Fußball Beziksliga Von turbulenten Spielen und „erlösenden“ Toren

Spannende Spiele in der Bezirksliga am Freitag, Samstag und Sonntag.

Die Freitags- und Samstagsspiele: 

TuS Schillingen – SV Konz 0:3 (0:2)

Konz setzte beim Bezirksliga-Saisonauftakt mit der Führung durch Jonas Witz ein frühes Achtungszeichen, als sich der Neuzugang vom SV Mehring auf dem rechten Flügel durchsetzte, nach innen zog und ins kurze Eck abschloss (5.). Nach 20 Minuten war Schillingen am Drücker, besaß durch Tobias Anell, Christian Weber und Julian Flesch mehrfach Chancen zum Ausgleich. Doch als Jeremy Kaiser nach Freistoß von Nils Noner der Ball vor die Füße fiel und der 19-jährige Defensivspieler gedankenschnell abschloss, stand es vor der Pause 0:2. „Das war unser Genickbruch, nachdem wir eine richtige Druckphase hatten. Konz war uns insgesamt technisch überlegen und hat es routiniert runtergespielt. In der zweiten Halbzeit agierten wir zu wild und haben nicht mehr so konstruktiv nach vorn gespielt. Das Ergebnis ist enttäuschend, die Leistung sehe ich nicht so dramatisch“, zog Schillingens Co-Trainer Christian Görgen eine erste Bilanz. Kai Peters gelang in der 64. Minute das „erlösende dritte Tor. Ich habe meine Mannschaft in der Halbzeit trotz der 2:0-Führung noch mal wachgerüttelt, konzentriert und fokussiert zu bleiben. Schillingen machte Druck, doch hat uns das Räume zum Kontern eröffnet. Jetzt sind wir mal froh, die ersten drei Punkte im Sack zu haben, denn in Schillingen ist nie einfach, zu bestehen. Das Ergebnis ist verdient“, konstatierte ein zufriedener Konzer Trainer Thomas Berens.

 

SG Geichlingen – SG Wallenborn 1:3 (0:1)

In einem intensiven Eifel-Duell schnappte sich Wallenborn verdient die Siegpunkte. Nach 34 Minuten war es Kasper Wlodarek, der ein Nachsetzen von Niki Koch, der dem Geichlinger Keeper Thomas Prinz den Ball abluchste, zur Gästeführung veredelte – 0:1 (34.). Nach einer chancenarmen ersten Halbzeit erhöhte das Team von Neutrainer Patrick Kettmann den Druck und kam folgerichtig in der 49. Minute nach einem Eckball durch ein Kopfballtor von Noah Prinz zum Ausgleich – 1:1 (49.). In jener Phase bekamen die Gäste „keinen Zugriff, haben schlecht gespielt und sind auch ein bisschen geschwommen, bis wir uns wieder berappelt haben“, erkannte Wallenborns Coach Peter Löw Konzentrationsmängel. Doch mit einer Einzelleistung zum 1:2 und sechs Minuten später (80.) nach Vorarbeit von Benny Duckart legte Bastian Blasius den Gästesieg mit dem dritten Treffer in trockene Tücher. Geichlinger Wermutstropfen: Neuzugang David Lorang musste bereits in der 18. Minute mit einer Muskelverletzung ausgewechselt werden. „So ein erstes Spiel ist immer schwierig, da man nie weiß, wo man wirklich steht. Der Sieg ist verdient, wenn auch ein Tor zu hoch ausgefallen“, befand Löw nach 90 kampfbetonten Minuten.

 

SG Geisfeld – SG Mont Royal Enkirch 3:1 (2:1)

