Eintracht Trier bleibt auswärts eine Macht – 2:0-Sieg beim 1. FC Köln II

Köln · Auf ihrer Achterbahnfahrt durch die Regionalliga-Saison geht es für Eintracht Trier wieder bergauf. Beim 1. FC Köln II landeten die Moselaner am Samstagnachmittag ihren vierten Auswärtssieg in Folge. Die Treffer zum 2:0-Endstand steuerten Jeremy Karikari und Chhunly Pagenburg jeweils nach Standardsituationen bei.

(bl) Eintracht-Torwart André Poggenborg feiert am heutigen Samstag seinen 28. Geburtstag. Ein Präsent gab es am Nachmittag im Kölner Franz-Kremer-Stadion. Der SVE gewann mit 2:0 beim 1. FC Köln II. Mit einer abgeklärten Leistung fuhr Trier die drei Punkte ein. Spielerisch glänzte der SVE nicht. Aber er kämpfte. Und er trat als Mannschaft auf. Das war vor einer Woche bei der klaren 0:3-Niederlage zu Hause gegen den FSV Mainz 05 II nicht der Fall. "Nach einer schweren und harten Woche muss ich der Mannschaft ein ganz großes Lob zollen. Wir haben 90 Minuten ganz wenig zugelassen und bei Standards eiskalt zugeschlagen", sagte Trainer Roland Seitz.

Mit der ersten Chance im Spiel ging Trier nach 32 Minuten in Führung. Ausgangspunkt war eine von Thomas Drescher in Richtung des ersten Pfostens gechipte Ecke. Triers aufgerückter Innenverteidiger Oliver Stang verlängerte den Ball, den die Kölner nicht aus der Gefahrenzone bekamen. Nutznießer Jeremy Karikari war mit einem abgefälschten Schuss aus elf Metern erfolgreich (32.).

Karikari hatte sich nach einer Innenbandblessur fit gemeldet. Sein Einsatz zahlte sich nicht nur wegen des Treffers aus. Im defensiven Mittelfeld überzeugte der 24-Jährige mit viel Laufarbeit, intelligenten Tacklings und guter Übersicht. Trotz nachlassender Kraft ab der 70. Minute hielt er bis zum Schlusspfiff durch. "Heute hat unsere große Laufbereitschaft und Aggressivität den Ausschlag gegeben. Wir haben uns nicht in die Hose gemacht", sagte Karikari, dessen offensiver Partner im Mittelfeld wieder Fahrudin Kuduzovic war.

Auch im linken Mittelfeld hatte Eintracht-Trainer Seitz umgestellt. Holger Knartz kam zu seinem Startelf-Debüt - er machte vor allem nach der Halbzeit ein richtig starkes Spiel. Martin Hauswald, in den bisherigen sieben Regionalliga-Partien sowie im DFB-Pokalspiel gegen St. Pauli stets vom Anpfiff weg auf dem Platz, stand gar nicht erst im Kader. Ein Denkzettel. Seitz: "Ich wollte nach der dritten Heimniederlage in Folge ein Zeichen setzen. Martin war derjenige, der dran glauben musste. Es soll ein Weckruf für ihn und die anderen sein, dass solche Auftritte wie gegen Mainz II nicht gehen."

Auf dem sehr feuchten Rasen des Franz-Kremer-Stadions hatten mehrere Eintracht-Spieler vor allem in der ersten Halbzeit Standprobleme. Zu ihnen zählte Stürmer Ahmet Kulabas. Er musste nach einer Stunde vom Platz - laut Seitz nicht wegen schlechter Leistung: "Ich habe ihn in der Halbzeit gebeten, sein Schuhwerk zu überprüfen. Er hat nichts getan und ist nach der Pause erneut zweimal weggerutscht. Dafür habe ich kein Verständnis."

"Kula" hoffte beim Gang vom Feld auf ein Abklatschen des Trainers, das jedoch ausblieb. Da schwoll dem Stürmer der Kamm. Wutentbrannt drosch er einen Gegenstand an die Seitenwand der Auswechselbank. Nach der Partie sagte Kulabas: "Ich nehme die Kritik des Trainers positiv auf. Die Sache ist erledigt."

Für Kulabas kam Pagenburg aufs Feld, der sieben Minuten nach seiner Einwechslung für die Entscheidung sorgte. Nach einem Freistoß von Drescher war "Chun" per Kopf erfolgreich (67.).

Jetzt hofft die Eintracht endlich zu Hause auf einen Befreiungsschlag. Gegner am kommenden Samstag im Moselstadion ist die SV Elversberg. Eintracht-Mittelfeldspieler Thomas Kraus fordert: "Da müssen wir endlich die Geilheit zeigen, die wir auswärts haben."

Spiel-Statistik:

1. FC Köln II: Horn - Vaaßen, Kübler, Dick, Spinrath - Hector (46. Karadeniz), Akbari (46. Hömig), Bisanovic, Buchtmann, Kialka (73. Musculus), Uth

Eintracht Trier: Poggenborg - Cozza, Stang, Herzig, Drescher - Kraus (84. Zittlau), Karikari, Kuduzovic, Knartz - Kulabas (60. Pagenburg), Pollok (81. Abelski)

Tore: 0:1 Karikari (32.), 0:2 Pagenburg (67.)

Schiedsrichter: Felix Schmitz

Zuschauer: 450

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