Trier/Koblenz. Sie gehen gerne gemeinsam ins Kino oder treffen sich zum Plausch bei einer Tasse Kaffee: Die Abwehrspieler Angelo Barletta und Oliver Stang, in den vergangenen zwei Spielzeiten beim VfL Osnabrück unter Vertrag, sind gute Kumpels. Am heutigen Samstag ruht die Freundschaft für 90 Minuten. Barletta (seit Sommer bei der TuS Koblenz) und Stang (Neuzugang bei Eintracht Trier) kämpfen für ihre Teams im direkten Duell um drei Punkte.
Die Partie zieht Fans und Beteiligte in den Bann - TuS-Trainer Michael Dämgen hofft auf mehr als 4000 Zuschauer im heimischen Stadion Oberwerth, das derzeit wegen Rückbau-Arbeiten ein trauriges Bild abgibt. "Wir sind im Umbruch. Mit der neuen Mannschaft müssen wir um neues Vertrauen werben", sagt der 50-Jährige. Im Sommer hat er bei der TuS den Trainerjob von Petrik Sander übernommen, nachdem sich Koblenz wegen wirtschaftlicher Probleme aus der Dritten Liga zurückgezogen hatte. In der Mannschaft mit einigen jungen Spielern aus der Region zählen neben Barletta Thomas Gentner, Michael Stahl sowie der 36-jährige brasilianische Ex-Nationalspieler Mineiro zu den Säulen. Dass die TuS nach acht Spielen ohne Sieg am Tabellenende steht, ist für Dämgen nur eine Momentaufnahme.
Gegen Trier soll der Schalter umgelegt werden. Heute, am 47. Geburtstag von Eintracht-Trainer Roland Seitz. Präsente darf er von der TuS nicht erwarten. Dämgen: "Ich werde Roland natürlich vor dem Spiel gratulieren. Ich hoffe aber, dass er mich nach der Partie zu drei Punkten beglückwünschen kann."
Triers Mannschaft will dagegen sich und ihren Trainer beschenken - so wie in der vergangenen Saison, als die Eintracht an Seitz\' Ehrentag 1:0 zu Hause gegen Schalke 04 II gewann.
Der Oberpfälzer plant, am Spielsystem mit nur einer Spitze und einem verstärkten Mittelfeld festzuhalten. Gleichzeitig warnt er seine Spieler, nachdem er unter der Woche im Training laut geworden war: "Ich weiß nicht, ob manche nach zuletzt zwei Siegen schon wieder zu zufrieden sind. Es geht in dieser Saison wohl nur mit mehr Peitsche und weniger Zuckerbrot."
Verzichten muss Seitz in Koblenz auf Stammtorwart André Poggenborg (Wadenverhärtung). Ein Belastungstest am Freitag fiel laut "Pogge" negativ aus.
Oliver Stang stimmen die jüngsten Siege in Köln und gegen Elversberg optimistisch: "Da waren wir mit guter Arbeit gegen den Ball erfolgreich. Wenn wir jetzt noch anfangen, Fußball zu spielen, können wir richtig stark werden", sagt der 23-Jährige, der zwischen 2001 und 2005 im 20 Kilometer von Koblenz entfernten Andernach gelebt hat. Die Eltern wohnen noch heute dort, Sohn Oliver ist regelmäßig zu Besuch. Er kennt und schätzt Spiele gegen Koblenz: "Damals habe ich mit der SG 99 Andernach in der B-Jugend-Regionalliga gespielt. Da waren die Partien gegen die TuS immer reizvolle Prestigeduelle." bl
P&R-Service: Für das Spiel gegen Trier bietet die TuS Koblenz einen P&R-Service an. Bedient wird die Strecke zwischen der FH Karthause (P5) und dem Stadion Oberwerth (Laubach). Weil es rund ums Stadion nur wenige Parkplätze gibt, wird die Anfahrt mit den P&R-Bussen empfohlen. Sie starten ihre Fahrten in Richtung Stadion zwei Stunden vor Spielbeginn. Die Tageskassen am Stadion haben ab 12 Uhr offen. red