Triers zweiter Held: Neuer Co-Trainer der Gladiators im Volksfreund-Porträt

Trier · Auch wenn Christian Held erst seit wenigen Wochen in Trier lebt, kennt er sich schon bestens aus. Warum das so ist, welche Ziele er an der Mosel hat und warum seine Ehefrau hofft, dass der gemeinsame Sohn später kein Basketball spielen wird, hat der neue Co-Trainer von Basketball-Zweitligist Gladiators Trier nun dem TV erzählt.

 Wie der Vater, so der Sohn: Christian Held (linkes Bild, neben Gladiators-Trainer Marco van den Berg) ist der neue Co-Trainer der Trierer Basketballer. Sein Vater Ralph Held (ganz links, rechtes Bild) war zwischen 1995 und 2002 als Co-Trainer des damaligen Trierer Trainers Don Beck aktiv. Foto: Gladiators Trier, TV-Foto: Archiv

Wie der Vater, so der Sohn: Christian Held (linkes Bild, neben Gladiators-Trainer Marco van den Berg) ist der neue Co-Trainer der Trierer Basketballer. Sein Vater Ralph Held (ganz links, rechtes Bild) war zwischen 1995 und 2002 als Co-Trainer des damaligen Trierer Trainers Don Beck aktiv. Foto: Gladiators Trier, TV-Foto: Archiv

Foto: (g_sport

Seine Frau, sagt Christian Held mit einem Augenzwinkern, habe da so eine Vorahnung. Sollte sich der einjährige Sohn der beiden in den kommenden Jahren tatsächlich entscheiden, mit Basketball anzufangen, dann wäre es wohl endgültig vorbei mit der Themenvielfalt im Hause Held. "Meine Frau hofft schon ein wenig, dass sich der Kleine für eine andere Sportart entscheidet - aber wir werden sehen, das bleibt natürlich ihm überlassen", berichtet Held und fängt an zu lachen. Seine Frau war früher Schwimmerin, nahm an Deutschen Meisterschaften teil.

Doch im Hause Held regiert der orangefarbene Ball: Denn neben Christian, dem neuen Nachwuchskoordinator und Co-Trainer von Basketball-Zweitligist Gladiators Trier, ist da auch noch Christians Vater Ralph Held, der langjährige Co-Trainer der TBB Trier (1995 - 2002) unter Don Beck und heutige Sportdirektor des Deutschen-Basketballbundes (DBB). "Wenn ich meinen Vater bei Familienfeiern sehe, sprechen wir oft über den Sport, wir tauschen uns aus."

Christian Held sitzt in einem Trierer Café. Den Weg dahin muss man ihm nicht erklären. Er kennt sich aus in der Stadt. Seine neue ist auch gleichzeitig seine alte Heimat. Cappuccino steht vor ihm auf dem Tisch, der Himmel ist wolkenlos an diesem Spätsommermorgen. "Ich mag die Stadt", sagt der 28-Jährige, "ich wusste ja schon, was mich hier erwartet". Als er drei Jahre alt ist, ziehen seine Eltern berufsbedingt von Aachen an die Mosel, bis zu seinem 15. Lebensjahr lebt Held in der Stadt, dann zieht die Familie weiter nach Oldenburg. Dort wird Vater Ralph die Nachwuchsabteilung der Baskets in den folgenden Jahren zu einer der angesehensten in ganz Deutschland machen. "An meine Zeit in Trier kann ich mich noch gut erinnern", sagt der neue Gladiators-Co-Trainer, "es waren schöne Jahre. Besonders die Spiele in der Halle am Mäusheckerweg sind mir noch sehr präsent".Hospitanz bei Fleming und Pesic

