TBB Trier besiegt Bonn: Ein Derby. Ein Sieg. Ein Hughes.

Trier · Vor 4271 Zuschauern in der Arena Trier hat die TBB Trier den alten Rivalen vom Rhein, die Telekom Baskets Bonn, am Samstagabend mit 75:71 besiegt. Die Schlussminuten werden zum echten Thriller.

 Basketball Bundesliga: TBB Trier-Telekom Baskets Bonn. Der Trierer Trevon Hughes mit Zug zum Bonner Korb. Foto: Willy Speicher

Basketball Bundesliga: TBB Trier-Telekom Baskets Bonn. Der Trierer Trevon Hughes mit Zug zum Bonner Korb. Foto: Willy Speicher

Foto: Willy Speicher

Festhalten: Was jetzt kommt ist nichts für schwache Nerven. Samstagabend, Arena Trier. Es ist 21.45 Uhr. Auf dem Feld liefern sich die TBB Trier und die Telekom Baskets Bonn ein intensives Derby. Nur noch wenige Minuten zu spielen. Bis auf acht Punkte sind die Moselstädter davongezogen. Plötzlich dreht Bonn auf. Innerhalb weniger Minuten kämpfen sich die Rheinländer heran. Und Tony Gaffney, Bonns Leistungsträger, dem in diesem Spiel bis zu diesem Zeitpunkt nichts gelungen ist, versenkt seinen ersten Dreier im Trierer Korb: Ausgleich, 71:71. Und das 1:15-Minuten vor dem Spielende.Die rund 200 mitgereisten Gäste-Fans flippen aus. Der Rest der Arena schweigt. Einige Zuschauer lassen sich geschockt in ihre Sitze fallen. Doch in den nächsten Sekunden sollten sie wieder aufstehen. Denn TBB-Guard Trevon Hughes hatte sich für die letzten 75 Spiel-Sekunden noch etwas Unfassbares ausgedacht - aber dazu später mehr.

Bevor es dazu kommen sollte, zeigte die TBB eine insgesamt starke Leistung. Von Beginn an wirkte das Team von Henrik Rödl, in dem der zuletzt verletzte Kanadier Jermaine Bucknor wieder mitwirken konnte, hellwach und kämpferisch stark.

Während Triers Litauer, Laurynas Samenas, im ersten Viertel mit neun Punkten für einen Sahne-Start seines Teams sorgte (25:13 nach den ersten zehn Minuten) drehte im zweiten Viertel ein anderer TBB-Akteur mächtig auf, der in den bisherigen Saisonspielen meist unauffällig agierte: Center Stefan Schmidt erzielte allein in den zweiten zehn Minuten 13 Punkte - mehrmals brillant eingesetzt von Trevon Hughes (fünf Assists in der ersten Halbzeit).

Doch der Tabellensechste aus Bonn ließ sich nicht abschütteln. Vor allen Dingen US-Aufbauspieler Ryan Brooks sorgte mit 14 Punkten dafür, dass der Trierer Vorsprung zur Halbzeit auf einen Punkt geschmolzen war (38:37).
Nachdem die Baskets nach der Pause durch einen 6:0-Lauf kurzzeitig sogar in Führung gingen, kam Trier zurück. Die TBB ging mit einer 56:51-Führung ins letzte Viertel.

Und damit rein in die letzten 1:15-Spielminuten: Es steht 71:71. Die Bonner Kurve tobt, träumt vom ersten Auswärtssieg an der Mosel seit der Saison 2009/10. Dann wird Jermaine Bucknor gefoult. Zwei Freiwürfe für den Kanadier. Er verwandelt beide sicher. Es steht 73:71. Bonn ist im Angriff - erfolglos. Jetzt kommen die Sekunden des New Yorker Viez-Liebhabers Trevon Hughes . Trier spielt die 24-Sekunden-Uhr herunter. Hughes hat den Ball. Noch vier Sekunden. Er findet keinen freien Wurf. Drei Sekunden. Kein freier Mitspieler. Zwei, eins, was soll er machen? Er wirft mit der 24-Sekunden-Uhr-Sirene - und er trifft. Es steht 75:71. Wahnsinn.

och das Spiel ist noch immer nicht vorbei. Die Baskets haben noch Zeit. Bonns Litauer Benas Veikalas bringt den Ball. Doch da ist schon wieder Hughes. Er klaut Veikalas den Ball, dribbelt an allen vorbei und passt ihn auf Warren Ward. Die letzten Sekunden ticken runter. Dann ist das Spiel vorbei. Die Halle tobt und die gesamte Mannschaft stürzt sich auf Trevon Hughes. Auch TBB-Coach Rödl lobt: "Am Ende war es ein großer Kampf der gesamten Mannschaft, aus der Trevon Hughes mit einem Riesenspiel herauszuheben ist.”

Punkte TBB: Ward 8, Hughes 16, Seiferth 12, Schmidt 13, Mönninghoff 3, Samenas 13, Chikoko 4, Bucknor 4, Anderson 2.
Viertelstände: 25:13, 38:37, 56:51, 75:71

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