zu sehen.

475 Rebounds: So viele Abpraller haben sich die TBB-Spieler in der Hinrunde geschnappt. Damit sind die Trie-rer abgeschlagen Schlusslicht in der Rebound-Statistik. Bezeichnend ist, dass ein eher kleiner Flügelspieler der beste Trier in dieser Kategorie ist: Jamal Shuler (1,91 Meter) ist auch der einziger Trierer, der sich in dieser Saison gegenüber dem Vorjahr in fast allen Belangen gesteigert hat. Der 23-Jährige hat die auch die längste Einsatzzeit aller TBB-Spieler (32 Minuten pro Spiel). Er ist zudem laut Statistik der effektivste Trierer Spieler.

3865 Zuschauer: Über den Zuschauerschnitt kann man sich aus Trierer Sicht wahrlich nicht beschweren: Mit 3865 Besuchern pro Spiel liegt die TBB in dieser Hinsicht sicher auf einem Play-off-Platz - Rang fünf in der Liga. Über 4000 Zuschauer kamen gegen Bonn und Bamberg, über 5300 zuletzt gegen Alba Berlin. Diese Heimspiele wurden allerdings alle verloren. Zum Vergleich: In den übrigen sieben Heimspielen gab es sechs Siege - teilweise sehr überzeugende.

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