Mit Teamgeist und fantastischer Moral

Trier · Der Pokalsieger 2012 im deutschen Nachwuchs-Basketball heißt: DJK/MJC Trier. Angetrieben von 250 Zuschauern sind die Jungs über sich hinausgewachsen und fielen sich überglücklich in die Arme.

 Dieses Team hat sich das Feiern vedient: Nikolas Ensch, Hendrik Schmitt, Florian Lange, Niels Maisel, Toni Bosniak, Niels Dahlem, Jonathan Jäkel, Rupert Hennen, Luca Breu, Finn Heyd, Simon Philippi, Nick Emmerich, Tobias Romann, Tim Jarre, Co-Trainer Simon Frey und Trainer Josip Bosniak (von links). TV-Foto: Uli Kaurisch

Dieses Team hat sich das Feiern vedient: Nikolas Ensch, Hendrik Schmitt, Florian Lange, Niels Maisel, Toni Bosniak, Niels Dahlem, Jonathan Jäkel, Rupert Hennen, Luca Breu, Finn Heyd, Simon Philippi, Nick Emmerich, Tobias Romann, Tim Jarre, Co-Trainer Simon Frey und Trainer Josip Bosniak (von links). TV-Foto: Uli Kaurisch

Trier. Schon eine Minute vor dem Abpfiff des entscheidenden Spiels gegen den ETB Schwarz-Weiß Essen begann die Party. Die Trommler lieferten mit ihrem Rhythmus und dem verbalen Stakkato "Sieg, Sieg, Sieg" die Vorgabe, und die Spieler auf der Bank und die 250 Zuschauer in der proppenvollen Halle schrien und tanzten mit. Als die Sirene ertönte und der 63:57-Sieg perfekt war, gab es kein Halten mehr. Zum zweiten Mal hat eine Trie rer Nachwuchsmannschaft den deutschen Pokal gewonnen. 2008 war es die U 18 mit Spielern wie Maik Zirbes, Kilian Dietz, Aaron Henrichs und weiteren Akteuren, die heute in höheren Ligen spielen. Die Leistungsträger des Siegers 2012 heißen Luca Breu, Hendrik Schmidt und Tobias Romann. Der Trainer, damals wie heute: Josip Bosnjak. Zwerge besiegen die Riesen

"Heute hat man wieder einmal gesehen, was Teamgeist bewirken kann", freute sich der 42-Jährige. "Wir haben einen Triumph des Kollektivs gesehen, weil jeder Einzelne begriffen hat, wie viel wir als Einheit bewirken können." Das Extrembeispiel für diese These, die exakt der Philosophie Bosnjaks entspricht, lieferte die Partie gegen Essen. Es war ein Spiel, das Trier eigentlich gar nicht gewinnen konnte. Überspitzt formuliert war es das Duell von Zwergen gegen die Riesen. Der größte Trierer ist 1,96 Meter groß, im Kader der Gäste standen vier Akteure mit mehr als zwei Meter Körperlänge. Vor allem der Center der Startformation, Jugendnationalspieler Renaldo Hamsink (2,05 Meter), war von Trier nicht zu verteidigen. Zehn der ersten 14 Essener Punkte zum 4:14 erzielte er. Es gab nur ein Mittel gegen die gravierende körperliche Überlegenheit des Westmeisters, "wir mussten sie müde spielen" (Bosnjak). Zur Pause lag Trier knapp vorne (33:27), aber nach einer 0:16-Serie schienen der MJC die Felle wegzuschwimmen. Es folgte "eine großartige kämpferische Leistung" (TBB-Coach Henrik Rödl), der voll des Lobes war: "Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, diesen Jungs zuzuschauen." Die MJC kam zurück - und wie. Angetrieben vom starken Nick Emmerich als Ballverteiler, Kapitän Hendrik Schmidt und Topscorer Luca Breu drehten sie die Partie und gewannen den Pokal, nachdem sie zum Auftakt die Regnitztal Baskets, den Nachwuchs des deutschen Meisters Brose Baskets Bamberg, schon mit 70:63 geschlagen hatten. Schmidt spielte im ersten Spiel unter Wert. Diese Partie war von dem Duo Breu und Romann mit insgesamt 50 Punkten entschieden worden. Er sagte: "Ich bin so erleichtert. Ich habe heute Morgen meinen Wurf einfach nicht gefunden. Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr." Wie für alle Spieler, war dieser Pokal auch für Topscorer Luca Breu der erste Titel: "Ich bin nur noch happy. Rödl vergaß den Architekten des Erfolgs nicht ("Josip ist super"), lobte aber auch das gesamte Team: "Es ist schön zu sehen, dass wir einen so guten Nachwuchs haben. Da wächst wirklich was nach." DJK/MJC Trier: Nicolas Ensch (n.e. gegen Regnitztal/0 gegen Essen), Hendrik Schmidt (7/15), Rupert Hennen (1/2), Nils Maisel (1/0), Jonathan Jäkel (2/0), Nick Emmerich (2/5), Toni Bosnjak (n.e./0), Florian Lange (5/6), Niels Dahlem (2/verletzt), Luca Breu (33/24), Simon Philippi (0/2), Tobias Romann (17/9).

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