Ein weiteres Jahr vierte Liga? - "Dann wird es noch schwerer"

Trier · Wohin für Eintracht Trier die Reise sportlich geht, kann derzeit keiner sagen. Im Hintergrund muss jedoch bereits die Zukunft geplant werden. Dabei wird deutlich: Schafft Trier den Drittliga-Aufstieg nicht, wird es finanziell nochmals schwieriger.

Trier. Der Stichtag bereitet Fußball-Regionalligist Eintracht Trier keine Sorgen. Bis 1. März muss der Verein die Unterlagen für das Lizenzierungsverfahren zur dritten Liga einreichen. Ein Kurier wird sie heute beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) in Frankfurt abgeben.
In dem Zulassungsverfahren müssen die Vereine Nachweise im technisch-organisatorischen und wirtschaftlichen Bereich erbringen. Für die Regionalliga gibt es dieses Verfahren nicht mehr.
Nicht nur bei der Infrastruktur erwartet SVE-Geschäftsführer Dirk Jacobs keine großen Beanstandungen. Die Stadt Trier hat als Eigentümerin das Moselstadion zuletzt weiter aufgemöbelt (Sanierung der Toiletten, Bau von Verkaufsbuden, Blocktrennung). Jacobs weist darauf hin, dass die Baumaßnahmen auf den Tribünen vom DFB gefordert sind: "Wir hatten die Auflage, entsprechende Trennungen vorzunehmen."
Auch im wirtschaftlichen Bereich wird es keine Lizenzierungsprobleme geben, glaubt Eintracht-Finanzvorstand Harry Thiele. "Dem DFB geht es vor allem darum, dass Vereine für die anstehende Saison ihre Liquidität darstellen. Das tun wir in ausreichendem Maße. In der dritten Liga würden wir über eine andere Einnahmesituation verfügen."
Fernsehgeld fließt in Höhe von 711 000 Euro - in der Regionalliga gibt es fast nichts. Bei einem Aufstieg erhöhen sich zudem manche Zuwendungen von Sponsoren. Kalkuliert wird mit 2800 Zuschauern pro Heimspiel. In der Summe dürfte der Etat damit die Zwei-Millionen-Euro-Grenze knacken. Thiele: "Unser Budget für den Gesamtverein würde sich damit mehr als verdoppeln. Wir könnten mitspielen, ohne uns zu verschulden."
Bleibt Trier Viertligist, fehlen dagegen wichtige Mehreinnahmen. "Unseren aktuellen Etat nochmals durchzusetzen, würde uns schwerer fallen", sagt Thiele, ohne über Zahlen zu sprechen. Und das, obwohl das Budget für diese Spielzeit im Vergleich zur Vorsaison bereits um 20 Prozent auf knapp eine Million Euro reduziert worden war. "Wir schrammen immer an der Klippe entlang", sagt Thiele. In der Vorsaison sah sich der SVE mit einem Budgetloch in Höhe von 250 000 Euro konfrontiert, das die Bilanz belastete. Thiele hofft, dass der Etat in dieser Spielzeit weitgehend gedeckt wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort