Biss und Bodenhaftung

Erik Michels steht exemplarisch für die neue Philosophie bei der Trierer Eintracht. Sie hat sich die Intensivierung der Jugendförderung auf ihre Fahnen geschrieben, seit Reinhold Breu als hauptamtlicher Jugendkoordinator eingestellt wurde.

 Meister werden, das wär's! Damit der Wunsch Realität wird, wollen Erik Michels (rechts) & Co. weiter hart an sich arbeiten. TV-Foto: Hans Krämer

Meister werden, das wär's! Damit der Wunsch Realität wird, wollen Erik Michels (rechts) & Co. weiter hart an sich arbeiten. TV-Foto: Hans Krämer

Trier. Erik Michels ist einer der herausragenden Akteure der Trierer U 19, die in der A-Junioren-Regionalliga nach sieben Spieltagen als einzige Mannschaft noch eine weiße Weste aufweist. Wie Reinhold Breu, der die U 19 auch trainiert, hat Michels ein großes Ziel in diesem Jahr: "Meister werden und in die Bundesliga aufsteigen." Der Weg dahin ist lang, das weiß der 18-Jährige auch, denn selbst wenn die Eintracht am Ende ganz oben steht, ist der Aufstieg noch nicht perfekt, weil dann noch die Relegation mit dem Hessenmeister ansteht. "Darüber machen wir uns Gedanken, wenn es soweit ist", sagt Michels, "der erste Schritt ist schon schwer genug."

Solche Aussagen hört Breu gern, und sie passen auch zu seiner Charakterisierung des Spielers: "Er hebt nicht ab, ist willig und trainingsfleißig und weiß, dass einem nichts in den Schoß fällt." Breus "Stärken-und-Schwächen-Analyse" des Angreifers deckt sich mit der von Michels. Es klingt wie abgesprochen, vielleicht weil der Spieler es oft genug von seinem Mentor gehört hat, wenn er sagt: "Meine Stärken sind meine Schnelligkeit, das Spiel Eins-gegen-eins und das Dribbling. Körperlich muss ich noch stärker werden, mein Kopfballspiel und den Abschluss verbessern." Genau so beschreibt auch Breu Michels' fußballerische Eigenschaften. Gut möglich, dass der 18-Jährige, der in Pluwig wohnt, dort mit dem Kicken begann, aber schon seit 2004 das Trainingsprogramm der Eintracht durchläuft, im nächsten Jahr fußballerisch etwas kürzer tritt. Denn dann steht das Abitur am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium an erster Stelle. Bisher bekommt er Schule und Sport gut unter einen Hut. Auch zu der Zeit, als er selbst noch nicht motorisiert war. "Manchmal, wenn wir länger Schule hatten, bin erst gar nicht nach Hause, sondern direkt zum Training", erinnert er sich. Vier- bis fünfmal pro Woche sind Übungseinheiten angesetzt.

Michels ist Angreifer und lobt die gesamte Offensivabteilung mit Christian Schroeder, Christopher Theisen, Nicolas Jakob und Burak Sözen - es ist die beste der Liga. Er vergisst aber auch die Kollegen nicht, die eher im rückwärtigen Teil des Spielfelds zu Hause sind: "Wir haben schließlich auch die beste Abwehr der Liga." Getreu dem Motto, dass die Defensive schon vorne beginnt, haben auch die kreativen Kräfte ihren Anteil daran, denn: "Herr Breu legt viel Wert auf Disziplin, auch auf taktische. Und das ist auch gut so. Wir sehen ja, dass uns das weiterbringt." Was Breu sich von ihm noch wünscht, sind "ein bisschen mehr Egoismus und Konsequenz im Abschluss".

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