Strahlende Helden, tragische Momente
Trier · Von den mehr als 40 Spielen, die die TBB Trier und der achtfache Meister Alba Berlin gegeneinander bestritten haben, werden aus Trierer Sicht zwei für immer in Erinnerung bleiben. Der 80:78-Sieg am 14. November 1998, der den damals noch unter TVG Trier firmierenden Moselanern die Tabellenführung und die "Herbstmeisterschaft" bescherte.
(wir) Und die 95:97-Niederlage nach Verlängerung am 8 Januar 2005, die durch eine Fehlentscheidung der Schiedsrichter zustande kam.
Der Triumph von 1998 kann, ohne pathetisch zu wirken, als eine der Sternstunden des Trie rer Sports bezeichnet werden. In der bis zum Bersten gefüllten Halle am Mäusheckerweg beschloss ein für Basketballdimensionen kleiner Mann namens Carl "Charly" Darnell Brown, ein scheinbar verloren geglaubtes Spiel im Alleingang umzubiegen. 25 Minuten lang hatte der Tabellenführer aus Berlin mit seinem schärfsten Verfolger Katz und Maus gespielt und sich bis auf 57:32 abgesetzt. Dann übernahm Charly, der ohne seinen kongenialen Partner Bernard Thompson auskommen musste, das Kommando. Just in diesem Moment begann Carl Brown seine "One-Man-Show", holte mit 22 Punkten in elf Minuten den Rückstand fast alleine auf, brachte die zwischenzeitlich konsternierte Kulisse zunächst auf Betriebstemperatur und dann zum Kochen und sorgte gleichzeitig für eine Schockstarre beim Favoriten. Charly hatte sich mit der Schluss-Sirene, die im Siegestaumel fast unterging, ein Denkmal gesetzt. Am Ende standen für ihn 32 Punkte auf dem Papier.
Das zweite denkwürdige Duell zwischen dem Außenseiter und dem haushohen Favoriten endete mit einem Missklang. Mehr als 5000 Besucher hofften 2005 in der Arena auf ein "zweites Wunder". Und es war greifbar nahe. Angetrieben von dem an einem Bandscheibenvorfall laborierenden BJ McKie und Brian Brown machte Trier innerhalb von weniger als drei Minuten einen 76:86-Rückstand wett und erzwang die Verlängerung.
Zwölf Sekunden vor Schluss war der Sieg beim Stand von 95:95 greifbar nahe. McKie hat den Ball. Zwölf Sekunden Zeit, einen Korb zu erzielen. Eine Ewigkeit im Basketball. Sieben Sekunden vor Schluss dribbelt McKie den Ball auf den Fuß von Simon Szewczyk. Von dort springt er zu Mithat Demirel, der ihn unerlaubterweise wieder mit dem Fuß nach vorne spielt. Szweczyk greift sich das Leder und schließt per Dunking zum Sieg ab. Keiner der drei Unparteiischen tut das, was hätte getan werden müssen: pfeifen und den Korb annullieren. Eine unverdiente Niederlage mit bitterem Beigeschmack.