Bergtour mit Rucksäcken voller Probleme

Kaiserslautern · Für das Zweitliga-Gastspiel des Bundesliga-Absteigers VfB Stuttgart beim 1. FC Kaiserslautern am heutigen Samstag (13 Uhr, Fritz-Walter-Stadion) waren zuletzt bereits 44 000 Karten verkauft. Beide Traditionsclubs bringen jeweils einen Rucksack voller Probleme mit in die mit Spannung erwartete Begegnung.

Kaiserslautern. Die Roten Teufel sind Tabellenletzter, der VfB Stuttgart steht ohne Cheftrainer da. Alleine diese Umstände garantieren jede Menge Brisanz im Umfeld zweier großer Namen der deutschen Fußball-Geschichte. Mehrere nationale Titel haben der 1. FC Kaiserslautern und der VfB Stuttgart im Briefkopf verewigt, was aber nicht gerade zu inniger Freundschaft zwischen beiden Fan-Lagern geführt hat: Pfälzer und Schwaben, da war schon immer "Gift" drin. Und damit wird auch am fünften Spieltag der zweiten Fußball-Bundesliga auf dem Betzenberg gerechnet.
Nach nur einem Tor und zwei mageren Punkten aus den ersten vier Spielen ist beim Tabellenletzten aus der Pfalz die von vielen Seiten beschworene Aufbruchsstimmung großer Ernüchterung gewichen. "Das muss jetzt auch der Letzte begriffen haben, auch wenn es erst der vierte Spieltag ist", antwortete FCK-Kapitän Daniel Halfar nach dem blamablen 0:2 in Sandhausen auf die Frage, ob für seine Mannschaft der Abstiegskampf bereits begonnen habe. Ein frühes Umdenken scheint bei den "Roten Teufeln" nach einer kompletten Restrukturierung der Führungsabteilung und des kickenden Personals außer Frage zu stehen.
Vier der fünf Neueinkäufe, die die Roten Teufel noch kurz vor Schließung des Transfer-Fensters erworben hatten, mussten am vergangenen Sonntag in Sandhausen aus verschiedenen Gründen noch zusehen. Und der Rest ist immer noch dabei, sich einzuspielen, eine Mannschaft zu werden. Dass der (ebenfalls neue) Trainer Tayfun Korkut seinem Personal bescheinigt, es sei "fleißig und lernwillig", gehört wohl zu den Minimal-Anforderungen, die man an Berufsfußballer stellen darf.
Für die Partie gegen den VfB Stuttgart, als Aufstiegsanwärter Nummer eins neben dem Schicksalsgenossen aus Hannover gehandelt, muss der FCK erneut auf etliche potenzielle Stammkräfte verzichten. Der vom SC Freiburg als Rechtsverteidiger verpflichtete Routinier Mensur Mujdza fällt wegen einer Knieverletzung weiter aus. Nach seiner Roten Karte von Sandhausen wird zudem Torwart-Neuzugang André Weis vom jungen Julian Pollersbeck (22) bei dessen Heimdebüt vertreten.
Auch Christoph Moritz (Muskelfaserriss) und Kacper Przybylko (Mittelfußblessur) stehen nicht zur Verfügung. Ewerton, als Stabilisator der Abwehr vom portugiesischen Spitzenclub Sporting Lissabon geholt, sowie Mittelfeldspieler Sebastian Kerk und Jacques Zoua seien "zu Teilen wieder im Mannschaftstraining", hieß es unter der Woche. Egal, wer am heutigen Samstag aufläuft: Für den mit verhaltenem Optimismus in die Saison gestarteten 1. FC Kaiserslautern wird die Partie vor einer Bundesliga-Kulisse vielleicht auf längere Dauer die letzte große Möglichkeit zur Rehabilitation vor eigenem Publikum sein.

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