Der Spitzenreiter kommt

Mit dem 1. FC Saarbrücken kommt am Sonntag um 13.30 Uhr der Tabellenführer der Fußball-Regionalliga West ins Trie rer Moselstadion. Nach dem 0:6-Saisonauftakt bei der SV Elversberg und dem 1:3 gegen die Trie rer Eintracht im Hinspiel hätte das in der saarländischen Landeshauptstadt wohl kaum jemand erwartet.

Trier. Die Gründe für den Saarbrücker Höhenflug sind vielschichtig. Vater des Ganzen ist Trainer Dieter Ferner. Der 60-Jährige hat in den 70er Jahren in der Bundesliga das Tor der Saarbrücker gehütet und genießt seither Kultstatus bei den Fans.

Ferner gilt als harter Hund. "Der Trainer weiß genau, wie er uns anzupacken hat", sagt Mittelfeldspieler Nico Weißmann, "manche muss er streicheln, andere treten. Ferner kennt alle Tricks." Doch auch Weißmann selbst gehört zu den Erfolgsgaranten, zählt das FCS-Mittelfeld doch zu den besten der Liga. Weißmann, Nico Zimmermann und der vom Bundesligisten 1. FC Nürnberg umworbene Nachwuchsstar Manuel Zeitz sind mit zusammen 18 Treffern enorm torgefährlich.

Da fällt es wenig ins Gewicht, dass die Saarbrücker Stürmer erst sechsmal erfolgreich waren. Die Angreifer müssen im laufintensiven Spielsystem Ferners sehr viel Defensivarbeit leisten. "Es ist egal, wer die Tore schießt. Am Ende zählen immer nur die Mannschaft und der Erfolg", betont Stürmer Velimir Grgic, der mit seinem Treffer vergangenes Wochenende für die gelungene Revanche im Saarderby gegen Elversberg (1:0) sorgte.

Mittelfeld und Angriff gewinnen also die Spiele für die Saarländer, nach dem alten Fußballsprichwort kümmert sich die Abwehr um die Meisterschaft. Nach den neun Gegentreffern in den ersten beiden Partien musste der FCS in den folgenden 16 Spielen nur noch elf Tore hinnehmen. Ein Verdienst der zuverlässigen Torhüter Michael Müller und Enver Marina, die mit den bärenstarken Innenverteidigern Markus Mann und Marc Lerandy ein echtes Bollwerk bilden.

Viele Spieler aus der Region und der eigenen Jugend



Betrachtet man den FCS-Kader, zeigt sich eine weitere Änderung zur Vereinspolitik früherer Jahre. Dreizehn Spieler der aktuellen Mannschaft stammen entweder aus der eigenen Jugend oder aus der Großregion. Das schafft die vom Trainer immer wieder eingeforderte Bindung zum Verein und zu dessen Fans.

Über 4000 Menschen besuchen im Schnitt die Heimspiele der Blau-Schwarzen im Ludwigspark, selbst ins entfernte Lotte begleiteten gut 400 Saarländer ihr Team.

"Das 0:6 wird in die Annalen der SV Elversberg eingehen", sagte Trainer Ferner, "entscheidend ist aber, was am Ende der Saison rauskommt." Das könnte für den FCS durchaus die Meisterschaft sein.

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