Eintracht Trier: Eher Aufbruchstimmung als Krise

Eintracht Trier hat einen geschätzten Saisonetat von 1,4 Millionen Euro. Nach Aussage von Vorstand Harry Thiele gibt es keine Krise, eher eine Aufbruchstimmung bei den Sponsoren.

Trier. (BP) "Ich denke, die Region kann noch mit einem blauen Auge davonkommen." Harry Thiele, Vorstand der Eintracht und früherer Chef des Wirtschaftsverbands "Initiative Region Trier", bezeichnet sich als "Berufs-Optimisten". Und daher sieht er auch die Entwicklung für die Eintracht positiv: "Seit der Verpflichtung von Trainer Mario Basler gibt es eine Aufbruchstimmung bei unseren Sponsoren. Wir konnten in der laufenden Saison sogar mehr einnehmen als kalkuliert." Für Thiele ist es ein Vorteil des SVE, dass man auf 130 regionale, mittelständische Sponsoren zurückgreifen könne und nicht von einem einzelnen Mäzen abhängig sei. "Möglicherweise werden wir den ein oder anderen Sponsoren aufgrund der Finanzkrise verlieren, aber ich denke, dafür können wir auch neue gewinnen", sagt Thiele.

Kernproblem sei eher, dass die Fernsehgelder für Regionalligisten in der kommenden Saison von 160 000 auf 80 000 Euro halbiert werden: "Dieses Geld müssen wir eben anders einnehmen." Er wünscht sich daher, dass sich aktuelle Sponsoren noch stärker engagieren. Für den Unternehmer ist es eminent wichtig, dass die "regionalen Firmen gut aufgestellt sind und somit die Krise besser bewältigen können". Er hofft zugleich darauf, dass die Finanzkrise vielleicht schneller beendet sei als prognostiziert, denn: "Wenn das Ganze sich über zwei Jahre hinzieht, sieht es düster aus für die Region." Vor allem die Unternehmen, die Zulieferer für die Autoindustrie seien, merkten jetzt schon die Probleme.

Was die Zuschauerzahlen betrifft, rechnet der Eintracht-Vorstand nicht einem Rückgang. Seine Rechnung: "Durch die Konjunkturpakete haben die Menschen, die Arbeit haben, mehr Geld in der Tasche als vorher." Und für alle, die arbeitslos würden oder von Kurzarbeit betroffen seien, werde die Eintracht Sonderaktionen starten, damit sie weiter ins Stadion kommen.

In den derzeit laufenden Sponsorengesprächen für die neue Saison hat Thiele noch keine Rückmeldung erhalten, dass die Eintracht ernsthaft getroffen werden könnte. Das Budget muss frühzeitig zusammengestellt sein, weil der Deutsche Fußball-Bund alle Sponsoren-Einnahmen in die Lizenzierung einfließen lässt. Thieles Hoffnung: "Wir machen seit einigen Jahren solide Arbeit bei der Eintracht, ich hoffe, das wird auch weiterhin von unseren Sponsoren honoriert."

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