Nur fliegen ist schöner

Trier · Henrik Rödl, Trainer des Basketball-Bundesligisten TBB Trier, ist überzeugt: "Unsere Mannschaft wird in der kommenden Saison schnellen, athletischen und attraktiven Basketball spielen." Einer, der dafür sorgen soll, ist Neuzugang Brian Harper (27).

 Auf dem Boden bleiben, lautet Brian Harpers (Mitte) Prämisse. Das gilt für die Zeit auf dem Parkett aber nur bedingt. TV-Foto: Marco Marzi

Auf dem Boden bleiben, lautet Brian Harpers (Mitte) Prämisse. Das gilt für die Zeit auf dem Parkett aber nur bedingt. TV-Foto: Marco Marzi

Trier. Brian Harper ist nicht nur wegen seiner Größe kaum zu übersehen. Dazu trägt der 27-Jährige nämlich auch noch ein Dauerlächeln im Gesicht. Wenn sich das mal kurzzeitig ändert, dann wird es von einem herzhaften Lachen unterbrochen. Wie bei der Frage, ob er den Song "I believe I can fly" von R. Kelly kennt. "Oh ja, ja sicher, ich glaube das passt ganz gut zu mir", sagt der Power Forward, der in den Testspielen schon zeigte, dass er ein "Flieger" ist. Das führte bei manchem Zuschauer schon zu der euphorischen Aussage: "Der ist mehr in der Luft als auf dem Boden."
Das soll aber nur für einige Spielsituationen gelten, nicht für Leistungen, die er gemeinsam mit dem Team abliefern will. Das ist die Prämisse: "Selbstbwusst auftreten, aber auf dem Boden bleiben." Dazu passen auch seine Freizeitbeschäftigungen: Kinobesuche in Luxemburg, wo er sich Filme gerne in amerikanischer Originalsprache anschaut, zum Beispiel. Außerdem verbringt er gerne viel Zeit mit der Familie, die in Trier momentan aus seiner Lebensgefährtin Kiah besteht, und Freunden, die zwangsläufig noch überwiegend aus dem Kreis der Mannschaft kommen.
Nur 82 Kilogramm zeugen bei 2,06 Metern Körpergröße von purer Athletik. Dass er in der Basketball-Bundesliga (BBL), die er nicht kennt, auf seiner Position auf "richtige Brocken" treffen wird, ist für ihn nicht neu. Das war bei seinen bisherigen Stationen in Korea und Japan nicht anders. "Ich versuche, das mit meiner Schnelligkeit und Sprungkraft auszugleichen", sagt der Mann, der seine Wurzeln in einer Stadt hat, die auf der ganzen Welt bekannt ist. Geboren ist er nämlich in Nashville. Die Hauptstadt des US-Bundesstaats Tennessee - hier starb Johnny Cash - gilt als Wiege der Country-Musik ("Ist aber nicht so mein Geschmack"). Aufgewachsen ist der drahtige Sonnyboy in Atlanta.
Was ihn bei seiner zweiten Station in Europa erwartet, davon hat er bereits einen ersten Vorgeschmack in den Testspielen bekommen. "Jedenfalls ist die Qualität des Basketballs hierzulande mit der in Norwegen und auch in Japan und Korea nicht zu vergleichen."
Hilfreich wird Harper in seinen Duellen mit den Giganten der Liga auch seine sportliche Vergangenheit sein. Er hat mal als Guard angefangen und deshalb Vorteile in der Ballbehandlung. Die Frage, ob er nochmals auf die kleineren Positionen wechseln könnte, trägt aber nur zu seiner Belustigung bei. "Wir können das Überraschungsteam der Liga werden", sagt er. Und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: "Positiv natürlich!" Das sieht auch Trainer Hendrik Rödl so: "Er ist auf einem guten Weg." Seine persönlichen Statistiken in den Testspielen unterstreichen das. Harper ist schon jetzt heiß auf den Start: "Ich habe schon so viel vom tollen Publikum hier gehört. Jetzt will ich es endlich selbst erleben."

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