Der Sturm ist nur ein laues Lüftchen

Es ist müßig, eine Rechnung aufzumachen, wie viele Punkte die U 23 der Trierer Eintracht in der Oberliga Südwest wegen fehlender Offensivstärke abgegeben hat. Auch die 1:2 (1:0)-Niederlage gegen den SV Elversberg II entstand aus der mangelnden Qualität im Abschluss.

Trier. Bis weit in die zweite Halbzeit hinein waren die Gastgeber, bei denen einige Akteure aus dem Kader der Regionalliga-Mannschaft zum Einsatz kamen, dem Gegner aus dem Saarland mindestens gleichwertig, hatten sogar eindeutig die besseren Möglichkeiten. Schon in der Anfangsphase scheiterte der Trierer Jan Brandscheid in aussichtsreicher Position an Elversbergs Schlussmann Tobias Rott.

In der 28. Minute fiel dann aber der Führungstreffer durch Sebastian Ting, der nach einem schönen Zuspiel von Julian Bidon noch ein paar Meter in Richtung Elversberger Tor lief und dann unhaltbar abschloss. Andreas Lengsfeld, der bei der Eintracht zwischen den Pfosten stand und den Führungstreffer durch einen langen Abwurf eingeleitet hatte, war danach ein sicherer Rückhalt.

Warum es dann doch nicht zum Sieg reichte, lag vornehmlich an Ex-Profi Christian Mikolajczak. Der 29-Jährige, der sich von der Bundesliga bis zur Regionalliga schon in allen höheren Ligen getummelt hat und mit Schalke 04 im Jahr 2001 deutscher Pokalsieger war, leitete mit zwei Standards die Trierer Niederlage ein. Bevor Mikolajczaks Stunde schlug, hätte aber Xavier Alsina-Fonts "den Sack zumachen können, nein müssen", ärgerte sich Eintracht-Trainer Frank Thieltges. In der 68. Minute hatte sich Ting auf dem Flügel durchgesetzt, passte Alsina-Fonts in den Lauf, der völlig frei vor Rott den Ball aber nicht über die Linie befördern konnte.

Fast im Gegenzug gelang Elversberg der Ausgleich. Einen mit viel Effet getretenen Freistoß von Mikolajczak wehrte Lengsfeld bis zur Strafraumgrenze ab, dort nahm Max Englert das Leder auf und verwandelte unhaltbar.

Schottes verpasst in letzter Minute den Ausgleich



Von diesem Schock hatte sich die Eintracht noch nicht richtig erholt, da schlug es zum zweiten und entscheidenden Mal hinter Lengsfeld ein. Wieder ging dem Treffer ein Freistoß von Mikolajczak voraus, Rouven Weber traf per Kopf zum 1:2. Selbst nach dem Rückstand hatte Trier noch die Möglichkeit, wenigstens einen Punkt zu retten, aber Markus Schottes (90.) konnte ein schönes Zuspiel von Thomas Riedl nicht verwerten. "Wieder war ein Dreier möglich, und wieder haben wir ihn nicht gemacht", urteilte Thieltges, der aber auch feststellte: "Obwohl wir schon einige Punkte verschenkt haben, ist der Abstand zum Mittelfeld noch überschaubar."

SV Eintracht Trier 05 II: Lengsfeld - Petersch, Zittlau, Bradasch, Fuhs - Ting, Bachl-Staudinger (64. F. Schuster), Riedel, Schottes, Bidon - Brandscheid (64. X. Alsina-Fonts)

Tore: 1:0 (28.) Ting, 1:1 (70.) Englert, 1:2 (78.) Weber - Schiedsrichter: Kessel (Norheim) - Zuschauer: 150

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort