Viel Harmonie, wenig Geld

Trier · Die Treveri Basketball AG, der Inhaber der Trierer Basketball-Bundesliga-Lizenz, hat einen neuen Aufsichtsrat gewählt: Achim Schmitz ersetzt Ralph Moog, der nach zwei Jahren in offizieller Funktion seinen Rückzug angekündigt hatte.

Trier. Mammutsitzung beim Basketball-Bundesligisten TBB Trier: Über zweieinhalb Stunden erstreckte sich die erste große (und nicht-öffentliche) Aktionärsversammlung der Treveri Basketball AG am Samstag in der Nebenhalle der Arena Trier. Eine ziemlich harmonische Angelegenheit - so der Tenor anschließend. Knapp 60 Aktionäre der insgesamt 98 Anteilseigner kamen. Einige große Aktionäre fehlten, darunter die beiden Aufsichtsratsmitglieder Ingo Burggraf und Graham Wilson, die laut dem scheidenden Aufsichtsratsvorsitzenden Ralph Moog terminlich verhindert waren. So stellten die anwesenden Aktionäre nur 110 000 von insgesamt 300 000 Anteilen, wobei ein Anteil einem Euro entspricht.
Kernpunkte der Versammlung:
Moog zog in einem 90-minütigen Vortrag eine detaillierte Bilanz und präsentierte - wie am Tag zuvor der Presse - das neue Marketing-Konzept: Eine neue Marketing-Agentur in Luxemburg soll sich künftig um Sponsoren-Akquise und -Betreuung für die TBB kümmern. Auch andere Clubs hätten Interesse angemeldet. So bestätigte Fußball-Regionalligist Eintracht Trier, dass man sich das Konzept anhören wolle. Steigerungen der Zuschauerzahlen und Sponsoren-Einnahmen seien unumgänglich, um längerfristig in der Liga bleiben zu können. Moog zählt die TBB scherzhaft zum "Prekariat" der Liga und sieht den Club deutschlandweit auf einem Level zwischen Platz zehn und 25. Das bedeutet: Ein Abstieg in die Pro A soll zwar verhindert werden - aber wenn es dennoch dazu kommen sollte, wäre man bereit, den direkten Wiederaufstieg in Angriff zu nehmen. Am Rande des Allstar-Day vor einer Woche in Ludwigsburg habe Moog von der BBL-Führung zudem Signale gehört, dass man Trier gerne weiter in der Liga hätte. So gebe es selbst im Fall eines sportlichen Abstiegs eine theoretische Chance auf eine Wildcard - die würde aber 150 000 Euro kosten. Moog hatte diese Möglichkeit vor einigen Monaten noch ausgeschlossen.
Der Vorstand und der Aufsichtsrat wurden von den Aktionären entlastet. Vorstand Beitzel wurde zu 100 Prozent entlastet, bei der Entlastung des Aufsichtsrats gab es ein paar Enthaltungen.
Der Fanclub Fastbreak schickte einen eigenen Kandidaten für den freien Platz im Aufsichtsrat ins Rennen: Der Fastbreak-Vorsitzende Alex Schmoll wurde zur Wahl zugelassen. Die große Aktienanteils-Mehrheit entschied sich aber für den von der AG vorgeschlagenen Kandidaten: Damit rückt Achim Schmitz, Geschäftsführer der Torkret-AG-Niederlassung in Klausen, neben Graham Wilson und Ingo Burggraf in den Aufsichtsrat. Wer Vorsitzender wird, steht noch nicht fest. Vorstand bleibt Sascha Beitzel (er stand nicht zur Wahl oder Diskussion).

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