TBB Trier setzt sportliches Ausrufezeichen - 80:60-Sieg in Oldenburg

Oldenburg · Die Trierer Bundesliga-Basketballer haben am Samstagabend ein sportliches Lebenszeichen nach den finanziellen Horror-Meldungen der vergangenen Tage gesetzt. Die TBB gewann vor allem in der Höhe völlig überraschend das Meisterschaftsspiel beim Tabellensechsten EWE Baskets Oldenburg mit 80:60 (46:32).

TBB-Coach Rödl begann mit der Starting Five Samenas, Mönninghoff, Vrabac, Chikoko und Schmidt. Die TBB kam gut in die Partie, der erste Versuch von Samenas außerhalb der Zone war gleich erfolgreich. Trier führte mit 3:0, baute den Vorsprung gar auf 8:2 aus. Man merkte der Mannschaft an, dass sie auf dem Parkett eine Antwort auf die finanziellen Turbulenzen der vergangenen Tage geben wollte.

Ohne Jermaine Anderson, der wegen eines Todesfalles in Kanada weilt, dirigierten Vrabac und Harris, und das taten sie mit Übersicht und Bedacht. Samenas schickte noch in den ersten fünf Minuten einen Dreier hinterher, die TBB zog auf 13 : 8 davon und die Zuschauer in der EWE-Arena staunten nicht schlecht. Wer gemeint hatte, dass sich die Gäste einfach "abschießen" lassen würden, sah sich getäuscht.

EWE-Trainer Sebastian Machowski nahm früh eine Auszeit, und allmählich fand der favorisierte Tabellensechste ins Spiel. Dennoch erwiesen sich die Rödl-Schützlinge vor allem beim Defensive-Rebound als kompromissloser. Sie blieben ebenbürtig und verteidigten ihre Führung gegen die ziemlich ratlos wirkenden Oldenburger, die offensichtliche Probleme mit der Zonen-Verteidigung des Gegners hatten. Ein Dreier von Bucknor ließ die TBB gar in der 9. Minute auf 22 : 14 davon ziehen. Der vierte Dreier mit der Schluss-Sirene des ersten Viertels ergab das 25 : 14 für die Grünen. Bahnte sich da eine Sensation an?

Die knapp viereinhalb Tausend Zuschauer rieben sich mit zunehmender Spielzeit verwundert die Augen. So hatten sie sich das nicht vorgestellt gegen die nur zu zehnt angereisten Moselaner. Bis Mitte des zweiten Viertels hielt der Tabellen-Letzte seinen Vorsprung von zehn Punkten (38:28). Die Grünen waren hinten wie vorn unter dem Brett aggressiver und von außen trafen die Oldenburger "kein Scheunentor". Sechs Versuche von Oldenburger Seite führten bis zur 15. Minute zu keiner Resultats-Änderung. Dagegen fanden bei der TBB bis dato fünf von neun Dreier-Abschlüssen den Weg ins Netz. Als Ricky Harris den Halbzeitstand von 32:46 besorgte, sprach schon relativ früh Einiges, wenn nicht gar Vieles für die Gäste, denen man nichts von einem gedanklichen "Rucksack" angesichts der prekären Situation anmerkte.

In der Kabine der Gastgeber muss es zur Pause ziemlich laut geworden sein und die Gardinenpredigt von Machowski trug offenbar Früchte. Oldenburg setzte die Gäste nun zusehends unter Druck, war im Rebound-Spiel aggressiver und knabberte Pünktchen für Pünktchen am Vorsprung von 14 Zählern des Gegners. Bei Trier häuften sich allmählich die Ballverluste, der Auftritt der ersten 20 Minuten hatte offenbar viel Substanz gekostet. Noch aber hatte der Vorsprung Bestand. Rödl versuchte in den Time-Outs beruhigend und beschwichtigend auf seine Truppe ein zu wirken. Nach drei von vier Spielabschnitten hatten die Gäste mit 55 : 52 die Nase immer noch knapp vorn.

Die Trierer Fünf wollte sich kurz vor "Toresschluss" das Erfolgserlebnis nach den unruhigen Tagen und den Negativ-Schlagzeilen nicht mehr nehmen lassen und hielt konzentriert und vehement dagegen. Viereinhalb Minuten vor Schluss waren es beim 66:56 wieder zehn Punkte Vorsprung für den Gast. In den letzten Minuten agierte Rödls Mannschaft souverän, spielte die Uhr herunter und hatte am Ende gegen resignierende Hausherren deutlich mit 80:60 die Nase vorn.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort