Neuer Ziehvater für den Basketball-Nachwuchs
Trier · Neue Aufgabe, alte Liebe: Henrik Rödl, Trainer der Trierer Bundesliga-Basketballer, wird ab sofort zusätzlich Coach der deutschen A2-Basketball-Nationalmannschaft. An seinem Status beim Trie rer Erstligisten ändert sich dadurch aber nichts.
Trier. Die Strippenzieher beim Deutschen Basketball-Bund (DBB) wissen, was sie an einem ihrer erfahrensten Akteure und profiliertesten Arbeiter mit jungen Spielern haben. Und deswegen heißt es in diesem Sommer für den Europameister von 1993, der in 15 Jahren 178-mal das Trikot mit dem Bundesadler trug: Zurück ins internationale Rampenlicht.
Henrik Rödl (45) wird mit sofortiger Wirkung Trainer der sogenannten A2-Nationalmannschaft. Diese Auswahl ist quasi die Werkstatt, in der Deutschlands Rohdiamanten unter dem Korb den notwendigen Schliff für die ganz großen Aufgaben erhalten sollen. Der "Werkstatt-Chef" heißt ab sofort Henrik Rödl.
Zunächst mussten die formal-juristischen Hürden aus dem Weg geräumt werden. Erst nachdem die Bundesliga-Gremien beschlossen hatten, dass Trainer und Co-Trainer auch als Bundestrainer der Nachwuchs-Nationalmannschaften arbeiten dürfen, konnte der Verband einen der fraglos angesehensten Ziehväter für den Nachwuchs offiziell als Coach für den Nachwuchs präsentieren.
Peter Radegast, Sportdirektor des DBB, breitete dem Trierer Headcoach verbal schon mal den roten Teppich aus: "Mit Henrik haben wir eine hervorragende Besetzung des Trainerpostens für unsere A2-Nationalmannschaft gefunden. Er hat viel Erfahrung sowohl als Erstligacoach als auch als Trainer im Nachwuchsbereich." Klingt nach Wunschkandidat.
Rödl, vertraglich noch bis Ende der Saison 2015/2016 an die TBB gebunden, sieht die zusätzlichen Herausforderungen auch vor dem Hintergrund seiner Arbeit an der Mosel durchweg positiv: "Die Anfrage des DBB an mich verstehe ich auch als eine Auszeichnung für das Trierer Basketballprojekt." Der Ex-Berliner betont, er wolle "Akteure, die vielleicht das Zeug haben, A-Nationalspieler zu werden, auf diesem Weg unterstützen". An Gelegenheit, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, wird es in den nächsten Wochen nicht mangeln. Nach zwei Lehrgängen geht es zunächst nach Sibiu, wo man am 10. und 11. Juli auf die rumänische Nationalmannschaft trifft. Das erste Highlight für Coach und Team steht danach an. Vom 15. bis 26. Juli ist die DBB-Vertretung in China unterwegs. Im Verlauf dieser Reise wird Rödl mit seinem Team unter anderem an zwei Turnieren teilnehmen.
Auch bei Rödls Arbeitgeber steht man dieser Entwicklung sehr positiv gegenüber: "Wir freuen uns riesig darüber, es ist ja schließlich auch eine Bestätigung für uns und wertet den Standort Trier in Basketball-Deutschland weiter auf", sagt Geschäftsführer Sebastian Merten.
Derzeit keine Stellung beziehen will die TBB indes zu den Spekulationen, wonach Kapitän Andi Seiferth den Verein verlassen und in der kommenden Saison das Trikot des Konkurrenten ratiopharm Ulm tragen werde. Merten: "Dazu geben wir im Moment keinen Kommentar ab. Sollte sich in dieser personellen Angelegenheit etwas ändern, werden wir das rechtzeitig bekanntgeben." jüb