Zwei Trainer, ein Name, viel Erfolg

Trier · Basketball: Wieso das weibliche U16-Team der MJC Trier in der Rheinland-Pfalz-Liga aktuell nicht zu stoppen ist und wieso es an der Seitenlinie eine Besonderheit gibt.

 Tochter und Vater im Einsatz für die MJC Trier: Während Michael Edringer seine Tochter Helena (Nummer 8) als Coach des Damen-Regionalligateams trainiert, stehen beide als Trainer und Assistentin in der U16 an der Seitenlinie. TV-Foto: Sebastian Schwarz

Tochter und Vater im Einsatz für die MJC Trier: Während Michael Edringer seine Tochter Helena (Nummer 8) als Coach des Damen-Regionalligateams trainiert, stehen beide als Trainer und Assistentin in der U16 an der Seitenlinie. TV-Foto: Sebastian Schwarz

Foto: sjs / Sebastian J. Schwarz (g_sport

Trier Das vergangene Wochenende, das war mal verhältnismäßig entspannt für Michael Edringer. Wie so etwas aussieht? Samstag, 16 Uhr, da steht er in der Trierer AVG/MPG-Sporthalle, coacht sein Damen-Regionalligateam der MJC Trier im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern - 86:56 heißt's am Ende für die MJC, klare Sache. 21 Stunden später, am Sonntagmittag, steht Edringer schon wieder an der Seitenlinie. Diesmal in der Sporthalle Erbenstraße in Koblenz-Horchheim, knapp 130 Kilometer von Trier entfernt. Dort trifft er mit seinem zweiten Team, der weiblichen U16 in der Rheinland-Pfalz-Liga (RLP-Liga) auf den BBC Horchheim. Auch das Spiel geht an die MJC, deutlicher geht's kaum - 120:25 steht am Ende auf dem Spielberichtsbogen. Soweit ein verhältnismäßig entspanntes Wochenende. Es geht auch anders: So wie in ein paar Wochen, wenn Edringer mit seinem Regio-Team samstagsabends in Weiterstadt (knapp 200 Kilometer von Trier) antritt und am darauffolgenden Sonntagmorgen schon wieder in Mainz in der Halle steht. "Klar, das Wochenende ist in solchen Fällen natürlich futsch", gesteht Edringer, aber es bereite ihm einfach große Freude, mit jungen Menschen arbeiten zu können, da nehme er die Reisestrapazen gerne in Kauf. Seit Jahren ist Edringer als Basketballtrainer in der Region unterwegs, holte unter anderem 2011 mit der Spielgemeinschaft Saarlouis/Trier den Deutschen Meistertitel in der Damen-Nachwuchsbundesliga. Der Sport- und Sozialkundelehrer des privaten St. Josef Gymnasiums im Eifelort Biesdorf lebt für den Basketball und seine beiden Teams: Mit dem MJC-Regionalliga-Team liegt er nach sechs Spieltagen zwei Punkte hinter Spitzenreiter Marburg. Mit der weiblichen U16 der MJC trohnt er ungeschlagen an der Tabellenspitze der RLP-Liga. Das U16-Team ist Teil der neuen Nachwuchs-Kooperation der Clubs aus Saarlouis, Trier und Bitburg, "in deren Rahmen der Damen-Basketball in der Großregion gefördert werden soll", wie Edringer betont. Während das aus der Kooperation hervorgegangene WNBL-Team (U18) derzeit mit acht Spielerinnen aus Trier und Bitburg in der Nachwuchsbundesliga-Gruppe-Süd stark aufspielt und auf Platz zwei steht, ist das U16-Team mit Spielerinnen aus Trier, Bitburg, Wittlich und Saarlouis momentan nicht zu stoppen. In der RLP-Liga gibt's bislang keine wirkliche Konkurrenz für das Team von der Mosel. Die MJC eilt von Sieg zu Sieg, fegt ihre Gegner regelmäßig aus den Hallen. "Uns war vor Saisonbeginn klar", gesteht Trainer Edringer, "dass drei bis vier Teams oben mitspielen werden, und es danach einen deutlichen Leistungsabfall geben wird - das spiegelt sich nun auch in der Tabelle wider". Momentan sieht es so aus, als gebe es im Kampf um Platz eins nur einen wirklichen Konkurrenten: ASC Theresianum Mainz. Gegen das Team aus der Landeshauptstadt gewann Trier im Oktober mit 20 Punkten (70:50), dennoch prophezeit Michael Edringer: "In Mainz wird es ein ganz anderes Spiel. Unser Hinspielsieg war nicht so deutlich, dass uns Mainz nicht doch noch den direkten Vergleich abnehmen könnte." Sichert sich das MJC-Team um die WNBL-erfahrenen Leistungsträgerinnen Nele Trommer, Mara Eischens-Keilen, Janna Dauer und Anouk Heyd Platz eins oder zwei in der RLP-Liga, dann qualifizieren sie sich für die Regionalliga-Südwest/Nord-Meisterschaften, an denen auch die besten Teams aus Hessen teilnehmen.An der Seitenlinie steht Michael Edringer in dieser U16-Spielzeit übrigens nicht alleine. Seine Tochter Helena - die unter ihm auch in der Regionalligamannschaft aktiv ist - unterstützt ihren Vater als Co-Trainerin. Schwer sei es ihm nicht gefallen, Aufgaben an seine 19-jährige Tochter abzugeben, gesteht Edringer, im Gegenteil: "Ich finde es sehr positiv, was Helena macht." Sie habe Basketball von der Pike auf gelernt, und unter Trainern wie Wolfgang Esser oder Mariusz Dziurdzia eine "hervorragende Basketball-Ausbildung genossen". "Es ist toll, dass sie dies nun nicht nur als Spielerin, sondern auch als Trainerin umsetzen kann."BBC Horchheim - MJC Trier 25:120Punkte Trier: Berens 14, Dahlem 4, Dauer 21, Eckloff 11, Eischens-Keilen 24, Ligotti 12, Trommer 34

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