TBB-Abstieg steht nach Heimpleite fest

Trier · Nach der 78:83-(36:44)-Heimniederlage am Freitagabend gegen ratiopharm Ulm steht der erste Bundesligaabstieg der TBB Trier nun offiziell fest. Vor rund 3500 Zuschauern spielt das allerdings keine Rolle. Im Vordergrund steht eine ganz besondere Einheit.

TBB-Abstieg steht nach Heimpleite fest
Foto: Willy Speicher

Es hängt direkt vor Block P. Dieses Banner, das die Situation so unglaublich gut beschreibt, in der sich die TBB Trier aktuell befindet. Es braucht dazu nur zwei Worte. Eins in schwarzen, eins in grünen Lettern. "One Team" steht auf dem weißen Stück Stoff geschrieben. "Eine Mannschaft".

Mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen. Zu dieser verschworenen Einheit in ihren grünen Shirts und ihren grünen Hosen. Die in dieser Saison schon derart viele Nackenschläge abseits des Feldes verkraften musste, aber immer noch zusammenhält, immer noch weiterkämpft. Auch am Freitagabend wieder im vorletzten Heimspiel gegen das Topteam ratiopharm Ulm. Auch wenn es am Ende nicht zum Heimsieg reicht und der erste Bundesligaabstieg nach der 78:83-Niederlage feststeht. Das Team zerreißt sich wieder einmal, kämpft bis zum letzten: Da ist ein Stefan Schmidt, der einen Rebound nach dem anderen pflückt.

Da ist ein Laurynas Samenas, der stark von außen trifft. Da ist ein Ricky Harris, der Bälle verteilt und gleichzeitig mehrere Dreier im Ulmer Korb versenkt. Aber da sind vor allen Dingen auch diese unglaublichen Fans, die wie eine Wand hinter ihrem Team stehen. 3438 Zuschauer sind es an diesem Abend wieder. Sie treiben ihr Team nach vorne, fiebern mit. Es hält sie nicht mehr auf ihren Sitzen als Jermaine Bucknor sein Team mit einem erfolgreichen Dreier kurz vor Ende des dritten Viertels ganz nah ran bringt an das Team von Trainer Thorsten Leibenath (54:56). Es ist eine Stimmung, die die ganzen schlechten Nachrichten der letzten Wochen vergessen lässt.

Vor Beginn des letzten Viertels ist alles so, wie bei einem ganz normalen Bundesligisten. Der Sport verdrängt alles. Mit 56:59 geht es in den Schlussabschnitt. Die Halle ist außer sich, als Dennis Kramer kurz darauf mit seinen ersten Punkten den Ausgleich erzielt (67:67). Doch mehr geht an diesem Abend nicht. Die Qualität der Ulmer um Nationalspieler Per Günther (11 Punkte) und US-Amerikaner Will Clyburn (13) ist zu groß.

Doch das ist am Ende egal. Was bleibt ist ganz besondere Atmosphäre - eine Atmosphäre, die es in der Bundesliga so kein zweites Mal mehr gibt. Es fällt schwer zu glauben, dass die BBL im nächsten Jahr tatsächlich ohne dieses Team und ohne diese Fans auskommen soll...

Punkte TBB: Anderson 13, Mönninghoff 4, Lukovic 10, Schmidt 4, Vrabac 4, Harris 12, Bucknor 14, Kramer 7, Samenas 10 - Beste Werfer Ulm: Günther 16, Clyburn 15, Ohlbrecht 14 - Viertelstände 14:27/36:44/56:59/78:83 - ZS: 3438 Am Sonntag tritt die TBB auswärts in Braunschweig an. Los geht's um 17 Uhr.

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