Ulmer Höhenflug soll im „Schmuckstück“ weitergehen

Ulm (dpa) · Einen besseren Zeitpunkt für den nächsten Meilenstein in der Clubgeschichte hätten sich die Basketballer von ratiopharm Ulm nicht aussuchen können. Sportlich schwimmen die Schwaben auf einer Welle des Erfolges und sind als Tabellenzweiter das Überraschungsteam der Liga.

Und nun zieht der Club auch noch in eine neue Arena, in der die inzwischen zehnjährige Erfolgsstory fortgeschrieben werden soll. „Es ist das größte Geburtstagsgeschenk, das man sich vorstellen kann“, sagte Manager Thomas Stoll am Montag, als das neue Schmuckstück einen Tag nach seinem 44. Geburtstag mit einem Testspiel gegen den Zweitligisten Kirchheim Knights eingeweiht worden war.

Nach 19-monatiger Bauphase ist die 6000 Zuschauer fassende und rund 27,5 Millionen Euro teure Multifunktionsarena endlich fertig. Zwar werden die Handwerker wohl noch bis kurz vor Beginn des ersten Pflichtspiels gegen die EWE Baskets Oldenburg an diesem Samstag gefordert sein. Doch die Generalprobe verlief nahezu problemlos, die Freude bei den Ulmern ist grenzenlos. „Für uns beginnt jetzt endlich eine neue Zeitrechnung, in der wir als Club langfristig konkurrenzfähig sein wollen“, erklärte Geschäftsführer Andreas Oettel.

Vor zwei Jahren mussten die Ulmer ernsthaft um ihre Zukunft als Bundesligist bangen. Die altehrwürdige Kuhberghalle hatte zwar viel Historie, aber keine Zukunft mehr im immer professionelle werdenden deutschen Basketball-Betrieb. Als die Städte Ulm und Neu-Ulm dann am 11. November 2009 endlich Grünes Licht für den Bau der neuen Arena gaben, fiel allen Beteiligten ein Stein vom Herzen. Das Überleben des Pokalsiegers von 1996 war gesichert.

16 Millionen Einzelteile beziehungsweise 25 Millionen Tonnen Baumaterial wurden seitdem verbraucht, nun erstrahlt das neue Schmuckstück in voller Blüte und soll den Basketballern zu einer goldenen Zukunft verhelfen. „Man merkt, dass wir in der Bringschuld sein werden bei dem Standard, der mit dieser Arena aufgebaut wurde“, sagte Ulms Nationalspieler Per Günther.

Die Fans sind euphorisch. Die 6000 Tickets für das erste Spiel in neuer Umgebung waren innerhalb kürzester Zeit vergriffen, für den Club bedeutet der Umzug auch in puncto Etat einen Quantensprung. 2450 Dauerkarten haben die Ulmer verkauft, das sind 80 Prozent mehr als in der vergangenen Saison in der Kuhberghalle, die nur 3100 Zuschauer fasst. „Dieses Ergebnis ist überwältigend“, sagte Oettel.

Nun muss das Team von Trainer Thorsten Leibenath nur noch sportlich in der Spur bleiben. Dass sich schon so mancher in neuer Umgebung anfangs schwer getan hat, kümmert die Ulmer nicht. „Wir wollen schon gegen Oldenburg gewinnen“, kündigte Günther an.

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