Eintracht-Ecke Reine Kopf-Sache

An ihm scheiden sich die Geister: Für die einen ist Wilko Risser, Stürmer von Fußball-Regionalligist Eintracht Trier, ein "Chancentod", für die anderen ein wichtiger, unermüdlicher Kämpfer. Beim 3:2-Zittersieg gegen den VfL Bochum II war der namibische Nationalspieler der Mann des Tages.

 Zwei Mal traf Wilko Risser (links, im Duell mit Rouven Schröder) per Kopf. TV-Foto: Hans Krämer

Zwei Mal traf Wilko Risser (links, im Duell mit Rouven Schröder) per Kopf. TV-Foto: Hans Krämer

Trier. Es läuft die dritte Minute der Nachspielzeit. Als sich alle schon auf ein 2:2-Remis einstellen, ist er zur Stelle. Eine "Kerze" von Kent O'Connor landet auf dem Kopf von Wilko Risser, der sich gegen Gäste-Torwart Andreas Luthe behauptet und einnetzt. Das 3:2. Der Auslöser grenzenloser Glückseligkeit.

Auch das zwischenzeitliche 2:1 geht auf das Konto des 26-jährigen Eintracht-Stürmers. In der 77. Minute verwertet er eine maßgeschneiderte Flanke von Gustav Schulz - ebenfalls per Kopf. Es sind Rissers Saisontore Nummer vier und fünf. Hinzu kommen bislang drei Torvorlagen.

Basler wünscht sich mehr Unterstützung



Die Quote ist nicht schlecht - und dennoch ist der Angreifer regelmäßig der Auslöser für hitzige Diskussionen. Weil er nicht nur trifft, sondern bisweilen auch unglücklich und unbeholfen wirkt.

So wie auch im Bochum-Spiel, als er nach 40 Minuten nach feiner Vorarbeit von Andy Rakic nicht zielstrebig zum Tor, sondern Richtung Torauslinie strebt.

"Sicher habe ich manch unglückliche Situationen. Aber die Tore heute waren auch das Glück des Tüchtigen. Wer nichts macht, macht auch keine Fehler", sagt Risser.

Der 26-Jährige bekennt, kein großer Techniker zu sein. Doch er reklamiert für sich fairere Maßstäbe zur Leistungsbeurteilung. "Ich klemme Bälle ab und spiele sie dann weiter. Das ist neben der Kopfballstärke mein Spiel."

Eintracht-Trainer Mario Basler freut sich über Rissers "Doppelpack": "In den vergangenen Wochen hat er bei mir immer von Beginn an gespielt. Ich habe immer an ihn geglaubt. Er wird nie ein Ronaldinho werden. Aber er arbeitet 90 Minuten für die Mannschaft. Ich hoffe, dass er am Mittwoch im letzten Heimspiel des Jahres gegen den 1. FC Köln II von Beginn an von den Fans unterstützt wird." Hentschke contra Eintracht: Noch ist unklar, wie es mit Holm Hentschke weitergeht. Der Eintracht-Stürmer soll sich im Winter einen neuen Club suchen. Die Eintracht hat dem 28-Jährigen laut Trainer Mario Basler ein Angebot zur vorzeitigen Vertragsauflösung gemacht. "Nimmt er es nicht an, wird es hier in Trier eine harte Zeit für ihn", kündigt Basler an.

Hentschke sagte auf TV-Anfrage, dass er ein Gegenangebot gemacht habe. "Ich bin mit einer Vertragsauflösung einverstanden. Aber die Konditionen müssen stimmen." Heißt im Klartext: Noch liegen Club und Spieler in der Frage des Geldes auseinander. (bl)

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