Neun Busse, aber keine Punkte

Bonn · Den Telekom Baskets Bonn ist die Revanche gelungen: Basketball-Bundesligist TBB Trier stand am Sonntagabend trotz 500 mitgereister Fans beim 79:65 (32:43) auf verlorenem Posten.

 Für die TBB Trier (hier Dru Joyce, rechts) gibt es in Bonn trotz lautstarker Unterstützung der mitgereisten Fans nichts zu holen. TV-Foto: Heiko Schmitz

Für die TBB Trier (hier Dru Joyce, rechts) gibt es in Bonn trotz lautstarker Unterstützung der mitgereisten Fans nichts zu holen. TV-Foto: Heiko Schmitz

Bonn. Chris Ensminger, das ist der große, alte Mann der Basketball-Bundesliga: 38 Jahre, 2,08 Meter groß, gnadenlos abgezockt, er kennt jeden Trick. Der Bonner hat in der Vergangenheit schon mal schlecht gegen Triers Maik Zirbes (22) ausgesehen. Aber an diesem Abend wollte der Center noch mal allen zeigen, dass er es noch kann.
Die Voraussetzungen für eine Überraschung im Telekom-Dome waren nicht schlecht: TBB-Trainer Henrik Rödl hatte bisher alle drei Liga-Partien gegen Mike Kochs Bonner gewonnen. Das 71:70 in Trier war hochdramatisch. Neun Busladungen voll mitgereister Trierer Fans sorgten phasenweise für halbe Heimspiel-Atmosphäre. Und Nate Linhart war wieder am Start nach seinem Magen-Darm-Infekt. Er wurde gegen die Artland Dragons schmerzlich vermisst.
Nach schneller 4:0-Führung der Trierer übernahmen die Bonner das Kommando. Sie gingen mit 7:4 in Führung, über 14:9 ging es mit einem 22:14 für Bonn in die erste Viertelpause. Besser lief es, wenn Ensminger mal auf der Bank saß. Auch wenn sein Vertreter Jonas Wohlfarth-Bottermann auch einige gute Szenen hatte.
Den Trierern gelang nach 14:26-Rückstand ein 8:0-Lauf, vor allem Nate Linhart war in dieser Phase überall zu finden. Aber das reichte nicht. Bei der TBB kamen die normalerweise zuverlässigsten Punktesammler, Maik Zirbes und Philip Zwiener, offensiv kaum zum Zug. Ensminger machte in der Schluss-Sekunde des zweiten Viertels per Korbleger die Punkte zum 43:32. So lagen die beiden Bonner Center zur Halbzeit bei 16 Punkten und zehn Rebounds, auf Trierer Seite standen dagegen für Zirbes und An dreas Seiferth noch null Punkte. In den fünf Minuten nach der Pause drehten die Bonner auf: Während bei der TBB einige Spieler unter den eigenen Möglichkeiten blieben, klappte bei den Rheinländern zwischenzeitlich alles. Die Erkenntnis, dass nichts zu holen sein wird, kam wohl auch bei den optimistischsten Fans Mitte des dritten Viertels. Da traf Veikalas per Dreier zum 54:36 - und keine fünf Sekunden später haute Tony Gaffney nach Alley-oop-Anspiel einen Dunking durch die Reuse.
Die Gastgeber nutzten den Schwung, lagen plötzlich ganz komfortabel mit 25 Punkten vorn - erst danach durften die Trierer wieder richtig mitspielen. Die Trierer verkürzten zwar nochmal (61:76), aber wirklich eng wurde es nicht für die Gastgeber.
Allzu dramatisch ist die Niederlage nicht: Da alle Kellerkonkurrenten - Gießen, Hagen und Ludwigsburg - ebenfalls verloren haben, hat sich in der Tabelle nichts verändert: Trier hat fünf Spieltage vor Schluss zwei Siege mehr als die Rivalen.
Bonn - TBB Trier 79:65 (43:32)
TBB Trier: Joyce 11, Linhart 14, Zirbes 8, Zwiener 8, Bynum 13, Dojcin 4, Faßler 2, Washington 5, Picard 0, Seiferth 0
Bonn (beste Schützen): Veikalas 14, Ensminger 12, Gaffney 12
Viertelstände: 22:14, 43:32 (Halbzeit), 63:47, 79:65
Zuschauer: 5500

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