Verkrampfte Bamberger vergeben Riesenchance

Bamberg (dpa) · Als es darauf ankam, versagten den Bamberger Basketballern die Nerven. Statt mit einem Heimsieg gegen Zalgiris Kaunas den ersehnten Sprung unter die Top 16 Europas zu schaffen, zeigte der deutsche Meister seine schwächste Saisonleistung und verlor in eigener Halle mit 68:82.

„Das ist ein herber Rückschlag. Nicht nur für uns, sondern für den gesamten deutschen Basketball“, sagte Bambergs Geschäftsführer Wolfgang Heyder. Der umtriebige Manager war auch am Tag nach der Niederlage noch bitter enttäuscht. „Das Weiterkommen in der Euroleague war unser großes Ziel in dieser Saison. Das haben wir verfehlt“, meinte Heyder geknickt. Zwar haben die Bamberger noch eine Minimalchance, wenn sie am Mittwoch beim Titelverteidiger Panathinaikos Athen gewinnen und Kaunas zugleich gegen Zagreb verliert. Doch an das Wunder glaubt Heyder nicht mehr. „Nein, das ist unvorstellbar. Das wird nicht passieren.“

Alles hatten sie in Bamberg auf das Endspiel gegen Kaunas ausgerichtet. Doch im entscheidenden Moment konnte das Starensemble von Coach Chris Fleming sein Potenzial nicht abrufen. „Ich kann mit Worten gar nicht ausdrücken, wie enttäuscht ich bin. Nicht dass wir verloren haben, sondern wie“, sagte Fleming.

Auch Heyder ging mit seinen Stars hart ins Gericht. „Es wird sicher einige Gespräche in den kommenden Tagen geben“, sagte der 55-Jährige. „Wenn ein Tibor Pleiß den nächsten Schritt in seiner Karriere machen will, dann muss er in so einem Spiel da sein“, nannte Heyder exemplarisch den 2,15 Meter großen Center, der von einer Karriere in der NBA träumt.

Doch Pleiß war nicht der einzige, der gegen die guten, aber keineswegs übermächtigen Litauer enttäuschte. Auch Routiniers wie Julius Jenkins, dem in der entscheidenden Phase zwei leichte Ballverluste unterliefen, oder Kapitän Casey Jacobsen fanden nie ihren Rhythmus. Nur drei von 20 Bamberger Dreiern fanden ihr Ziel, an der Freiwurflinie versenkten die Hausherren nur 19 von 27 Versuchen.

„Es ist den Spielern nicht gelungen, die tolle Atmosphäre in der Halle in positive Energie umzuwandeln“, stellte Heyder ernüchtert fest. „Phasenweise sah das aus wie Laufen im Treibsand.“ Die Brose Baskets werden nun einige Zeit brauchen, um die Enttäuschung zu verarbeiten. „Das wird uns eine gewisse Zeit beschäftigen, aber ich hoffe, dass das Team am Sonntag gegen Bremerhaven wieder sein wahres Gesicht zeigt“, sagte Heyder.

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