Der Rasen reicht nur für die Erstliga-Profis

Trier · Vier Stunden vor dem Anpfiff ist am Samstag die Regionalliga-Partie zwischen dem 1. FC Köln II und Eintracht Trier abgesagt worden. Eine Platzkommission urteilte, der Rasen im Franz-Kremer-Stadion sei unbespielbar. Tags zuvor war er für das Training der Erstliga-Profis noch nutzbar.

Unverrichteter Dinge mussten sie den Bus wieder verlassen. Die Spieler von Eintracht Trier waren am Samstag um 10 Uhr bereits startklar für die Fahrt zur Auswärtspartie in Köln, als der Anruf aus der Domstadt kam. Die Partie: abgesagt. Diese Entscheidung hatte kurz zuvor eine Platzkommission getroffen. Zu ihr gehörte unter anderem ein Vertreter des regionalen Fußballverbands. Mit dabei war auch Rainer Kubern, Organisationsleiter beim FC für die Spiele der U 23. Auf TV-Anfrage sagte er: "Der Platz im Franz-Kremer-Stadion war seifig. Nach Ansicht der Experten bestand zudem die Befürchtung, dass durch die Rasenheizung im Laufe des Tages noch mehr Feuchtigkeit nach oben dringt."

So weit, so gut. Doch warum war tags zuvor auf dem vereinseigenen Platz ein Training der Erstliga-Profis möglich? Und hat diese Einheit dem Rasen, auf dem am Freitagvormittag noch Schnee lag, der dann aber wegtaute, womöglich zu stark zugesetzt? Kubern: "Das möchte ich nicht beurteilen. Diese Frage möchte ich nicht beantworten müssen."

Laut Rainer Thomas, Trainer der Kölner U 23, hätten die Erstliga-Profis nur ein Viertel des Feldes für ihre Übungen in Beschlag genommen. "Das ist etwas anderes, als auf dem gesamten Platz ein Meisterschaftsspiel auszutragen." Er bezeichnete den Platz als "sehr schwammig" — der Ball habe nicht richtig rollen können.

Zudem hat offenbar die Rasenheizung nicht so gewirkt, wie geplant. Thomas: "Sie ging erstmals in dieser Saison in Betrieb. Sie funktionierte noch nicht zu 100 Prozent." Thomas wurde nach eigenem Bekunden beim Frühstück von der Absage überrascht. "Wir hätten sehr gerne gespielt", sagte er.

Eintracht-Trainer Roland Seitz bezeichnete die Absage als "sehr unglücklich". Das Ersatz-Programm: Die meisten Spieler absolvierten am Samstagvormittag auf dem Trierer Trainingsgelände ein teaminternes Spiel. Neben Julian Bidon und Johannes Kühne brachen auch Andreas Lengsfeld, Fabian Zittlau, Max Bachl-Staudinger und Tim Eckstein zum Spiel mit der Eintracht-U-23 nach Köllerbach auf.

Morgen startet die Regionalliga-Mannschaft mit zwei Trainingseinheiten in die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den SC Verl am Samstag im Moselstadion (14 Uhr). Dann muss Kapitän Josef Cinar seine Gelbsperre absitzen.

Das Spiel in Köln ist für Mittwoch, 8. Dezember, 19 Uhr, neu angesetzt worden. Seitz: "Vielleicht werden bei uns dann die zuletzt etwas angeschlagenen Spieler sowie Stefan Kohler wieder ganz fit sein. Aber auch bei der U 23 des 1. FC Köln dürfte es personell besser aussehen, da die Bundesliga-Mannschaft nicht parallel spielt."

Extra

Ting ist dabei: Wegen des dünnen Kaders, aber auch weil er durch gute Leistungen auf sich aufmerksam gemacht hat, wird U-23-Spieler Sebastian Ting (21, Mittelfeld) laut Trainer Roland Seitz bis zur Winterpause im Regionalliga-Team mittrainieren. Seitz: "Er kann sich bei uns jetzt mal zeigen." (bl)

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