TBB Trier: Erst verloren, dann gefeiert! - Knappe Niederlage gegen Ulm

Trier/Ulm · Die Trierer Basketballer bleiben erstklassig! Am vorletzten Spieltag sicherte sich das Team von Cheftrainer Henrik Rödl das Ticket für die 22. Spielzeit in der BBL. Für die Trierer setzte es allerdings am Samstagabend beim Tabellendritten Ulm vor 6000 Zuschauern die sechste Niederlage in Folge (78:77, Halbzeit: 42:31).

TBB Trier: Erst verloren, dann gefeiert! - Knappe Niederlage gegen Ulm
Foto: Heiko Schmitz

Große Erleichterung, geschweige denn richtig Freude war den Spielern des Basketball-Bundesligisten TBB Trier nicht anzusehen. Was auf der einen Seite verständlich war, schließlich hatte das Team von Trainer Henrik Rödl das vorletzte Saisonspiel bei Ratiopharm Ulm mit 77:78 (31:42) verloren. Das war so knapp, ja sogar unglücklich, dass eigentlich nur Ärger und Frust die einzig nachvollziehbare Folge hätte sein müssen. Auf der andere Seite: Weil Bonn in Gießen gewonnen hatte, "reichte" die Niederlage, um die Klassenerhalt zu feiern. Aber was heißt feiern. "Darüber freue ich mich", sprach ein unterkühlt wirkender Trainer, dem der Spielausgang vor 6000 Zuschauern in der Ratiopharm-Arena mächtig gestunken hatte. "Ich hätte heute gerne aus eigener Kraft den Klassenerhalt sichergestellt. Jetzt haben wir im letzten Spiel gegen Göttingen die Chance, die Saison versöhnlich ausklingen zu lassen. Dafür werden wir noch einmal alles geben", meinte ein nervlich arg in Mitleidenschaft gezogener Rödl.
Die letzten Minuten dieser Partie beim bisherigen Überraschungsteam der Saison hatten es aber auch in sich. 64:53 hieß es nach 30 Minuten für die Gastgeber. Mitte der letzten zehn Minuten rappelten sich die Trierer ein letztes Mal auf und brachten Ulm erneut mächtig ins Schwitzen. Ausgerechnet TBB-Spielmacher Dru Joyce, der ehemalige Ulmer, erzielte Punkt um Punkt und brachte seine Mannschaft auf 70:71 heran. 20 Sekunden vor Schluss erzielte Swann mit zwei Freiwürfen die 78:77-Führung.

20 Sekunden bis zur Schlusssirene - oder zur Verlängerung. Die können verdammt lang sein, die können aber auch verdammt kurz sein, je nach Sichtweise. Für die Trierer hat es einfach nicht ausgereicht. Ein von Nate Linhart abgegebener Wurf tanzte eine gefühlte Ewigkeit auf dem Ring. Viele Trierer Arme strecken sich, um den Ball in die Reuse zu drück oder wenigstens den Offensivrebound zu holen. John Redder Bynum erwischt schließlich den Ball, passt zu Joyce, dessen Distanzwurf jedoch das Ziel verfehlt - die Sirene.

Dass die Gäste die Ratiopharm-Korbjäger am Schluss noch so in die Bredouille bringen würden, war lange Zeit nicht abzusehen. Das erste Viertel fand noch auf Augenhöhe statt, in der beide Teams ihre guten und schlechten Phasen hatten. Dann erspielten sich die Mannschaft von Trainer Thorsten Leibenath doch eine gewisse Dominanz und Souveränität.

Schnell zeigte sich, wo an diesem Abend die Stärken und Schwächen beider Mannschaften lagen. Ulm leistete sich zu viele Ballverluste, machte das aber mit einer klaren Überlegenheit bei den Defensiv-Rebounds wieder wett. Trier hatte zunächst unterirdische Trefferquoten aus dem Zweipunkte-Land und von der Freiwurflinie. Beide wurden besser. Bei den Offensiv-Rebounds griffen die Trierer deutlich beherzter zu und verschafften sich damit immer wieder eine zweite Wurfchance. Auch wenn es ausgerechnet in der letzten Sekunde doch nicht funktioniert hat.

Die TBB kann damit entspannt in das letzte Heimspiel gegen die bereits seit Wochen als Absteiger feststehenden Göttinger gehen (Samstag, 28. April). Am Sonntag, 29. April, darf dann ausgiebig mit den Fans auf dem Trierer Petrisberg der Klassenerhalt und das Saisonende gefeiert werden. Ein Teil der Saisonabschluss-Feier ist ein großes Beachvolleyball-Turnier, an dem sich auch Spieler der TBB beteiligen wollen.

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