Als Schüler verlässt Held die Römerstadt in Richtung Oldenburg, als eines der hoffnungsvollsten Trainertalente des deutschen Basketballs kehrt er nun zurück. Held hat die renommierte dreijährige Trainerausbildung von Bundesligist EWE Baskets Oldenburg durchlaufen, die mittlerweile auch von der Basketball-Bundesliga teilweise übernommen worden ist. In diesem Rahmen hospitiert er bei Trainer-Größen wie Svetislav Pesic, Chris Fleming oder Henrik Rödl. Auch bei internationalen Spitzenclubs wie Lietuvos rytas Vilnius oder Roter Stern Belgrad arbeitet er im Rahmen seiner Ausbildung mit, verbringt zudem eine Saison im Trainerteam des College-Clubs Gonzaga Bulldogs und trainiert nach seiner Rückkehr nach Deutschland das NBBL- sowie ProB-Team der Oldenburger, mit dem er in der vergangenen Saison sensationell die ProB-Meisterschaft holt."

Nach den erfolgreichen Jahren in Oldenburg war es Zeit für den nächsten Schritt", sagt Held. "Mit Profis in der 2. Liga zu arbeiten und gleichzeitig als Jugendkoordinator aktiv zu sein, reizt mich - ich möchte in Trier etwas aufbauen." Bei den Gladiators hat er für zwei Jahre unterschrieben. Gemeinsam mit Cheftrainer Marco van den Berg trainiert er die Profis. Außerdem ist er dafür zuständig, die Jugendabteilung des Clubs - mit den vom ebenfalls neuen Nachwuchstrainer Dominic Dörr betreuten Regionalliga- und JBBL-Teams - auszubauen.

"Durch die Insolvenz ist im Jugendbereich viel kaputt gegangen. Wir haben nun eine U12 in Kooperation mit der TVG Trier, eine JBBL- sowie eine Regionalliga-Mannschaft. Das ist keine optimale Situation, da ein NBBL-Team fehlt." Diese Saison sei daher eine Art Übergangsspielzeit. "Auf Dauer müssen wir die Kräfte im Trie rer Basketball bündeln und die Zusammenarbeit mit den anderen Vereinen in der Stadt intensivieren - anders geht es nicht."

Held legt sehr viel Wert auf Disziplin, er lebt für seinen Sport. Oft beginnen seine Tage um sechs Uhr mit Basketball und enden um 21 Uhr mit Basketball. Er habe, so gesteht er, zwei Jobs - seine Familie und den Sport. Der gebürtige Aachener ist keiner, der sich verstellt, er wirkt authentisch, sagt, was er denkt. "Wenn du dich als Trainer verstellst, merken die Spieler das schnell. Ich würde daher niemals versuchen, einen anderen Trainer zu kopieren." Und wie sehen die Ziele für seine erste Saison in Trier aus? "Optimal wäre es", sagt Held, "wenn wir mit dem JBBL-Team und der Regionalliga-Mannschaft die Klasse halten und in der ProA die Playoffs erreichen."Extra

Die Römerstrom Gladiators Trier haben ihr erstes Saisonvorbereitungsspiel gewonnen: Gegen Zweitliga-Absteiger Bayer Giants Leverkusen gewann das Team von Trainer Marco van den Berg am Dienstagabend mit 103:56 (56:34). "Das war ein Auftakt nach Maß", sagt van den Berg. Zufrieden zeigte sich der Niederländer mit seinen Neuzugängen Johannes Joos und Ryan Nicholas. "Beide haben eine hervorragende Leistung gezeigt." Joos spielte 27 Minuten, erzielte elf Punkte und sicherte sich 14 Rebounds. Der US-Amerikaner Nicholas kam bei ähnlicher Spielzeit auf 23 Punkte und fünf Rebounds - bei einer beachtlichen Wurfquote von 83 Prozent. Auch die beiden weiteren Neuzugänge Pablo Coro und Thomas Grün liefern eine solide Leistung ab, auch wenn der Trainer bei beiden noch Steigerungspotenzial sieht. mfr Statistik: Coro (6 Punkte), Dietz (8), Eggleston (15), Grün (7), Herrera (10), Joos (11), Nicholas (23), Schmitz (11), Smit (8) Spearman (9).

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