Die Beine werden schwer

Mainz · Auch im neunten Spiel hintereinander ist Fußball-Regionalligist Eintracht Trier ungeschlagen geblieben. Beim FSV Mainz 05 II schaffte es der SVE am Sonntagnachmittag allerdings nicht, eine Führung über die Zeit zu bringen. Mit dem 1:1 zeigten sich Spieler und Trainer dennoch zufrieden.

Mainz. Er hatte keinen leichten Stand. Max Watzka lief und rackerte viel. Es war aber nicht einfach für den 26-Jährigen, in die Fußstapfen des gelb gesperrten Spielmachers Alon Abelski zu treten. In einer Szene blieb er dennoch eiskalt. Keine 50 Sekunden waren nach dem Seitenwechsel gespielt, da erzielte er das 1:0 für Trier. Aus wenigen Metern, nach Vorarbeit von Fahrudin Kuduzovic.
Bis dahin war Trier nicht Herr des Geschehens. "Wir waren in der ersten Halbzeit klar schlechter als Mainz", gab Chhunly Pagenburg unumwunden zu. Watzka ergänzte: "Wir haben es nicht geschafft, die Räume eng zu machen."
Der FSV war sichtlich bemüht, die beiden jüngsten Niederlagen in Ulm und Kaiserslautern vergessen zu machen. Vor allem vor der Pause inszenierten die agilen und spielstarken Gastgeber fast jeden Angriff über die eigene linke Seite. Dabei stellten sie die Eintracht in der Anfangsphase mehr als einmal vor Probleme.
"Es war zu sehen, dass man Mainz nicht am aktuellen Tabellenplatz messen darf", kommentierte Eintracht-Trainer Roland Seitz. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte Trier die erste gute Gelegenheit, als Fabian Zittlau aus kurzer Distanz nach einer Ecke von Steven Lewerenz am bundesligaerfahrenen Mainzer Torwart Heinz Müller scheiterte (43.).
Unter den Augen der FSV-Bundesligatrainer Thomas Tuchel und Arno Michels sowie des Kasseler Übungsleiters Uwe Wolf kam Eintracht-Stürmer Pagenburg diesmal nicht so zum Zug. Dennoch hatte er die Riesenchance zum 2:0, die er jedoch ausließ (siehe Partie kompakt). Kapitän Fouad Brighache meinte zwar: "Wir trauern keiner Chance hinterher." Aber Trier wurde bestraft. Nach einem direkt verwandelten Freistoß von Felix Müller kassierte Trier nach gut einer Stunde den Ausgleich (62.). "Wie schon öfters in dieser Saison hat uns ein komischer Standard das Genick gebrochen", haderte Watzka.
Dennoch verließen die SVE-Spieler den Rasen nicht mit hängenden Köpfen. "Bei uns allen werden langsam die Beine schwer. Mit dem Punkt können wir gut leben", sagte Pagenburg. Mit Blick auf das letzte Spiel in diesem Jahr am kommenden Freitag zu Hause gegen den SC Freiburg II kündigte Brighache an: "Wir wollen den Zuschauern noch einmal eine gute Show liefern." Um mit einem Sieg die gute Ausgangsposition für den Rest der Rückrunde beizubehalten.Extra

Stiller Protest: Knapp 150 Eintracht-Fans im Gästeblock des Bruchwegstadions haben sich im Spiel gegen Mainz II dem bundesweiten Teilboykott gegen das am 12. Dezember zur Abstimmung stehende Konzept "Sicheres Stadionerlebnis" der Deutschen Fußball-Liga angeschlossen. Zwölf Minuten und zwölf Sekunden blieben sie stumm - unter anderem aus Protest gegen Ganzkörperkontrollen, die Abschaffung von Stehplätzen oder Kollektivstrafen, die in dem zunächst für die erste und zweite Liga vorgesehenen Maßnahmenpaket zumindest diskutiert werden. Autogramme: Mehrere Spieler von Eintracht Trier kommen am Dienstag, 4. Dezember, 17.30 Uhr, zu einer Autogrammstunde in die "Shoe City" am Viehmarkt. Angekündigt sind Fouad Brighache, Stephan Loboué und Steven Lewerenz. Zwischendurch können sich Fans mit den Spielern an einer Spielekonsole messen. bl

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