Einfach nur schwer zu halten

Zweiter Sieg in Folge, zweiter Auswärtserfolg der Saison: Regionalligist Eintracht Trier ist beim Aufsteiger Arminia Bielefeld II für eine gute Moral belohnt worden. Der Mann für die besonderen Momente war einmal mehr Alban Meha.

 Siegesjubel: Stefan Kohler (links), Cataldo Cozza (vorne) und Thomas Kraus (rechts) versuchen, den Doppel-Torschützen Alban Meha zu stellen. Foto: Thomas F. Starke

Siegesjubel: Stefan Kohler (links), Cataldo Cozza (vorne) und Thomas Kraus (rechts) versuchen, den Doppel-Torschützen Alban Meha zu stellen. Foto: Thomas F. Starke

Bielefeld. Sechs, sieben Mal hatte er es versucht. Mit Freistößen, mit Fernschüssen. Der Ball wollte nicht ins Tor. Doch Alban Meha gab nicht auf. Er wusste: Irgendwann treffe ich.

Meha traf. Und wie. Aus etwa 20 Metern. Mit seiner unnachahmlichen Schuss-Haltung. Innenseite, Spann — der Ball nahm eine komische Flugbahn über den verdutzten Bielefelder Torwart Stefan Ortega hinweg. Das vorentscheidende 2:1 in der 85. Minute. Meha, mal wieder einer der Matchwinner in der Mannschaft von Eintracht Trier.

In der Nachspielzeit versenkte er noch einen Strafstoß (Ortega soll Tim Eckstein gefoult haben) zum 3:1-Endstand. Nicht hausbacken, sondern frech. Per Lupfer. Ein Ausdruck von Selbstvertrauen. "Als der Elfmeterpfiff ertönte, war ich mir sicher, ihn so verwandeln zu wollen. Ich habe es riskiert. Es hat geklappt", freute sich der 24-Jährige.

Vier Tore, vier Torvorlagen — Mehas Quote nach fünf Regionalliga-Spieltagen ist phänomenal. Seine Standards: eine Wucht. Ob Ecken oder Freistöße — jedes Mal lösen sie im Gästestrafraum Alarmstufe Rot aus. Und doch scheint kein Kraut gegen die Geschosse von Meha gewachsen zu sein. Der Kunstschütze erlöste mit seinen späten Treffern in der spärlich besetzten Schüco-Arena die mitgereisten Fans. Die Eintracht hatte es beim Aufsteiger lange spannend gemacht. Zu spannend angesichts einer Vielzahl guter Torgelegenheiten. Nur eine Minute nach dem 1:0 des eingewechselten Piero Saccone (er kam früh für den glücklosen Tolgay Asma) machte sich Trier das Leben durch einen dummen Gegentreffer selber schwer. Bei einem Freistoß von Alon Abelski von der rechten Seite war der Ball lange unterwegs, dennoch durfte Carsten Rump aus vier Metern zum 1:1 köpfen (53.). "Vielleicht hätte ich rauskommen können. Ich muss mir das noch einmal auf Video anschauen", sagte Eintracht-Torwart Andreas Lengsfeld, der insgesamt eine starke Partie machte. Unter anderem verhinderte er mit einer tollen Parade ein Eigentor von Olivier Mvondo (45.).

Nach dem Ausgleich drängte Trier energischer auf den nächsten Treffer. Bielefeld II war vor dem gegnerischen Tor zu harmlos. Trainer Roland Seitz: "In der zweiten Halbzeit haben wir trotz hoher Temperaturen auf ein Tor gespielt. Kompliment an die Jungs, dass sie den zweiten Sieg nacheinander eingefahren haben."

Die drei Punkte bescheren der Eintracht vorerst Platz drei in der Tabelle. Für Meha jedoch kein Grund, abzuheben: "Wir müssen uns weiter verbessern, damit wir am Sonntag auch in Dortmund ein gutes Resultat erzielen."

Extra

Gutes Debüt: Recht nüchtern ließ Lukas Mössner seine ersten 45 Minuten im Eintracht-Trikot Revue passieren: "Ich habe mich gut gefühlt. Ich denke, es war ein guter Einstand." War es. Zur zweiten Halbzeit kam der erst kürzlich verpflichtete Stürmer zu seinem Debüt. Gerade einmal sieben Minuten stand er auf dem Rasen der Bielefelder "Alm", als er die Vorlage zum 1:0 durch Piero Saccone gab. Auch Trainer Roland Seitz streckte den Daumen nach oben: "Lukas hat unser Spiel in der zweiten Halbzeit belebt. Er war immer präsent." (bl)

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