Zum Glück fehlt nur Lili

Trier · Die TBB Trier geht mit dem jüngsten Centerduo der Basketball-Bundesliga in die neue Saison. Zum Shootingstar der vergangenen Saison, Maik Zirbes, ist Andreas Seiferth gestoßen. Der 22-Jährige löst den bis dahin ältesten Spieler der BBL überhaupt, George Evans, ab, der keinen neuen Vertrag mehr erhielt.

Trier. Zufälle gibt es, die gibt es gar nicht. Oder doch? Andreas Seiferth, der 2,09 Meter große Center der Trierer Bundesliga-Basketballer, ist der Nachfolger für George Evans auf dem Feld und hat auch dessen bisherige Wohnung bezogen. "Natürlich ist hier alles ganz anders als in Berlin", sagt der 22-Jährige, "kurze Entfernungen, alles so übersichtlich und familiär. Es ist für mich eine Umstellung, aber mir gefällt es." Der Wohlfühlfaktor hat einerseits mit der Stadt und der Umgebung, aber natürlich vor allem mit seinem direkten persönlichen Umfeld zu tun. "Es ist mir leicht gefallen, mich hier einzuleben, weil ich die Hälfte der Leute ja schon kenne." Das sind einerseits die Spieler aus seinem früheren Berliner Umfeld und anderseits das Trainerduo. Henrik Rödl war schon in der NBBL sein Coach. "Wenn man weiß, wie ein Trainer arbeitet, was er von einem erwartet, erleichtert das die Eingewöhnung ungemein."
Ehrgeiziger BWL-Student


Ein bisschen hinkt er, wie Oskar Faßler, mit dem er bei der Universiade in China für die A-2-Nationalmannschaft antrat, in der Vorbereitung hinterher. "Ich musste den Jungs, auch Philipp Zwiener, die den Sommer über im Einsatz waren, zur Regeneration ein paar Tage frei geben", sagt Rödl. Die Pause, da ist sich Triers Headcoach sicher, wird sich auszahlen. Von den Fähigkeiten seines längsten Spielers ist Rödl überzeugt: "Andy ist ein spielender Center, sehr agil und variabel. Er wird auch als Power Forward spielen können." Ansonsten sagt Rödl das, was er über junge Spieler immer sagt: "Er wird Fehler machen, weil er sich an die Bundesliga erst gewöhnen muss. Er darf auch Fehler machen, denn das gehört zur Entwicklung dazu." Rödl hält ihn für "sehr talentiert" und sieht noch ein großes Plus bei dem Berliner: "Er ist Linkshänder."
Seiferth, der bei Alba zum Sport- und Fitnesskaufmann ausgebildet wurde, absolviert ein Fernstudium (BWL) und ist nicht nur in dieser Hinsicht ehrgeizig: "Ich habe hier einen Zweijahresvertrag unterschrieben. Ich weiß, dass mir hier die große Chance geboten wird, mich so zu entwickeln wie Oskar, Philipp und Maik. Bis in die A-2 habe ich es schon geschafft. Das Fernziel ist der Sprung in die Nationalmannschaft. Das Nahziel ist, mit Trier eine gute Saison zu spielen und vielleicht an den Playoffs zu kratzen, obwohl es in diesem Jahr sehr schwer wird." Das einzige Problem, das Andy derzeit hat, ist privater Natur. Freundin Lili ist nicht hier. "Ich lebe mit ihr eine Fernbeziehung, denn sie studiert in Greifswald. Sie wird mich aber, so oft es geht, besuchen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort