Die Leichtigkeit ist (vorerst) weg

Statt der geforderten sieben Punkte hat Fußball-Regionalligist Eintracht Trier in den vergangenen drei Spielen nur einen Zähler gesammelt. Zudem ist die Mannschaft seit 302 Minuten ohne Torerfolg. Der TV nennt die Gründe für das aktuelle Frühlings-Tief.

 Von Markus Anfang (rechts) gingen im Spiel gegen Kleve wenig Impulse aus. Ein Grund: Er war angeschlagen. TV-Foto: Hans Krämer

Von Markus Anfang (rechts) gingen im Spiel gegen Kleve wenig Impulse aus. Ein Grund: Er war angeschlagen. TV-Foto: Hans Krämer

Trier. Das magere 0:0 gegen den harmlosen Tabellen-Letzten Kleve lässt die Alarmglocken schrillen. Warum läuft es derzeit nicht bei Eintracht Trier?

Ausfälle: Gleich vier wichtige Spieler (Cinar, Lacroix, Risser, Hartung) waren gegen die Rheinländer gesperrt, zudem sind Sahr Senesie und Thorsten Wittek verletzt. Markus Anfang spielte trotz Zerrung (siehe Eintracht-Ecke), Erwin Bradasch musste frühzeitig wegen Adduktoren-Problemen vom Feld.

Nachrücker: Jene Spieler, die in der zweiten Reihe stehen, sind derzeit kein adäquater Ersatz. Zudem haben die während der Saison von Eintracht-Trainer Mario Basler verpflichteten Spieler die Qualität bislang nicht sichtbar erhöht (Ay, Anfang, Barton, Senesie, Bauer, Alexov). "Super-Mario" selbstkritisch: "Ich bin nicht fehlerfrei, ich hinterfrage auch meine Arbeit. Die Neuzugänge haben mich aber nicht so enttäuscht, dass ich sagen würde: Das sind alles Fehleinkäufe."

Verunsicherung: Nächtliches Straftraining sowie harsche Kritik an Spielern — öffentlich geäußert ("Das Spiel gegen Kleve hat mir deutlich gezeigt, welche Spieler an Grenzen stoßen."): Der Trainer nimmt kein Blatt vor den Mund. "Dem einen Spieler hilft das, dem anderen schadet es vielleicht", sagt Kapitän Josef Cinar. Gleichzeitig meint er: "Wir arbeiten nahezu unter Profi-Bedingungen. Da kann man es nicht jedem Recht machen. Das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer ist nicht so angespannt, wie man es vermuten könnte. Er erreicht uns auf jeden Fall."

Stimmung: In diesen Wochen geht es für viele Spieler darum, sich endgültig für einen Verbleib im Kader zu empfehlen. Nicht jeder kommt mit diesem Druck zurecht. Zudem scheint der Team-Geist schon mal besser gewesen zu sein. Cinar: "Ich sage es mal so: Derzeit sind nicht alle lustig drauf."

Bis zum Rheinlandpokal-Halbfinale beim TuS Oberwinter (15. April) hat das Team Zeit, sich wieder zu finden. Acht Einheiten stehen diese Woche auf dem Trainingsplan. Intensiv soll es zugehen. Basler: "Manch einer wird zwei Paar Turnschuhe brauchen."

Eintracht-Ecke

Was ist los mit Schulz? Nach tollen Wochen ist Gustav Schulz derzeit von der Rolle. Ein möglicher Grund: Der Eintracht-Mittelfeldspieler wird von anderen Clubs umworben — trotz Vertrags in Trier bis 2010. TV-Informationen zufolge gibt es Interesse von fünf, sechs Drittligisten. Zudem soll Eintracht Frankfurt die Fühler ausgestreckt haben. Schulz will aber keinen Zusammenhang sehen: "Die Anfragen sind nicht der Grund für meine zuletzt schlappen Auftritte. Ich habe mich körperlich nicht so fit gefühlt." Eintracht Trier würde Schulz gerne behalten, ihm liegt ein Angebot für eine vorzeitige Vertragsverlängerung vor. Und was will Schulz? "Zunächst will ich wieder meine Leistung bringen. Am liebsten würde ich mit Trier in die dritte Liga aufsteigen." Disput beigelegt: Nach 57 Minuten im Spiel gegen Kleve gerieten Eintracht-Trainer Mario Basler und Spieler Markus Anfang verbal heftig an einander. Basler verlangte vom Routinier ein saubereres Pass-Spiel, der 34-Jährige verwies auf seine Verletzung, die ihn behindere. Nach dem Spiel räumten beide ihren Disput aus. (bl)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort