Die Reform kommt - später

Die umstrittene Regionalliga-Reform mit fünf statt bisher drei Staffeln im deutschen Fußball kommt, Details müssen aber noch geklärt werden. Aus Sicht von West-Regionalligist Eintracht Trier führt das Modell zu keinen Verbesserungen.

Essen. (dpa/bl) "Wir wollen verhindern, dass es zu einem Bruch kommt zwischen Amateuren und Profis", nannte Ligapräsident Reinhard Rauball beim DFB-Bundestag das Ziel der Regionalliga-Reform. Er sieht aber noch weiteren Klärungsbedarf bei der Ausgestaltung des künftigen Modells. "Das Thema wird heute nicht gelöst werden. Wir werden dafür eine Kommission bilden." 25 Delegierte (von 255) stimmten gegen den Antrag, sieben enthielten sich.

Rauball hatte einen "Fünf-Punkte-Solidarpakt Regionalliga" vorgeschlagen mit fünf Staffeln von 2012/2013 an. DFB-Vizepräsident Rainer Koch hatte als Landeschef von Bayern ursprünglich angestrebt, die bisher drei Staffeln (Nord, West und Süd) auf acht zu erhöhen. Er ging aber auf den Kompromissvorschlag aus dem Profilager ein. Koch verspricht sich von einer Neuordnung geringere Kosten für die Vereine, die sich in der vierten Liga zudem mit den finanziell oft bessergestellten zweiten Mannschaften der Bundesligisten messen müssen. "Wir müssen noch Details finden und alle Interessengruppen zusammenführen", betonte Koch. In fünf Staffeln (Nord, Nordost, West, Südwest und Bayern) soll von der Saison 2012/2013 an gespielt werden - mit maximal sieben zweiten Mannschaften in jeder Staffel.

Problematisch ist nicht nur aus Sicht von DFB-Präsident Theo Zwanziger die Situation im Westen, wo mit derzeit zehn Nachwuchsteams der Bundesligisten in der 18er-Staffel gespielt wird.

Auf wenig Gegenliebe stößt das beschlossene Modell bei West-Regionalligist Eintracht Trier. "Es löst die Probleme nicht, die Regionalliga wird so nicht verbessert. Wenn es mehr Staffeln gibt, wird es noch schwieriger, den Sprung in die dritte Liga zu schaffen. Auch die finanzielle Lage für die Amateurclubs wird sich nicht verbessern. Das Modell wurde aus dem Hut gezaubert, ohne mit den Vereinen zu sprechen", moniert Eintracht-Geschäftsstellenleiter Dirk Jacobs.

Die Deutsche Fußball Liga will die derzeit insgesamt 25 Nachwuchsteams unter den 54 Regionalligisten nicht ausgrenzen, weil die großen Clubs seit der Saison 2002/2003 über eine halbe Milliarde Euro in ihre Talentzentren investiert haben.

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