Stuttgart Silber und Bronze bei Straßen-Rad-DM

Stuttgart · Medaillen für Hannah Ludwig (Traben-Trarbach) und Miguel Heidemann (Hockweiler).

Hannah Ludwig und Miguel Heidemann trumpften auf.

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(teu) Es ist der größte Erfolg bei einer Rad-DM für Fahrer aus der Region Trier seit Reimund Dietzens Titelgewinnen 1984 und 1986: Hannah Ludwig aus Traben-Trarbach und Miguel Heidemann aus Hockweiler haben am Wochenende in Stuttgart die Bronze- und Silbermedaille im Einzelzeitfahren gewonnen. Heidemann übertrumpfte mit der Vizemeisterschaft bei der Elite seine beiden U-23-Titelgewinne 2019 und 2020. Auf der selektiven 30,5-Kilometer-Strecke war nur der mehrfache Weltmeister Tony Martin schneller. Für Heidemann zahlte sich aus, dass er sich die Strecke mit den 225 Höhenmetern bereits am Donnerstag detailliert anschaute. So habe er schnell seinen Rhythmus gefunden. „Ich bin trotzdem überrascht, dass ich es auf Platz zwei geschafft habe“, sagte der 23-Jährige, der seine Radsportkarriere beim RV Schwalbe Trier beginnen hatte und seit 2020 für das Profiteam Leopard Pro Cycling startet. Tony Martin siegte mit einem Schnitt von über 50 km/h. Heidemann lag als Einziger weniger als eine Minute (55,8 Sekunden) dahinter. Nur wenige Sekunden mehr Rückstand auf die neue Deutsche Zeitfahr-Meisterin Lisa Brennauer hatte Hannah Ludwig. Die 21-Jährige, die beim RSC Stahlross Wittlich groß geworden ist und für das Women’s World-Team Canyon SRAM Racing fährt, musste ihrer Teamkollegin Lisa Klein (30,5 Sekunden hinter Brennauer) die Vizemeisterschaft überlassen. „Am Anfang war ich gleichauf. Aber am Ende war ich platt. Da ging gar nichts mehr“, erzählte die zweimalige U-23-Europameisterin. Weniger als 24 Stunden später zeigte Hannah Ludwig im Straßenrennen, dass sie in Zukunft ein Wörtchen bei der Vergabe der Olympiatickets mitreden wird. Die bereits für Tokio nominierte Brennauer schnappte sich nach 107 Kilometern zwar auch den Straßentitel, Hannah Ludwig wurde aber Fünfte. Beim Sieg von Olympiahoffnung Maximilian Schachmann im Straßenrennen der Männer über 185 Kilometer spürte Heidemann das Einzelzeitfahren in den Knochen und beendete das Rennen vorzeitig.