Auftakt für den Kronprinzen

Trier · Alltag statt Ausnahmezustand: Eine Woche nach dem Triumph im DFB-Pokal gegen den FC St. Pauli startet Eintracht Trier am heutigen Samstag gegen den SC Wiedenbrück in die neue Regionalliga-Saison (14 Uhr, Moselstadion).

Trier. Die große Bühne DFB-Pokal ist bis Ende Oktober passé, nun geht es im kleineren Rahmen um Punkte in der Regionalliga. Die Spieler von Eintracht Trier müssen den Schalter umlegen, den Fußballer-Alltag annehmen. "Sie dürfen nicht meinen, es geht nach dem Pokalerfolg in der Liga auch mit 70 oder 80 Prozent", mahnt Trainer Roland Seitz. Worte, die manchmal leichter auszusprechen als umzusetzen sind.Gegen das gleichfalls ambitionierte Team des SC Wiedenbrück dürfte dem SVE alles abverlangt werden (siehe Hintergrund). Seitz: " Körperlich werden wir richtig gefordert. Wir müssen uns auf ein kleines Geduldsspiel einstellen."Seine Startelf will der Oberpfälzer im Vergleich zum Pokal-Spiel nicht ändern — auch wenn der momentan noch außen vorstehende Chhunly Pagenburg im Angriff mit den Hufen scharrt. "Es wäre unfair, jemanden rauszunehmen. Chhunly geht mit der Situation auch vernünftig um. Er weiß, dass er noch nicht zu 100 Prozent fit ist", sagt Seitz. Der Coach setzt weiterhin auf ein System mit zwei defensiven Mittelfeldspielern, wobei die Grundausrichtung gegen Wiedenbrück offensiver sein soll als gegen St. Pauli.Dass die Trainer-Kollegen in der Regionalliga West Eintracht Trier spätestens seit dem Coup im DFB-Pokal als Mitfavorit für die Meisterschaft auserkoren haben (der TV berichtete), bereitet Seitz keinen Kummer: "Wir werden ja hinter Wuppertal eingereiht. Das ist eine ganz gute Ausgangsposition." Der 46-Jährige ist einverstanden mit der Kronprinzenrolle.Unterdessen geht die Suche nach einem weiteren Stürmer weiter. Lediglich als Blitzbesuch hat sich die Trainings-Teilnahme von Serhat Akin entpuppt. Der ehemalige türkische Nationalspieler teilte gestern auf TV-Anfrage mit, bereits auf dem Weg in die Türkei zu sein. Dort will er beim Zweitligisten Turgutluspor einen Vertrag unterzeichnen. "Die Art und Weise, wie alles abgelaufen ist, war vom Spieler und dessen Berater unglücklich", bemerkt Seitz. Ebenfalls kein Thema mehr für die Eintracht ist Angreifer Christian Erwig, den der Verein auf der Kandidatenliste hatte. Seitz hat dem 27-Jährigen eine Absage erteilt. Voraussichtliche Aufstellung Trier: Poggenborg - Cozza, Stang, Hollmann, Drescher - Herzig, Karikari - Kraus, Kuduzovic, Hauswald - KulabasAlles Wichtige zum Gegner: Aktuelles: In der ersten DFB-Pokalrunde unterlag der SC Wiedenbrück vor 12 000 Zuschauern in Gütersloh dem 1. FC Köln mit 0:3. "Wir haben uns teuer verkauft, es war für uns ein absoluter Höhepunkt", sagt SCW-Trainer Thomas Stratos. Mit der Vorbereitung ist der ehemalige Bundesliga-Profi "im Großen und Ganzen sehr zufrieden". Stärken: Die Ostwestfalen stellen eine robust und körperbetont spielende Mannschaft, die gleichzeitig den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen lassen kann. Im Abwehrzentrum verfügt der SCW über baumlange Kerls. Schwächen: Zum Saisonauftakt muss Wiedenbrück auf Stürmer Robert Mainka verzichten (Schultereckgelenkssprengung). Er war in der Vorsaison mit 18 Treffern Torschützenkönig in der Regionalliga West. Außerdem fällt Torwart Sebastian Lange (Leisten-Operation) aus. bl

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