Rollstuhlbasketball Geisterspiele für die Dolphins?

Trier · Bundesliga-Spiele ohne Zuschauer? Dirk Passiwan, Spielertrainer der Trierer Dolphins, hält das auch im Rollstuhlbasketball für ein realistisches Szenario – zumindest zu Saisonbeginn.

 Lukas Jung (links) und Nathalie Ebertz – hier im Spiel gegen Lahn-Dill – werden auch in der nächsten Saison für die Doneck Dolphins spielen.

Lukas Jung (links) und Nathalie Ebertz – hier im Spiel gegen Lahn-Dill – werden auch in der nächsten Saison für die Doneck Dolphins spielen.

Foto: TV/Andreas Feichtner

Sportlich hatte die Corona-Krise erst mal keine großen Auswirkungen auf die Delfine: Anfang März hatte der Rollstuhlbasketball-Bundesligist Doneck Dolphins Trier den Klassenerhalt perfekt gemacht, Dass die Abstiegsrelegation dann abgebrochen wurde, spielte keine Rolle mehr. Über drei Monate später wissen die Trierer aber weiterhin nicht genau, wo sie dran sind. „Wir kommen nicht voran“, sagt Spielertrainer Dirk Passiwan. Ein geregelter Trainingsbetrieb sei noch nicht machbar. Ob die nächste Saison wie geplant (und mit Zuschauern) über die Bühne gehen kann, ist offen. „In den nächsten Wochen ist erstmal wichtig, die Kontakte mit unseren Sponsoren aufzunehmen. Wir hoffen, dass wir alle Sponsoren im Boot haben werden, so dass wir planen können“, sagt Passiwan. Zudem laufe die Kaderplanung weiter. „Wir schauen, ob wir uns noch verstärken können.“ Aber da stocke aktuell alles durch die vielen Unwägbarkeiten.

Die beiden US-Amerikaner Correy Rossi und Ryan Wright sowie Lowpointer Lukas Jung werden laut Passiwan auch im nächsten Jahr bei den Trierern spielen, ebenso Nathalie Ebertz, die sich Chancen auf die auf 2021 verschobenen Paralympics in Tokio machen darf, und – natürlich – Topscorer Passiwan selbst. Mit Patrick Dorner und Diana Dadzite stünden Gespräche an. „Da sieht es gut aus“, sagt der Spielertrainer.

 Finanzielle Sorgen bekamen durch die Krise die in der Liga nahezu unschlagbaren Thuringia Bulls. „Aber sie konnten durch eine Spendenaktion über 80 000 Euro einnehmen“, sagt Passiwan. Von einer solchen finanziellen Unterstützung sind die Trierer weit entfernt.

„Wenn wir dürfen, werden wir offiziell ab 1. August mit dem Training in der Arena beginnen“, kündigt er an. Die Liga könnte dann wieder Ende September, Anfang Oktober starten. Passiwan rechnet aber mit Einschränkungen: „Es kann gut sein, dass die Liga anfangs ohne Zuschauer ausgetragen wird. Wir gehören ja auch teilweise zur Risikogruppe.“ Das wäre nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht ein Verlust: „Das würde uns wehtun, nicht nur finanziell, sondern auch von der Stimmung her.“

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