Die Fast-Blamage von Bad Breisig: Als Pero Miletic drei Mal zupackte

Endspiel oder Riesen-Enttäuschung: Fußball-Regionalligist Eintracht Trier kämpft heute Abend beim Oberligisten SG Bad Breisig um den Einzug ins Rheinlandpokal-Finale (19 Uhr, Rheintalstadion).

 Pero Miletic. TV-Foto: Archiv/ Hans Krämer

Pero Miletic. TV-Foto: Archiv/ Hans Krämer

Trier. Die Eintracht spielte schlecht, mit einem Schuss Überheblichkeit. Nur einer ragte positiv heraus: Torwart Pero Miletic. Ziemlich genau vor drei Jahren verschonte er den SVE vor einer großen Blamage. Im Elfmeterschießen des Rheinlandpokal-Halbfinals bei der SG Bad Breisig parierte er drei Strafstöße. Trier zog dank eines schmeichelhaften 3:2-Siegs ins Finale und letztlich auch in den DFB-Pokal ein.

"Das war damals ein Höhepunkt für mich, ein hervorragendes Erlebnis. Ich durfte mich ja nur im Pokal empfehlen", erinnert sich Miletic. Der Schlussmann steht inzwischen beim NRW-Ligisten Sportfreunde Siegen unter Vertrag. "In dieser Saison habe ich auch schon wieder sechs Strafstöße gehalten", sagt der 27-Jährige, der zuletzt aber aufs Abstellgleis geraten ist.

Trainer Andrzej Rudy hat ihn zur Nummer zwei degradiert. Miletic will das nicht bestätigen, er verweist auf eine Fingerverletzung, die ihn derzeit ausbremse. So oder so: Am Saisonende scheinen sich die Wege von Miletic und den Sportfreunden zu trennen.

Zur aktuellen Eintracht-Mannschaft hat der Kroate noch vereinzelt Kontakt, unter anderem zu Josef Cinar. Der Kapitän wird heute in Bad Breisig nicht spielen können. Nach einem Zusammenprall mit Mike Hibbeln im Regionalliga-Heimspiel am vergangenen Freitag gegen den VfL Bochum II war sein rechtes Knie gestern noch immer geschwollen. "Ich denke, dass es nur ein Bluterguss ist und hoffe, in ein bis zwei Tagen wieder normal laufen zu können", sagt Cinar. Trotz der Enttäuschung, im Kampf um die Regionalliga-Meisterschaft nicht mehr eingreifen zu können, sieht er die Mannschaft nicht in einem Tief: "Wir wissen, wie stark wir sind. Wir werden ins Pokalfinale einziehen."

Bei der SG Bad Breisig wird die Vorfreude durch die prekäre Lage in der Oberliga Südwest getrübt. Die Kurstädter sind nach einer 1:4-Niederlage in Mechtersheim Tabellenletzter und müssen um den Klassenerhalt bangen. "In unserer Situation ist es nicht glücklich, heute das Pokalspiel austragen zu müssen. Wir sind mitten in englischen Wochen und haben nur 13 gesunde Feldspieler zur Verfügung. Wir wollten deshalb erst Anfang Mai spielen, aber dem Wunsch hat der Verband leider nicht entsprochen", hadert Klaus Adams, im 14. Jahr Trainer in Bad Breisig.

Nichtsdestotrotz: Die knappe Niederlage gegen Trier vor drei Jahren im Rheinlandpokal ist für Adams eine "sehr große Motivation". Und nicht nur für ihn. Aus dem damaligen Bad Breisiger Kader sind heute auch noch eine gute Handvoll Spieler aktiv. bl

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