Nacht- und Nebel-Aktion: Tübinger Spieler weg

Tübingen (dpa) · Drei Wochen vor seinem ersten Saisonspiel ist Basketball-Bundesligist Tigers Tübingen in heller Aufregung: Sein Publikumsliebling Kenny Williams hat sich in einer Nacht- und Nebel-Aktion vermutlich in seine Heimat USA abgesetzt.

Die Verantwortlichen des Vereins blieben genauso verärgert wie verwundert zurück. „Wir kennen zwar nicht die Gründe seines Verschwindens, aber dies stellt für mich die größte menschliche Enttäuschung dar, die ich bisher erlebt habe“, sagte Trainer Igor Perovic dem „Reutlinger General-Anzeiger“.

Verschwunden ist der 26 alte Amerikaner bereits am 14. September. Die Tübinger haben keinen Kontakt zu ihm, schufen aber Fakten: Sie informierten die Öffentlichkeit, lösten Williams' Vertrag auf und verpflichteten mit dem Kanadier Velimir Radinovic vom Mitteldeutschen BC einen Nachfolger. Die Tigers sind überzeugt davon, dass sich ihr Center nach Miami abgesetzt hat, in mehreren Zeitungen sind bereits Details der Aktion nachzulesen.

So soll sich Williams noch einen Vorschuss auf sein Monatsgehalt abgeholt und innerhalb des Teams seinen neuen Fernseher verkauft haben. „Alle Zeichen deuteten darauf hin, dass es keine begründete Hoffnung gab, dass Williams zurückkehren würde“, verriet Geschäftsführer Robert Wintermantel der „Bild“-Zeitung.

Drei Jahre lang spielte der Amerikaner für die Schwaben, die Fans nannten ihn „Fear the beard“ („Fürchte den Bart“). Er war so populär, dass der Verein trotz dieser Flucht auf seiner Internetseite schrieb: „Die Tigers Tübingen hoffen für den Menschen Kenny Williams mit besten Wünschen auf eine sichere Zukunft. Mach`s gut, Kenny!“

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