Ein Mann der knappen Worte

Trier · Beim zu Hause in dieser Saison noch punktlosen SC Idar-Oberstein will Fußball-Regionalligist Eintracht Trier heute Abend seinen Aufwärtstrend fortsetzen (19 Uhr, Stadion Im Haag). Ein großes Geheimnis wird derweil um den dieser Tage verpflichteten Torwart Stephan Loboué gemacht.

 Roland Seitz.Foto: Hans Krämer

Roland Seitz.Foto: Hans Krämer

Trier. Wenn Eintracht-Trainer Roland Seitz zu einem Thema nichts sagen will, flüchtet er sich gerne in Ironie. "Ich weiß nicht, welche Qualitäten er hat." Bei Fragen zur Verpflichtung von Torwart Stephan Loboué gab sich der Oberpfälzer gestern wortkarg. Wird der 31-Jährige die neue Nummer eins? Kein Kommentar. Zumindest zwischen den Zeilen lässt sich herauslesen, dass Loboué wohl nicht für die Bank unter Vertrag genommen worden ist. "Die acht Wochen Vorbereitung und die ersten Spiele haben gezeigt, dass wir auf der Torwartposition nicht optimal besetzt sind", ließ Seitz verlauten, um gleichzeitig eine Nebelkerze hinterherzuwerfen: "Wobei mit optimal nicht die Frage nach der Nummer eins gemeint ist."Loboué lässt keinen Zweifel daran, künftig auf dem Platz zu stehen: "Ich will in Trier zeigen, was ich kann. Ich bin hier, um zu spielen." Der Pforzheimer, zwischen 2003 und 2010 bei Greuther Fürth und beim SC Paderborn 81 Mal in der zweiten Liga im Einsatz, stand zuletzt in Diensten des südafrikanischen Erstligisten Lamontville Golden Arrows. "Direkt zu Beginn meines Engagements Anfang des Jahres hatte ich mir einen Muskelfaserriss zugezogen. Irgendwie war der Trainer deshalb enttäuscht. Vielleicht auch, weil ich einen guten Vertrag hatte. Das Verhältnis war seitdem jedenfalls etwas zerrüttet." Sein Vertrag sei bis Sommer 2013 datiert gewesen. Vor wenigen Wochen wurde er aufgelöst. Bei der Eintracht trifft Loboué auf bekannte Gesichter. "Roland Seitz wollte mich einst zum SC Feucht holen. Und Chhunly Pagenburg kenne ich sehr gut, er hat mir Trier schmackhaft gemacht."Angesichts der klammen Eintracht-Kasse stellt sich die Frage nach der Finanzierung des zweitligaerfahrenen Profis. Anders als bei früheren Spielern gibt es bei Loboué offenbar keine Fremdfinanzierung. Der Torwart deutet an, für kleines Geld in Trier zu spielen: "Die Entscheidung hatte keine finanziellen Gründe, sondern sportliche." Loboué will sich an der Mosel wieder für höhere Aufgaben empfehlen: "Wenn das klappt, war es für den Verein und mich ein guter Deal."Ob der 31-Jährige im heutigen Auswärtsspiel beim SC Idar-Oberstein spielberechtigt ist, war gestern noch unklar. Im Feld plant Seitz keine Veränderungen, zumal bei Fabian Zittlau wegen eines kleinen Muskelfaserrisses die Einsatzchancen gestern eher gering standen. Mögliche Aufstellung Trier: Lengsfeld - Konrad, Klinger, Hollmann, Brighache - Kröner - Lewerenz, Kuduzovic, Abelski, Watzka - PagenburgExtra

Wiedersehen: Obwohl der SC Idar-Oberstein seine drei bisherigen Saisonheimspiele verloren hat, warnt Eintracht-Trainer Roland Seitz vor dem heutigen Gegner. "Die Mannschaft steht sehr kompakt und macht keine Schnitzer. Sie hofft, über Konter zum Erfolg zu kommen." Dass diese Taktik erfolgversprechend ist, hat der SC auswärts unter Beweis gestellt. Zuletzt gab es ein 2:2 bei 1899 Hoffenheim II. SC-Trainer Sascha Hildmann ist gespannt, wie seine Mannschaft das kräftezehrende Spiel beim Tabellenführer verkraftet hat. Gegen Trier kann er personell aus dem Vollen schöpfen. Tim Schwartz ist nach langer Verletzungspause wieder ein Kandidat für die Startelf. Mit Holger Knartz spielt seit dieser Saison zudem ein Ex-Eintrachtler in der Edelsteinstadt. In allen sechs bisherigen Saisonspielen zählte der Mittelfeldakteur zur Startelf. bl

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