Ring frei für neue Gladiatoren

Viele Stärken und kleine Schwächen, an denen man arbeitet: Vor dem Saison-Auftakt sagt Kapitän Dragan Dojcin, wer welche Rolle im neuen Team übernimmt.

 Neue Gladiatoren in alter Arena: Die TBB-Spieler um Kapitän Dojcin (3. von links) beim Foto-Shooting im Amphitheater. Rechts das Trainergespann mit Henrik Rödl (3. von rechts), Assistent Thomas Päch und Jugendkoordinator Adam Radomirovic (rechts).Foto: Thewalt

Neue Gladiatoren in alter Arena: Die TBB-Spieler um Kapitän Dojcin (3. von links) beim Foto-Shooting im Amphitheater. Rechts das Trainergespann mit Henrik Rödl (3. von rechts), Assistent Thomas Päch und Jugendkoordinator Adam Radomirovic (rechts).Foto: Thewalt

Trier. (AF) Der Serbe Dragan Dojcin (Trikotnummer 10) hat reichlich Erfahrung in der BBL und anderen europäischen Profiligen. Defensiv stark, extrem konzentriert, cool - so kennen ihn Mitspieler und Gegner. Im TV stellt der 34-Jährige das TBB-Team vor - sortiert nach den Trikotnummern. Erläuterungen zu den Fachbegriffen lesen Sie im Glossar.

#4 Barry Stewart



Barry ist ein richtiger "Shooter": Er trifft sehr sicher und wird vom Flügel - gemeinsam mit Oskar Faßler - unsere gefährlichste Waffe sein. Bei einigen Testspielen gehörte er zu den besten Spielern. Aber er ist auch der einzige Europa-Neuling, das merkt man: Er setzt sich stark unter Druck und muss auch noch an seiner Defensive arbeiten. Aber er wird uns helfen.

#5 Dru Joyce



Ich kannte Dru schon von Alba-Spielen gegen Ulm. Seine Stärken sind die gute Ballkontrolle und das Dribbling. Es ist schwer, ihm den Ball abzuluchsen. Er ist sehr schnell, gut in der Defensive und trifft sicher: Dru ist ein kompletter Spieler auf der Point-Guard-Position, der auch das Richtige im richtigen Moment sagt. Das einzige Manko: Er ist mit 1,82 Metern ziemlich klein. Aber wir helfen ihm auf dem Parkett, dass er keine Probleme bekommt.

#8 Philip Zwiener



Philip kenne ich aus Berlin. Bei Alba hatte er nur wenig Spielzeit bekommen. Er kann sowohl Small Forward spielen, aber auch Power Forward. Beim Verteidigen liegt ihm die Power-Forward-Position sogar noch mehr. Mich hat nicht überrascht, dass er etwa beim Testspiel gegen die Eiffel Towers 27 Punkte gemacht hat - ich weiß, was er kann. Er wird uns sehr helfen.

#11 Oskar Faßler



Als ich vor drei Jahren nach Berlin wechselte, war Oskar 19 Jahre alt. Seitdem hat er sich super entwickelt. Ich habe Luka (Anm.: Pavicevic, Dojcins Trainer bei Alba Berlin) gesagt, dass Oskar mehr spielen müsse. Aber als Shooting Guard hatte er riesige Konkurrenz, etwa Julius Jenkins oder Immanuel McElroy.

Bei ihm kann man sicher sein, dass er in jedem Training alles gibt. Manchmal ist das vielleicht sogar zu viel. Das erhöht zumindest die Verletzungsgefahr. Für Oskar wird es ein ganz wichtiges Jahr.

#12 Kosta Karamatskos



Kosta ist ein lustiger Typ, der uns in der Defensive helfen wird. In der Offensive braucht er einfach mehr Selbstvertrauen. Er muss an seinen Wurf glauben. Für einen Shooting Guard ist er aus meiner Sicht zu muskelbepackt - da wäre etwas weniger vielleicht mehr.

#15 Bill Borekambi



Er ist athletisch, trifft gut und ist sehr stark im Duell Mann-gegen-Mann - aber wir spielen ja kein Streetball. Was das Spielverständnis und die Konzentration angeht, hat Bill noch einiges zu lernen. Aber das Talent ist vorhanden, keine Frage.

#20 John Bynum



Er ist ein erfahrener Aufbauspieler, sicher im Abschluss und in der Defensive. Es ist gut, dass wir auf der Point-Guard-Position zwei gestandene Spieler haben. Erst dahinter kommt ein junger Deutscher, "Little Max". (Anm.: Maxim Schneider, #13)

#21 George Evans



Wir sind in einem ähnlichen Alter, haben ähnliche Erfahrungen gemacht - und verstehen uns sehr gut. George ist ein lustiger Kerl, der immer für eine gute Atmosphäre sorgt. Er ist als Center sehr wichtig für uns mit seiner Erfahrung und seiner Stärke unter dem Korb. Von ihm kann auch Maik Zirbes noch sehr profitieren. Dafür haben wir diese "Pärchen" auf den Positionen mit erfahrenen und jungen Spielern.

#22 Samy Picard



Er ist ein guter Schütze, hat auch gute defensive Fähigkeiten und ein großes Spielverständnis. Da gibt's wenig zu sagen: Klar muss auch er noch lernen, aber er ist auf dem richtigen Weg.

#25 Oliver Clay



Auch kenne ich ihn aus Berlin, da haben wir schon zusammen trainiert. Er ist ein athletischer Typ, gut in der Offensive und bei Rebounds. In der Defense muss er aber noch viel lernen, das gilt auch für Maik. Das gilt vor allem im Duell Mann-gegen-Mann. Ich denke, er braucht stärkere Beine.

Oli ist ein guter Typ. Manchmal ist er auf dem Parkett vielleicht noch ein bisschen zu nett.

#33 Maik Zirbes



Sein Kapital ist sein Körper. Maik ist sehr groß und gut am Brett. In der Defensive fehlt ihm die Konstanz: Im Training ist er mal gut und mal schlecht. Da muss er versuchen, auf dem gleichen hohen Level zu bleiben.

Trainer: Henrik Rödl



Ein guter Trainer, der sehr angenehm im Umgang mit den Spielern ist. Das war ich bisher nicht gewohnt. Ich hatte immer eher Trainer, die auf "Bad Guy" machen. Bei dem Team funktioniert es auch ohne Armee-Drill. Henrik hat sich die Spieler so ausgesucht, dass sie zu seinem Charakter passen. Dazu gehört auch, immer einen vernünftigen Umgang untereinander zu haben. Er ist ehrlich mit den Spielern, macht keinen übergroßen Druck. Vielleicht könnte Henrik strenger sein. Aber er steht für eine andere Trainerphilosophie. Ich bin die serbische Schule gewohnt - und die erinnert stark ans Militär.

Aufgezeichnet von TV-Redakteur Andreas Feichtner

GLOSSAR

Fünf Positionen im Basketball: Point Guard (auch: die "1"): der Lenker und Denker im Spielaufbau. Oft der kleinste Spieler im Team. Shooting Guard (2), Small Forward (3): exzellente Schützen, Flügelspieler. Power Forward (4): groß, bullig, mit Zug zum Korb. Center (5): meist der längste Spieler, stark unterm Korb. Den Backcourt (deutsch: Rückfeld) bilden die Positionen 1 und 2. Die Positionen 3, 4, und 5 bilden den Frontcourt.

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