Tristesse zum Jahresende

Kritische Zeit: Sportlich läuft bei den Trierer Basketballern nach der fünften Niederlage in Folge gar nichts. Im Januar rückt zudem die Finanzsituation beim Bundesligisten wieder in den Fokus.

 Derek Raivio (rechts) setzt sich in dieser Szene gegen den Bamberger John Goldsberry durch. An der Trierer Niederlage änderte das aber nichts. TV-Foto: Willy Speicher

Derek Raivio (rechts) setzt sich in dieser Szene gegen den Bamberger John Goldsberry durch. An der Trierer Niederlage änderte das aber nichts. TV-Foto: Willy Speicher

Trier. Jürgen Klinsmann wurde im vergangenen Jahr als Bayern-Trainer vor allem ein Zitat um die Ohren gehauen: Dass er jeden Spieler besser machen wolle. TBB-Trainer Yves Defraigne hat so etwas zwar nie gesagt. Aber er dürfte sich erhofft haben, dass sein Team besser als im Vorjahr harmonieren würde. Schon, weil es besser eingespielt ist. Und dass jeder Spieler präziser seine Vorgaben umsetzen würde. Davon war aber etwa beim enttäuschenden 59:75 vor 4500 Zuschauern gegen Bamberg nichts zu sehen. Da glänzte einzig Flügelspieler Jamal Shuler. Der Rest des Teams fiel deutlich ab. Die Bamberger waren abgesehen von den ersten Spielminuten in jeder Hinsicht überlegen. Ein Beispiel: Allein die Bamberger Center Tibor Pleiß und Elton Brown schnappten sich 21 Rebounds. Unter dem Korb sahen die Trie rer offensiv ohnehin kein Land. Einer, dem fast gar nichts gelang, war Chris Copeland (Defraigne: "Die Gegner haben sich mittlerweile gut auf ihn eingestellt"). Der Power Forward traut sich kaum noch, zum Korb ziehen. Das Selbstvertrauen ist komplett weg.

Neue Gesellschafter im Januar



"Wir sind in einer schwierigen Situation. Da ist es gut, dass wir erst mal ein paar Tage frei haben", sagte Defraigne nach dem Spiel. Ab Montag soll genau analysiert werden, was besser werden muss. "Wir haben uns weit von unseren Zielen entfernt", klagt Defraigne. Wie geht es weiter? Die TBB steht vor wichtigen Wochen. Bis zum 15. Januar will die TBB weitere von der Basketball-Bundesliga (BBL) angeforderte Unterlagen zur finanziellen Situation einreichen. Die Trie rer Basketball GmbH betont dabei, dass sie im Dezember keine unvollständigen Unterlagen eingereicht hätte, sondern die Liga nachträglich weitere Details verlangt hätte. Im Januar will die TBB zudem zusätzliche Gesellschafter vorstellen. Gespräche gab es nach TV-Informationen unter anderem mit den Chefs zweier mittelständischer Unternehmen aus der Region.

Sportlich steht den Trierern zudem ein harter Januar bevor: Ins Heimspiel gegen Alba Berlin (9. Januar) geht die TBB in der derzeitigen Verfassung als krasser Außenseiter. Es folgen Auswärtsspiele in Düsseldorf und Frankfurt. Hinzu kommt womöglich hausgemachter Ärger. Zweimal hat die TBB gegen Regularien der BBL verstoßen: Zum einen waren die Trierer mit zu wenigen Spielern zum Spiel nach Ulm gereist (damals auch bedingt durch grippebedingte Ausfälle). Das dürfte eine 1000-Euro-Strafe nach sich ziehen. Gravierender ist aber, dass die Trie rer nur mit drei deutschen Spielern zum Spiel nach Weißenfels gereist waren. 7500 Euro kostet das laut BBL-Strafenkatalog. Hermeling erklärte den Verstoß damit, dass der an einer Oberschenkel-Verletzung laborierende Kosta Karamatskos "kurzfristig" ausgefallen sei und kein anderer deutscher Spieler für die Bank zur Verfügung gestanden habe.

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