In einem munteren Spiel gelang der neu zusammengestellten Mannschaft aus dem Hochwald der erste Saisonsieg. Nach Vorarbeit von Simon Kolz schlug es durch den überragenden Andre Lochen nach bereits nach drei Minuten zum ersten Mal im Kasten von Marius Bach ein. Leon Heimes fand mit einem Kopfball nach einer Viertelstunde mit dem 1:1 eine zeitnahe Antwort, ehe die Mont Royaler nach der roten Karte gegen Felix Hieke (Tätlichkeit) in Unterzahl (38.) agieren mussten. So sorgte in der vierten Minute der Nachspielzeit Andre Lochen nach Flanke von Lorenz Scherer per Kopf für die 2:1-Halbzeitführung der Hochwälder. Enkirch agierte in Unterzahl auf Augenhöhe und hielt „bravourös dagegen. Die rote Karte für Felix war ein großes Ärgernis, weil seinem Einsteigen ein Foul an ihm vorausgegangen war. Dessen Gegenspieler hätte auch Rot bekommen müssen. Hinten raus hätten wir noch mindestens den Anschlusstreffer erzielen können“, sah Enkirchs Trainer Thomas Kappel trotz der Niederlage einen guten Auftritt seiner Elf. Denn Stefan Truong schlenzte einen Freistoß an den Pfosten (83.) und der eingewechselte Alex Klein scheiterte im Eins-gegen-eins an Torwart Justin Derigs. Zuvor durfte sich Enkirchs Keeper Bach bei einem Foulelfmeter von Lochen auszeichnen, den der 25-jährige Schlussmann exzellent parierte (73.). Einen Moment später traf Geisfelds Felix Michels mit einem Kopfball nur die Latte, den Nachschuss setzte Maurice Speicher vorbei (75.). Bevor Jannik Marx zwei Minuten vor dem Ende mit einem Konter das entscheidende 3:1 erzielte, sah auch dessen Mitspieler Speicher Gelb-Rot nach wiederholtem Foulspiel. Geisfelds Spielertrainer Sven Gaspers: „Aus meiner Sicht ist der Sieg aufgrund der Spielanlage und des Engagements hochverdient. Der Platzverweis hat uns in die Karten gespielt. Dennoch hätten wir das Spiel früher entscheiden müssen, bevor es noch mal unnötig eng wurde.“

 

SG Saartal Trassem – SV Hetzerath 3:1 (2:0)

Gegen eine starke Hetzerather Mannschaft, die in der ersten Halbzeit durch Nico Schäfer, Manuel Tormann und Luca Schütz glasklare Möglichkeiten hatte, tat sich der Titelaspirant aus dem Saartal zunächst schwer. Nach zwei Fehlern in der Innenverteidigung stellten Lukas Kramp nach Kopfballverlängerung von Tobias Baier (14.) sowie Nicolas Jakob nach Flanke von Timo Reiland jedoch auf 2:0 (32.). Kramp und Dominik Lorth hätten die Führung sogar ausbauen können, doch Torwart-Neuzugang Philipp Beuel verhinderte Schlimmeres. Die „zweite Halbzeit ging komplett an uns, doch der Knackpunkt war unsere mangelhafte Chancenverwertung. Den Elfmeter kann man, muss man aber nicht geben. Ein 2:2 wäre definitiv verdient gewesen. Der Mannschaft muss ich ein Kompliment aussprechen, denn man hat über weite Strecken keinen Unterschied gesehen“, war SVH-Coch Michael Urbild zufrieden. Der jubelte zwar nach dem 1:2-Anschlussreffer von Nico Schäfer in der 62. Minute noch, ehe Nicolas Jakob nach einem Foul an Kramp einen Strafstoß sicher zum 3:1 in die Maschen wuchtete (86.). Saartal-Trainer Heiko Niederweis sah einen „körperlich sehr präsenten Gegner, der die Räume eng gemacht und gut dagegengehalten hat. Wir sind froh, dass wir das erste Spiel gewonnen haben.“

Die Sonntagsspiele:

SG Ruwertal – SG Daleiden 3:3 (3:1)

Turbulent ging es vor 300 Zuschauern in Kasel zu, bei dem sich die Ruwertaler aufmachten, erstmals in einem Pflichtspiel den Angstgegner aus der Westeifel zu bezwingen. Bis kurz nach der Halbzeit war die Umsetzung dieser Mission von Erfolg gekrönt. Manuel Mombach hatte Daleiden zwar früh in Führung geschossen (10.), doch wenig später leitete die SGR mit dem Ausgleich von Fabian Regel die Wende ein – 1:1 (15.). Die Hausherren blieben fokussiert und stellten noch vor der Pause durch einen Kopfball von Neuzugang Ruben Herres (24.) und eine direkt verwandelten Freistoß von Philipp Kartz (31.) auf 3:1, der auch den Halbzeitstand bedeutete. Nach dem Wechsel ließ Ruwertal Galligkeit und Konzentration vermissen, sodass Robin Antony (47.) nach einem Freistoß und Marius Lempges (65.) egalisierten. Trotz etlicher guter Gelegenheiten auf beiden Seiten blieb es beim 3:3 und der anhaltenden Ungeschlagenserie der SG Daleiden gegen Ruwertal.

