Sechs Minuten machen die Niederlage perfekt

Trier · Ohne den verletzten Mathis Mönninghoff hat die TBB Trier am Sonntagabend gegen Alba Berlin mit 54:91 (30:46) verloren. Zwar zeigt das Rödl-Team couragierte Leistung, 390 Sekunden zu Beginn des zweiten Viertels machen eine Überraschung allerdings unmöglich.

 Hier setzt sich TBB-Spieler Marko Lukovic gegen Leon Radosevic durch. Die Berliner waren am Sonntag aber eine Nummer zu groß. TV-Foto: Hans KrÄMER

Hier setzt sich TBB-Spieler Marko Lukovic gegen Leon Radosevic durch. Die Berliner waren am Sonntag aber eine Nummer zu groß. TV-Foto: Hans KrÄMER

Trier. Es waren diese sechseinhalb Minuten im zweiten Viertel - oder in Zahlen: 6:30 Minuten. Im Basketball werden Spiele oft in Sekunden entschieden. Sechseinhalb Minuten sind da eine Ewigkeit, besonders dann, wenn einem Team es sechseinhalb Minuten lang nicht gelingt, einen Korb zu erzielen. So wie der TBB Trier am Sonntag bei der 54:91 (30:46)-Heimniederlage gegen gegen Spitzenreiter Alba Berlin.Nach einem kämpferisch starken ersten Viertel, in dem das Team von Henrik Rödl den Hauptstädtern das Leben extrem schwermachte und nur mit fünf Punkten hinten lag (19:24), roch es ein wenig nach der großen Überraschung. Die 4823 lautstarken Zuschauer in der Arena sahen die erhoffte Reaktion ihres Teams nach der indiskutablen Leistung aus der Vorwoche bei Aufsteiger Crailsheim Merlins. Trotz des Fehlens von Mathis Mönninghoff, der im Training am Samstag umgeknickt war, stellten die Trierer die Defensive des Tabellenführers immer wieder vor große Probleme. Besonders hervorzuheben dabei: Vitah Chikoko und Marko Lukovic, die zusammen 14 der 19 Trierer Punkte erzielten. Trier war im Spiel. Dann brachen die eingangs beschriebenen sechseinhalb Minuten an: Alba Berlin zog das Tempo an, verteidigte über das komplette Feld und nutzte seine Gelegenheiten in der Offensive. Nach der blamablen Vorstellung der Berliner unter der Woche in der Euroleague gegen Maccabi Tel Aviv war dem Team von Coach Sasa Obradovic anzumerken, dass sie etwas gutzumachen hatten. Die von TBB-Aufbauspieler Tony Canty im Vorfeld des Spiels erwartete wütende Berliner Mannschaft war nun in Trier angekommen. Angeführt vom deutschen Nationalspieler Akeem Vargas, der sich immer wieder hitzige Wortduelle mit Triers Laurynas Samenas lieferte, sorgte der bisher in der Liga ungeschlagene Tabellenführer schon vor der Pause für eine Vorentscheidung (30:46). Einen 16-Punkte-Vorsprung lässt sich ein Spitzenteam wie Alba Berlin in den meisten Fällen nicht mehr nehmen. Nach der Pause setzten sich die Hauptstädter weiter ab. Auf Seiten der TBB klappte nur noch wenig. Das Fehlen von Mönninghoff machte sich immer deutlicher bemerkbar. TBB-Topscorer Ricky Harris, der in den vergangenen Wochen mit wichtigen Punkten von jenseits der Drei-Punkte-Linie oft geholfen hatte, musste das Spiel aufgrund der BBL-Ausländerregel (nur sechs Ausländer dürfen im Kader stehen) von der Tribüne aus anschauen. So wackelte die Führung der Berliner trotz einer couragierten Leistung der Trierer bis zum Ende nicht mehr. Der Auswärtssieg ging in Ordnung, das sieht auch Coach Henrik Rödl so. "Es war klar, dass Berlin für uns nicht schlagbar ist." Dennoch sei die Niederlage "ernüchternd". Am kommenden Wochenende reist die TBB zum Tabellen-16. nach Frankfurt - nach nun drei Niederlagen in Folge ein enorm wichtiges Spiel.TBB Trier: Canty (2), Lukovic (10), Samenas (11), Chikoko (10), Vrabac (7), Bucknor (4), Anderson (10). Beste Schützen Alba: Giffey (17), Redding (13), McLean (18)Zuschauer: 4823. Viertelstände:19:24/30:46/40:62/54:91

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort