2. Fussball-Bundesliga „Es kann sich sehen lassen, was wir gezeigt haben“

Kaiserslautern · 2. Fußball-Bundesliga: Rote Teufel müssen unglückliche Niederlage gegen Paderborn verdauen und richten Blick nach vorne.

 Chance vergeben, Spiel verloren: Kaiserslauterns Stürmer Terrence Boyd sieht trotz der 0:1-Niederlage gegen Paderborn keinen Anlass für Trübsal.

Chance vergeben, Spiel verloren: Kaiserslauterns Stürmer Terrence Boyd sieht trotz der 0:1-Niederlage gegen Paderborn keinen Anlass für Trübsal.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Der Stachel der Enttäuschung über die erste Saisonniederlage sitzt tief. Das ist Kaiserslauterns Trainer Dirk Schuster in der Pressekonferenz nach dem unglücklichen 0:1 (0:0) im Verfolgerduell gegen den SC Paderborn deutlich anzumerken: „Mir fällt es brutal schwer, diese Niederlage zu akzeptieren, denn wir hätten mehr verdient gehabt. Ohne den Platzverweis wäre es ein anderes Spiel gewesen. Trotzdem erhalten die Spieler zweieinhalb freie Tage“, sagt der Coach des Zweitliga-Aufsteigers am Freitagabend.

Zweieinhalb freie Tage nach einer Niederlage? Das ist eine ungewöhnliche Maßnahme, zu der der 54-Jährige greift. Ungewöhnlich ist allerdings auch, wie stark der 1. FC Kaiserslautern in diese Saison gestartet ist. Sieben Punkte nach vier Spieltagen – Vereine wie Mitaufsteiger Eintracht Braunschweig oder Bundesliga-Absteiger Arminia Bielefeld wären über eine solche Punktausbeute höchst erfreut. „Trotz der Niederlage: Es kann sich sehen lassen, was wir bisher gezeigt haben“, befindet Angreifer Terrence Boyd. Es gebe keinen Anlass, nun Trübsal zu blasen, auch wenn der Deutsch-Amerikaner mit sich selbst haderte: „Bei meiner Chance kurz vor der Halbzeit habe ich keine gute Entscheidung beim Abschluss getroffen. Daraus muss ich lernen, cool bleiben und die richtige Entscheidung treffen“, blickt der 31-jährige bisherige zweifache Torschütze nach vorne.

Ebenfalls ein positives Zwischenfazit zieht Abwehrspieler Kevin Kraus, der gegen Paderborn viel einstecken musste. Gegen Ende der ersten Hälfte rasselte er mit Erik Durm zusammen und musste minutenlang behandelt werden, anfangs der zweiten Hälfte klärte er mit dem Gesicht gegen einen Schuss von Schallenberg aus kurzer Entfernung. „Das 0:1 war sehr unglücklich. Wir können uns darüber ärgern, müssen uns aber nicht verstecken und den Kopf nicht in den Sand stecken. Wir können dagegen halten, auch gegen sehr gute Zweitliga-Mannschaften wie Paderborn“, sagte der FCK-Innenverteidiger. „Wir haben wenig zugelassen, darauf können wir aufbauen“, blickt er der Auswärtspartie am Sonntag (13.30 Uhr) bei der SpVgg Greuther Fürth zuversichtlich entgegen. In der Tat: Paderborn besaß nur wenige Torchancen. Torschütze Felix Platte, der in der 82. Minute seine Abstauberqualitäten zeigte, köpfte in der 32. Minute aus kurzer Distanz übers Tor. FCK-Keeper Andreas Lu­the hatte zuvor einen Schallenberg-Schuss entschärft. In der zweiten Hälfte vergaben die Paderborner die gefährliche Freistoßsituation nach dem Platzverweis für Hendrick Zuck (Notbremse), der Sirlord Conteh nur durch Trikotzupfen bremsen konnte (47.). Ansonsten gab es nur noch eine Freistoßchance durch Muslija (62.), der FCK agierte auch in Unterzahl taktisch geschickt.

Paderborns Coach Lukas Kwasniok, der früher den Drittligisten 1. FC Saarbrücken trainierte, resümierte erleichtert: „Beim Lattentreffer gleich beim ersten Eckball von Tomiak hatten wir das Glück auf unserer Seite. Der Sieg ist etwas glücklich, wir hatten diesen einen Moment und Platte war da, wo er hingehört. Lautern hat aufopferungsvoll gekämpft. Es war schwierig, hier werden alle Gegner Probleme bekommen. Wir nehmen dankbar diese Punkte mit.“

(fan)
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