Stewart schockt die Ex-Kollegen

Trier · Unnötig und bitter: Basketball-Bundesligist TBB Trier hat das von Trainer Henrik Rödl als Vier-Punkte-Spiel angekündigte Duell gegen die Gießen 46ers mit 71:74 (34:32) nach Verlängerung verloren - und das trotz hoher Führung.

 Der Ex-Trierer Barry Stewart (rechts, hier gegen Oskar Faßler) hat in der Arena Trier eine beeindruckende Vorstellung abgeliefert. TV-Foto: Willy Speicher

Der Ex-Trierer Barry Stewart (rechts, hier gegen Oskar Faßler) hat in der Arena Trier eine beeindruckende Vorstellung abgeliefert. TV-Foto: Willy Speicher

Trier. Gießen und Trier verbindet einiges: die vergleichbare Größe, die vielen Studenten - und beide Städte haben einen Basketball-Bundesligisten, der sich trotz schmalem Budget in der Liga hält, regelmäßiges Keller-Dasein inklusive. Für die TBB ging es am Samstag darum, die Mittelhessen auf Distanz zu halten und keine weiteren Stufen in den Keller zu nehmen. Dass das nicht gelang und die TBB nach Verlängerung den Gießenern beim 71:74 (34:32) das Jubeln überlassen musste - das hatten die 2860 Zuschauer sechs Minuten vor Schluss wohl nicht mehr gedacht. Da führte die TBB mit zehn Punkten. Dann lief nichts mehr zusammen. Das "Duell auf Augenhöhe" (Gießen-Coach Björn Harmsen) ging an die Gäste, die ihren ersten Auswärtssieg feierten. Für die TBB war es die dritte Niederlage in Folge. Aber der Reihe nach. TBB-Trainer Henrik Rödl änderte seine Startformation gegenüber dem bisherigen "Saison-Standard". Flügelspieler E.J. Gallup, der den Club am Monatsende verlassen wird und sein letztes Heimspiel bestritt, verlor seinen Platz in der Starting Five an Oskar Faßler. Die Trierer präsentierten sich stärker als zuletzt bei der Heimniederlage gegen Braunschweig. Das erste Viertel ging mit 23:16 an die TBB. Im zweiten Viertel sah es zu Beginn so aus, als könnte sich die TBB allmählich absetzen. Andreas Seiferth bescherte mit dem 31:20 die erste zweistellige Führung. Aber darauf folgte die beste Phase der Gießener, bei denen der Ex-Trierer Barry Stewart besonders motiviert war (19 Punkte). Bis zur Halbzeitpause kamen die Gäste bis auf zwei Punkte heran. Im dritten Viertel baute die TBB den Vorsprung aus. Was gegen Braunschweig noch danebenging, klappte nun: Im wichtigen Moment passten nun die Dreier. Was immer Gießens Coach Björn Harmsen seinem Team in der folgenden Auszeit mit auf den Weg gegeben hat: Es half. Vor allem Barry Stewart war nun heiß gegen seine alten Kollegen. Dreier zum 61:54, weiterer Korb zum 61:56. Als Gießen dann vier Minuten vor Schluss auf 59:61 rangekommen war, musste Rödl handeln. Letzte Minute im Zeitraffer: Bynum zum 67:65, Joyce per Freiwurf zum 68:66, 33 Sekunden vor Schluss. Stewart - wer sonst? - traf zum 68:68. In der Verlängerung verwarf Philip Zwiener drei von vier Freiwürfen, Gießen holte die wichtigen Offensiv-Rebounds, das machte letztlich den Unterschied. Damit spitzt sich die Situation bei der TBB vor dem Auswärtsspiel in Frankfurt am Sonntag und dem darauf folgenden Hammerprogramm im Dezember zu. Henrik Rödl: "Wir haben ein Vier-Punkte-Spiel verloren. Aber ich habe Dinge gesehen, die mich positiv stimmen. Wenn wir weiter so kämpfen, werden wir auch dafür belohnt werden." AF TBB Trier: Joyce (13), Bynum (13), Zwiener (11), Zirbes (8), Dojcin (8), Linhart (6), Gallup (6), Seiferth (4), Faßler (2), Picard (0) Gießen (beste Schützen): Stewart (19), Archibong (15), Jeffers (14) Zuschauer: 2864 - Viertelstände: 23:16, 34:32 (Halbzeit), 53:44, 68:68, 71:74 (Verlängerung)

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