SGR-Coach Daniel Will konstatierte, dass „die ersten zehn Minuten schwierig waren mit dem Gegentor, wir dann aber ruhig weitergespielt und sehr gut ins Spiel gefunden haben. Ab der 15. Minute waren wir deutlich überlegen und besaßen viel Tempo in unsere Aktionen. Leider haben wir die Euphorie aus der ersten Halbzeit nicht transportieren können, sodass die Köpfe nach dem 3:2 etwas runter gingen.“ Zwar besaßen Tobias Krämer und Bastian Jung Möglichkeiten zur erneuten Führung, doch „Daleiden hat das sehr gut gelöst in der zweiten Halbzeit und uns unter Druck gesetzt. Das 3:3 ist gerecht.“     

SV Lüxem – SV Zeltingen-Rachtig 0:0 (0:0)

Nachdem es in der vorigen Saison jeweils einen Sieg für beide gab, wurden zum Auftakt am Lüxemer Grünewald die Punkte geteilt. Die Nullnummer ist umso höher zu bewerten, weil Lüxem bereits früh in Unterzahl agieren musste. Die rote Karte gegen Nils Schermann in der vierten Minute wegen einer Notbremse konnten die Moselaner trotz 86-minütiger numerischer Überlegenheit nicht ausnutzen, sodass die Elf von Trainer Oliver Hongla sogar die besseren Möglichkeiten besaß.

Nils Thörner und Gaith Aswad in der ersten sowie Benny Sorge und Mattis Thörner in der zweiten Halbzeit hätten das Pendel auch numerisch in Richtung Lüxem ausschlagen lassen können. Zeltingen agierte mit einem schnellen Umschaltspiel auf Yannik Dietz, der in Halbzeit zwei die Führungschance besaß. Oliver Hongla befand, dass „wir trotz Unterzahl 86 Minuten spielbestimmend waren und den Gegner dominiert haben. Wir haben uns einige Torchancen erarbeitet, die wir leider unzureichend genutzt haben. Da war ein Sieg möglich.“

 

SG Zewen – SV Schleid 0:0 (0:0)

Eine Nullnummer zweier Aufsteiger gab es auch in Langsur vor 180 Zuschauern. Zewen agierte aus einer sicheren Abwehr und überließ den Eifelern das Spiel. In der 42. Minute traf der junge Enrico Schwall für Schleid nur den Pfosten. Weil Lars Wagner nach seiner gelben Karte rotgefährdet war und sich Alex Dauns nach einem Foul am Knöchel verletzte, agierte Zewen in Halbzeit zwei zurückhaltender. SVS-Spielertrainer Taner Weins monierte derweil die Gelb-Rote Karte für Arthur Hartwick (62.), nachdem dieser nach einer vorhergehenden gelben Karte wegen einer Schwalbe zu Boden gegangen war und schließlich die Ampelkarte sah.

„Das war ein völliges Unding, der Kontakt war da, nur dass er für einen Elfer nicht gereicht hat. Aber dafür auf Schwalbe zu entscheiden, halte ich für zumindest sehr fragwürdig. Trotz Unterzahl haben wir uns zahlreiche Chancen rausgespielt. Es war eine super geschlossene Teamleistung“, sah Weins beste Gelegenheiten von Arthur Hartwick, Boris Niesen und später des eingewechselten Aaron Matondo.

Zewens Coach Patrick Zöllner, dessen Angreifer Fallou Diagne zwei Minuten vor Schluss nach Querpass von Carsten Hein sogar den Siegtreffer auf dem Fuß hatte, sah einen „Punktgewinn, mit dem ich absolut gut leben kann“. (L.S.)

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