Das 100 000-Euro-Spiel

Kann sich die Mannschaft von Eintracht Trier im heutigen Rheinlandpokal-Finale (19.30 Uhr) noch einmal am Riemen reißen? Trainer Roland Seitz macht vor dem Spiel in Emmelshausen (Rasenplatz Schulzentrum) bei seinen Spielern den Motivations check. Gegen Rheinlandligist Burgbrohl geht es um viel Geld.

Trier/Emmelshausen. (bl) Eintracht-Trainer Roland Seitz will es genau wissen. In Vier-Augen-Gesprächen möchte er die Entschlusskraft jener Spieler abklopfen, die den Verein verlassen: "Ich werde sie fragen, ob sie gewillt sind, alles zu geben. Wer glaubhaft mit ,Ja' antwortet, der spielt. Wer nicht, der nicht."

Seitz ist kein Freund von frühzeitigen Auswechslungen. Im Pokalfinale gegen die Spvgg. Burgbrohl will er notfalls eine Ausnahme machen.

Der Trainer fährt vor dem für den Verein sehr wichtigen Endspiel eine klare Linie. Auf dem Spiel steht viel Geld. Der Sieger zieht in den DFB-Pokal ein, in der ersten Runde gibt es eine gesicherte Einnahme aus dem Fernsehgeldtopf in Höhe von 100 000 Euro. Hinzu kommen Zuschauereinnahmen.

Nach Auskunft von Seitz werden von den etablierten Spielern die schon länger nicht mehr berücksichtigten Andreas Anicic und Gustav Schulz, die angeschlagenen Nicolas Fernandes und Kevin Lacroix sowie Yannick Salem und Gilles Bettmer nicht mit nach Emmelshausen fahren.

Stattdessen sollen "zwei oder drei" U-23-Akteure jenes Quartetts im Kader stehen, das dieser Tage mit der ersten Mannschaft trainiert hat (Sebastian Ting, Pascal Orth, Xavier Alsina-Fonts und Jan Brandscheid).

Seitz haben die Leistungen seines Teams in den vergangenen Wochen (vor allem gegen Mönchengladbach II, Mainz II und Kaiserslautern II) mächtig auf den Magen geschlagen. Auch die jungen Spieler, auf die er unter anderem in der nächsten Saison bauen will, haben ihn da nicht überzeugt: "Es ärgert mich, wenn junge Kerle selbst dann, wenn der Druck weg ist, keine richtige Lust haben, guten Fußball zu spielen."

Wer bleibt, wer geht? Trainer Seitz dementiert eine Pressemitteilung der Eintracht, wonach Julian Bidon zur U 23 des 1. FC Saarbrücken wechselt. "Das stimmt nicht. Wir wollen ihn behalten." Vater Josef Bidon sagt auf TV-Anfrage: "Julian, der Sport studieren möchte, hat noch keinen Studienplatz. Daher ist auch noch unklar, wo er künftig spielen wird. Grundsätzlich besteht ein Interesse, bei der Eintracht zu bleiben - als Vertragsspieler der ersten Mannschaft." Laut Seitz wird Fabio Fuhs indes nicht bleiben, da man sich finanziell nicht habe einigen können. Fuhs hingegen spricht noch von ausstehenden Gesprächen. Matondo Makiadi soll laut Seitz gehalten werden. Derzeit werde geprüft, ob ihm noch die Tür zu einem Studienplatz in Trier geöffnet werden kann.

Hintergrund

Kontrahent: Triers Finalgegner, die Sportvereinigung Burgbrohl, hat dank eines guten Schlussspurts den Klassenerhalt in der Rheinlandliga geschafft. Im Rheinlandpokal verdiente sich das Team um Spielertrainer Dinko Bicvic den Endspiel-Einzug unter anderem durch Siege im Viertelfinale gegen Oberligist TuS Mayen (2:1) und im Halbfinale bei der spielstarken Zweitvertretung der TuS Koblenz (2:0). DFB-Pokal: Der Sieger des Rheinlandpokals qualifiziert sich für die erste DFB-Pokal-Runde. Sie wird bereits am Samstag, 5. Juni, im ZDF-Sportstudio (geplanter Beginn: 22.15 Uhr) ausgelost. Ausgetragen wird die erste Runde zwischen dem 13. und 16. August. (bl)

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