Zwischen München, Saarlouis und Trier

Trier · Basketball: Seit dieser Saison spielt mit den Royals Südwest wieder ein Team aus der Region in der Damen-Nachwuchs-Bundesliga. Eine der stärksten Spielerinnen kommt dabei von der DJK/MJC Trier.

 Will mit den Royals Südwest ins Top4-Turnier einziehen: Maja Ensch (großes Bild, mit Ball) ist für die Spielgemeinschaft Royals Südwest in der Damen-Nachwuchs-Bundesliga aktiv. Zum Team gehören insgesamt acht Spielerinnen aus Trier und Bitburg. Fotos: Andreas Edelbluth

Will mit den Royals Südwest ins Top4-Turnier einziehen: Maja Ensch (großes Bild, mit Ball) ist für die Spielgemeinschaft Royals Südwest in der Damen-Nachwuchs-Bundesliga aktiv. Zum Team gehören insgesamt acht Spielerinnen aus Trier und Bitburg. Fotos: Andreas Edelbluth

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Trier Freitag: Hoch die Hände, Wochenende? Von wegen - über den Spruch kann Maja Ensch nur müde lächeln. Denn Freitage haben es in sich für die 16-Jährige. Wenn sich ihre Mitschüler der elften Jahrgangsstufe des Trierer Auguste-Viktoria-Gymnasiums freitags nach Ende der letzten Stunde um 15.30 Uhr Gedanken machen, wo und wann sie am Wochenende feiern gehen, macht sich Ensch Gedanken, wie sie am schnellsten nach Saarlouis kommt. "Freitags ist es immer am stressigsten", berichtet die Triererin. "Nach Schulende fahre ich kurz nach Hause, packe dort schnell meine Tasche und dann fahren wir zum Training nach Saarlouis."
Maja Ensch ist eine von acht Spielerinnen aus Trier und Bitburg, die seit dieser Saison für das Kooperationsteam Royals Südwest in der Damen-Nachwuchs-Bundesliga spielen (siehe Extra). Sowohl beim Auftaktsieg in Freiburg (18 Punkte) als auch bei der Heimniederlage am 15. Oktober gegen Vize-Meister Jahn München (11 Punkte) gehörte Ensch zu den stärksten Akteurinnen ihres Teams, spielte durchschnittlich 30 Minuten. Nur ihre Teamkolleginnen Anne Simon und Helena Eckerle - beide Nationalspielerinnen für Luxemburg bzw. Deutschland und beide mit Einsatzzeiten in der Damen-Bundesliga bei ihrem Heimteam Saarlouis Royals - haben ähnliche oder leicht bessere Statistiken in den ersten beiden WNBL-Partien aufzuweisen. "Ich bin zufrieden mit meinen Leistungen bisher", sagt Ensch bescheiden. "Dafür, dass wir nur einmal die Woche gemeinsam trainieren, haben wir uns als Team schon sehr gut zusammengefunden." Neben dem gemeinsamen Training aller Spielerinnen des TV Bitburg, der MJC Trier und der Saarlouis Royals an jedem Freitag, trainieren Ensch & Co. dreimal pro Woche mit ihren Heimteams.
Bei Maja Ensch ist das die MJC Trier, für die sie in der Damen-Regionalliga antritt. "Klar, das ist schon viel, besonders an den Wochenenden", gesteht die 1,73-Meter große Aufbauspielerin, "aber ich habe mir das ja so ausgesucht, und mache es sehr gerne".
So kommt die Aufbauspielerin freitags meist erst gegen 23 Uhr vom Training aus Saarlouis zurück. Samstags steht sie dann für das MJC-Regionalligateam auf dem Parkett - mal in Marburg, mal in Hanau, mal in Mainz, mal daheim in Trier. Sonntags geht's dann mit dem WNBL-Team weiter - mal in München, mal in Freiburg oder mal in Saarlouis oder Dillingen, wo die Royals Südwest ihre Heimspiele austragen. Die Duelle in der WNBL, so erzählt die Gymnasiastin, seien deutlich schneller, physischer und von Taktik geprägt, "als in den Bezirksklassen, in denen ich früher gezockt habe".
Wenn sie selbst mal frei hat, der Basketball mal in der Ecke liegt, schaut sie zu, wie sich ihr Bruder Nicolas so schlägt. Der 19-Jährige spielt seit dieser Saison für die Conlog Baskets Koblenz in der Regionalliga. "Wenn es geht, schaue ich mir seine Spiele an", erzählt Ensch. "Auch wenn wir zu Hause am Esstisch sitzen, geht's meist um Basketball. Weniger um unsere Spiele, aber zum Beispiel darum, wie die Gladiators am Wochenende gespielt haben oder so."

In die Rheinland-Pfalz-Auswahl, die SG Südwest und ins Bundesjugendlager des Deutschen-Basketball-Bundes hat es das Trierer Talent bereits geschafft, und was steht als Nächstes an? "Erstmal wollen wir mit Saarlouis das Top4-Turnier in der WNBL erreichen", betont Maja Ensch. Und auf lange Sicht? "Da wäre es natürlich schon toll, wenn ich es in die Bundesliga schaffen würde."Extra: SO LÄUFT ES IN DER WNBL

Zwischen München, Saarlouis und Trier
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(mfr) Das Kooperationsteam Royals Südwest besteht aus Spielerinnen des TV Bitburg, der MJC Trier und der Saarlouis Royals. Nachdem sich die drei Vereine im Frühjahr 2017 für dieses Projekt zusammengeschlossen hatten, qualifizierte sich das Team des Trainerduos Gabriela Chnapkova im Juni bei einem Turnier für die Saison in der Damen-Nachwuchs-Bundesliga (WNBL). In der WNBL-Staffel Süd trifft die Spielgemeinschaft auf Jahn München, USC Freiburg, Pfalz Towers, Basket-Girls Rhein-Neckar und BSG Basket Ludwigsburg. Insgesamt gibt es vier WNBL-Gruppen á sechs Teams nach dem Format "jeder gegen jeden" in Hin- und Rückspielen. Die vier erstplatzierten Teams jeder Gruppe qualifizieren sich für das gruppenübergreifende Achtelfinale, das in Hin- und Rückspiel absolviert wird. Danach kommt es zum Viertelfinale, das am 11., 18. und 25. März im Playoff-Modus "best of three" gespielt wird. Die Sieger landen im Top4-Turnier. Vom TV Bitburg und der MJC Trier spielen insgesamt acht Spielerinnen für die WNBL-Spielgemeinschaft. Sie trainieren einmal pro Woche gemeinsam mit den Spielerinnen aus Saarlouis, den Rest der Woche in ihren Heimatvereinen. Die acht Spielerinnen sind: Anna Schenk (MJC Trier), Franziska Wagner (MJC Trier), Gina Roller (TV Bitburg), Anouk Heyd (MJC Trier), Nele Trommer (TV Bitburg), Nina Gerten (TV Bitburg), Maja Ensch (MJC Trier), Mara Eischens-Keilen (MJC Trier).

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